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1201 - Die Windjäger

1201 - Die Windjäger

Titel: 1201 - Die Windjäger
Autoren: Jason Dark
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»Na bitte, dann wissen die Leute ja Bescheid.«
    »Nur einer.«
    »Auch egal, ich…«
    Bisher hatte sich Rosy nicht gemeldet. Plötzlich aber stellte sie eine Frage, und damit überraschte sie die anderen.
    »Das war bestimmt John Sinclair! Dann wird er gleich hier sein und uns besuchen…«
    Babur sagte nichts. Zumindest nichts in den nächsten Sekunden. Aber der Ausdruck in seinen Augen bewies, dass er schon genau mitbekommen hatte, was die Kleine meinte.
    »Wer ist das?«
    »John Sinclair«, flüsterte Maxine.
    »Klar, den Namen habe ich verstanden. Aber wer, zum Teufel, ist John Sinclair?«
    »Ein Freund!«
    »Der kommen will? Wann?«
    »Bald!«
    Babur überlegte. Er zielte wieder auf die Stirn der Tierärztin.
    Seine Mundwinkel zuckten, die Augen hatten sich verengt, und Maxine glaubte, darin das kalte Licht des Todes zu sehen.
    »Ja«, sagte er dann. »Danke, dass Sie mir alles gesagt haben. Daraus kann ich meine Konsequenzen ziehen. Ich werde mich wohl beeilen müssen, denke ich. Um so eher die Kugel…«
    Carlotta ging. Sie überraschte selbst den Killer. Bevor er reagierte, war sie schon an ihm vorbei, und der Weg führte sie auf die offene Küchentür zu.
    »He, was…«
    Carlotta ging weiter und sprach dabei. »Du kannst schießen, Babur. Warum schießt du nicht? Ich zeige dir meinen Rücken. Du hast auch auf uns geschossen, als wir flohen. Los, drück doch ab, aber ich weiß nicht, ob es der Professor gut findet.«
    »Er hat es mir überlassen, ob ich sie tot oder lebendig zurückbringe, verdammt!«
    »Wäre ihm lebendig nicht lieber?«
    »Keine Ahnung, aber ich glaube, dass ich hier entscheiden muss.« Er drückte ab. Der Schalldämpfer verschluckte einen großen Teil des Knalls. Die Kugel hätte treffen müssen, weil Carlotta nicht zu verfehlen war, aber sie schlug neben ihr in den Boden und löste einen Holzspan aus dem Belag.
    »Die letzte Warnung, Carlotta. Meine nächste Kugel wird deine Schulter treffen oder dein Bein. Du bist auch angeschossen oder als Krüppel noch wertvoll.«
    Darauf konnte Carlotta nichts erwidern. Sie blieb stehen, und sie drehte sich dabei langsam um.
    Maxine hatte alles genau beobachtet. Sie wusste, dass Carlotta durch ihre Reaktion etwas Bestimmtes in Bewegung setzen wollte. Die Konzentration des Killers sollte abnehmen, um anderen eine Chance zu geben. In der Tat war die Mündung der Waffe nicht mehr auf sie gerichtet, jetzt interessierte Babur noch Carlotta.
    Sie befanden sich in einer Küche. Und in einem derartigen Raum gab es zahlreiche Geräte, die auch zweckentfremdet werden konnten. Wie der Topf, der auf einer Herdplatte stand, als hätte man ihn vergessen. In der Tat hatte die Ärztin vorgehabt, ihn noch zu reinigen, und plötzlich war er für sie sehr wichtig. Es bestand noch immer ein Risiko, aber es gab auch die hauchdünne Möglichkeit, zu entwischen.
    »Was willst du denn, Babur?«
    »Komm wieder her!«
    »Nein, ich…«
    »Du sollst kommen!« Er hatte Carlotta die Worte entgege ngezischt, denn sie allein war für ihn wichtig. Die anderen beiden Menschen sah er nur als störendes Beiwerk an.
    »Schieß doch, ich…« Maxine griff nach dem Topf. Was sie jetzt tat und in Bewegung setzte, bekam sie nicht richtig mit.
    Sie erlebte es wie in einem Schauspiel, wie eine Fremde, die trotzdem mit ihrer Persönlichkeit verbunden war. Der Mörder stand günstig. Er schaute strikt nach vorn und nicht zur Seite.
    Sie umfasste den schweren Topf mit beiden Händen und wuchtete ihn nach rechts.
    Volltreffer!
    Das Gefäß erwischte Babur seitlich am Kopf. Und zwar mit der festen und schweren Bodenplatte. Maxine hörte das harte Geräusch des Aufpralls, vernahm einen überraschten Aufschrei und sah, dass der Killer zur Seite wegtaumelte und gegen den noch gedeckten Küchentisch fiel.
    Maxine bewegte sich weiter. Sie erkannte sich in diesen Augenblicken selbst nicht mehr wieder. Sie wuchs über sich selbst hinaus und hörte sich brüllen.
    »Hau ab, Rosy!«
    Ob die Kleine gehorchte, sah sie nicht, denn sie griff bereits nach der Kakaokanne, riss sie hoch und schmetterte sie nach unten.
    Babur war noch nicht ausgeschaltet. Er wollte sich erheben, aber die Ärztin war schneller. Bevor er die Waffe in ihre Richtung drehte, hämmerte sie ihm den Boden der Kanne ins Gesicht.
    Babur kam nicht mehr in die Höhe. Er war schwer getroffen worden. Er stieß einen Fluch aus, dann keuchte er und versuchte, sich vom Tisch zu rollen.
    Die Tierärztin schlug noch einmal zu!
    Diesmal erwischte
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