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1198 - Varunas Hexenreich

1198 - Varunas Hexenreich

Titel: 1198 - Varunas Hexenreich
Autoren: Jason Dark
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interessieren, welch eine Beziehung zwischen ihr und Kelly bestanden hat. Sie muss schon recht intensiv gewesen sein, sonst würde der Leichnam hier noch liegen. Ich kann mir auch denken, dass Varuna durch den Tod ihrer Freundin überrascht worden ist. Möglicherweise durchkreuzte das die Pläne, die beide gemacht haben. Jetzt steht sie plötzlich allein da. Will nicht akzeptieren, dass Kelly tot ist. Stemmt sich dagegen und holte die Leiche zu sich.«
    Suko lächelte, obwohl ihm danach bestimmt nicht zu Mute war. »Was hast du für eine Meinung von Kelly O'Brian?«
    »Es sind nur Theorien.«
    »Genau, John. Tatsache ist, dass ihre Leiche fehlt und wir sie suchen sollten. Oder möchtest du, dass irgendwelche Experimente mit ihr angestellt werden?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Eben. Dann lass uns…« Seine Antwort endete mitten im Satz. Er blieb steif stehen, und auch sein Blick änderte sich.
    »Was ist los?«
    »Da kommt jemand.«
    Ich glaubte Suko. Sein Gehör war besser als meines. Außerdem war ich gedanklich zu weit weggetreten gewesen. Nicht so mein Freund. Er ließ mich stehen und schlich auf die Tür zu. Dort wartete er einen Moment, drehte den Kopf und spähte in den Gang hinein. Ein kurzer Blick reichte. Danach zog er sich wieder zurück und blieb etwa einen Meter vor mir stehen.
    Seinem Blick sah ich an, dass er etwas Bestimmtes und zugleich auch Wichtiges gesehen haben musste. Er sagte jedoch nichts und zeigte dann ein Lächeln.
    »Varuna?« flüsterte ich ihm entgegen.
    Er nickte.
    Danach hörte ich die Schritte. Sie waren gedämpft und verursachten kaum Echos. Aber sie wurden lauter, und einige Sekunden später sah ich den Schatten.
    Es war ein Schatten, den die Frau warf. Sofort danach drückte sie sich in den Aufbewahrungsraum der Leichenhalle hinein, ging noch einen Schritt weiter und blieb stehen.
    Ich schaute sie an.
    Ja, es war die Frau auf dem Bild!
    ***
    Augenblicklich durchströmte mich wieder dieses seltsame Gefühl. Ein sonderbares Prickeln, das jede Faser meiner Haut erreichte. Es war innen und auch außen zu spüren, denn dort hatte es bei mir eine Gänsehaut hinterlassen.
    Sie sah aus wie auf dem Foto. Oder wie die Frau, die der Totengräber beschrieben hatte. Sie trug ein langes dunkles Kleid aus festem Stoff, das schon mehr Ähnlichkeit mit einem Mantel aufwies. In der Mitte wurde es von einem Gürtel geteilt, und das lange Haar fiel bis auf ihre Schultern.
    Schmuck hing zwischen ihren Brüsten und dem Gürtel. Er war nicht an einer Kette befestigt, sondern am Lederriemen. Ich sah den Druidenstern, das Pentagramm also und einen braunen Stein oder ein Stück Holz in der Form eines Fingers.
    Ich sah, dass sie dunkle Augen hatte, die zugleich auch sehr klar waren. Sie sah mir direkt ins Gesicht, als wollte sie zu mir einen besonderen Kontakt aufnehmen.
    Suko war völlig uninteressant für sie. Varuna blickte auch an ihm vorbei. Nur ich war für sie vorhanden, und sie sprach mich mit weicher Stimme an.
    »Wer bist du?«
    »Ich heiße John.«
    Sie nickte, lächelte dann. »Du hast mich gespürt, nicht wahr? Du wusstest Bescheid über mich?«
    »Nein. Ich weiß über dich so gut wie nichts, Varuna. Du bist für mich ein Rätsel. Ich habe nur gespürt, dass in dir etwas Besonderes steckt. Ich habe dein Bild in Kelly O'Brians Zimmer gefunden, und als ich es in die Hand nahm, da merkte ich, dass von ihm etwas Besonderes ausgeht. Ich weiß nicht genau, wer du bist, aber du bist anders als die meisten Menschen.«
    »Vielleicht«, erwiderte sie lächelnd. »Ich versuche nur, meinen Weg zu gehen.«
    »Und Kelly?«
    »Wollte mich dabei begleiten. Wir haben uns durch einen Zufall kennen gelernt. Sie erzählte von sich, ich erzählte etwas über mich. Wir haben sehr schnell festgestellt, dass wir uns sympathisch waren. Sie passte zu mir, ich passte zu ihr, und ich wusste auch, dass sie große Probleme hatte. Sie kam mit sich selbst nicht mehr zurecht. Sie hat unter einem Erlebnis gelitten, das sie nicht verarbeiten konnte. Sie war in einer anderen Welt.«
    »Ja, in Atlantis.«
    »Sehr richtig!«, bestätigte Varuna. Auf ihren Lippen erschien ein Lächeln. »Und sie hat mir unter anderem auch von einem Mann erzählt, der mit Vornamen John und mit Nachnamen Sinclair heißt.«
    »Das bin ich.«
    »Ich dachte es mir.« Varuna wirkte irgendwie erleichtert: »Sie hat dich nicht vergessen, John. Kelly wollte wieder mit dir in Kontakt treten, aber jetzt ist sie tot.«
    »Leider!«, bestätigte ich. »Weißt du
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