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1192 - Angriff auf die Hundertsonnenwelt

Titel: 1192 - Angriff auf die Hundertsonnenwelt
Autoren: Unbekannt
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vernichteten die Fragmentraumer.
    Vary zählte. Zweitausend Schiffe waren schon draußen. Sie rasten davon und sammelten sich in sicherer Entfernung vom Geschehen.
    Zwei Minuten später waren es dreitausend, dann viertausend.
    „Geh!" brüllte Morkenschrot plötzlich. „Ich übernehme deinen Posten!"
    „Halt keine Schiffe auf", knirschte Vary. „Sonst knalle ich dir eine vor den Bug!"
    Morkenschrot schwieg, und der Ertruser sah das Echo seines Walzenraumers, wie es vorbeizog und dann zwischen den Glitzerwolken verschwand.
    Noch sechshundert Schiffe rund um die Hundertsonnenwelt, und die Wolken wuchsen immer mehr. Die Lücken schrumpften, ein paar waren nicht mehr vorhanden.
    „Los, los!" kommandierte Vary. „Der ,Haufen’ zuletzt!"
    Ein Schiff der Topsider wurde von hundert Fragmentraumern bedrängt. Es konnte sich nicht aus der Umklammerung lösen und explodierte unter dem Punktbeschuß der Roboter.
    Tormsen Vary hatte sich gesetzt. Seine Finger umklammerten die Lehne mit der Notautomatik. Bleich traten die Knöchel hervor. Es waren nur noch wenige Dutzend Schiffe, die auf die wenigen Lücken zuschössen.
    Die Ortung schlug stark aus. Die Schirme zeigten zwei starke Reflexe. Die MASCHINE kam, und mit ihr das grüne Schiff. Es wirkte winzig neben dem sechsundsiebzig Kilometer durchmessenden Kasten. Wenige Lichtminuten von den Kältewolken entfernt kamen die beiden Gebilde zum Stillstand.
    Da war der Gegner, und er war unüberwindlich. Herts Husarenstück hatte es gezeigt. Aus dem Nichts heraus war eine Glitzerwolke entstanden und hatte die NESVABIA verschlungen.
    Hier über dem Planeten gab es viele der Kältewolken.
    Vary spielte mit dem Gedanken, die MASCHINE anzugreifen oder wenigstens das kleine Schiff zu vernichten. Dazu mußte er aber einen anderen Kurs einschlagen und die Öffnung ganz in der Nähe des „Haufens" außer acht lassen. Sie war fast die einzige, die es noch gab.
    Die letzten Schiffe flogen soeben in die Freiheit. Er sah sie durch eine Lücke verschwinden. Der „Haufen" hatte bereits Fahrt aufgenommen und raste ebenfalls hinaus, die GIGANT als letztes Schiff.
    „Sollen wir?" fragte Patriarch Quermensol von der QUERMENSOL an.
    „Nein", sagte Vary, obwohl es ihn in den Fingern juckte. „Nicht angreifen!"
    Es wurde ihnen zum Verhängnis. Der Gedanke, die reaktivierte Haßschaltung rückgängig zu machen, war verwegen, aber er hätte die Schiffe auf einen anderen Kurs gebracht. Sie hätten dann immer noch eine Notetappe durch den Linearraum programmieren können.
    So aber war es zu spät dazu. Nicht einmal die Notautomatik nützte noch etwas. Übergangslos materialisierte eine weitere Wolke des Elements der Kälte. Sie besaß bereits Sackform, und die sieben Schiffe des „Haufens" flogen stetig beschleunigend in die Falle.
    Hinter ihnen schloß sich der Sack zu einer Kugel.
    „Hölle!" fluchte Vary. Seine Hand berührte die Notautomatik, und die Schiffspositronik vollführte quasi aus dem Stand heraus ein Linearmanöver. Mit fünfzehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit verließ die GIGANT den Einsteinraum - und prallte gegen ein Hindernis. Ohne die starken Schutzschirme hätte es den Kugelraumer zerrissen. So aber begann er nur zu schwingen, und die Andrucksabsorber wurden für Sekundenbruchteile mit zweihundert Prozent belastet. Die GIGANT fiel in den Einsteinraum zurück und mit ihr die sechs Schiffe des „Haufens".
    Alle hatten es probiert, keinem war es gelungen.
    Hätten wir nur angegriffen, dachte Vary.
    Tormsen Vary war ungemein blaß, als er sich über den Mikrofonring vor seinem Sessel beugte und sagte: „Der Dekalog ist unüberwindlich. Ihr habt es selbst gesehen. Wir sitzen in der Falle. Sieben Schiffe von fast fünftausend. Was ist das schon!"
    Reger Funkverkehr erwachte. Es wurde beratschlagt, wie sie gegen den Einfluß der Kälte vorgehen sollten. Es gab kein wirksames Mittel dagegen, und die Wolke zog sich immer mehr um die sieben Schiffe zusammen, die sich aneinanderdrängten, als könnten sie sich gegenseitig wärmen.
    „Es hat keinen Sinn. Wir alle wissen es", zog der Ertruser das Fazit. „Wir zögern es nur hinaus. Was nützt es uns, wenn wir die Raumanzüge anziehen?"
    Fünf Minuten später war er einer der ersten, die in die schweren Monturen stiegen und darauf warteten, daß sie die Heizaggregate benötigten.
    Und dann wurde es kälter. Der „Haufen" begann zu frieren, und die Schiffe und ihre Insassen zeigten die ersten Symptome des Vorgangs.
    „Der ganze
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