Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1177 - Der Junge von Case Mountain

Titel: 1177 - Der Junge von Case Mountain
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zwanzig-Dollar-Note handelte. Von Schmierestehen hatte der Unbekannte etwas gesagt. Und dort hinten hatten eine Frau geschrieen und ein Mann geröchelt!
    Von der Straße her kam lautes Motorengeräusch. Eine Sirene heulte auf. Blaulicht zuckte durch den nächtlichen Wald. In dem Jungen Perry Rhodan verdichtete sich die Überzeugung, daß er soeben eine fürchterliche Dummheit begangen habe.
     
    *
     
    „Einen größeren Blödsinn habe ich mein Lebtag noch nicht gehört", explodierte Jake Rhodan. „Der Junge überfällt niemand - nicht am Tage und schon gar nicht mitten in der Nacht."
    Die nächtliche Waldszene wurde von kräftigen Handlampen erleuchtet, die die Polizisten auf die Dächer ihrer Streifenwagen gestellt hatten. Ein paar Beamte suchten im Unterholz nach Spuren. Am Rand des Lichtkreises hockten zwei ramponierte Gestalten im Moos: Michael Case Dennison, der Sohn des Papierfabrikbesitzers, und Susan Dougherty, seine Freundin. Michael hatte ein geschwollenes Auge; das Hemd hing ihm in Fetzen vom Leib. Susan hatte sich seine Jacke um die Schultern geschlungen; von ihrer Bluse war nicht mehr viel übrig.
    „Beruhige dich, Jake", sprach Leutnant Cheney besänftigend auf den wütenden älteren Rhodan ein. „Niemand verdächtigt Perry des Überfalls. Es sieht nur ein wenig dumm aus, wenn er kurz vor Mitternacht hier herumsteht und einen Zwanzig-Dollar-Schein in der Hand hält - einen markierten noch obendrein, den Michael sofort erkannt hat."
    Jake Rhodan faßte seinen Sohn bei der Schulter.
    „Was ist hier geschehen, Junge?" fragte er ärgerlich. „Raus mit der Sprache."
    Perry berichtete. Sein Vater war sofort geholt worden, nachdem Leutnant Cheney ihn identifiziert hatte. Bislang hatte er noch keinen Bericht abgeben können. Während er sprach, ging ihm selbst auf, wie dumm sich seine Geschichte anhörte. Wie hatte er sich nur auf so dämliche Weise hereinlegen lassen können?
    „Die Kerle hatten es ohne Zweifel auf Michael Dennison persönlich abgesehen", kommentierte der Leutnant. „Die jungen Leute, die sich nachts an der Lovers' Lane herumtreiben, tragen gewöhnlich nicht viel Geld bei sich. Bei Michael ist das eine andere Sache. Er hatte mehr als einhundertfünfzig Dollar, die größeren Scheine davon jeweils mit einem Kreuz auf der Rückseite markiert. Hier."
    Er reichte Jake Rhodan den Schein, den man bei Perry gefunden hatte. Dann fuhr er fort: „Susan hat man sämtlichen Schmuck abgenommen. Michael und Susan bestätigten, daß Perry am Überfall nicht beteiligt war. Sie haben aber auch den Jungen namens Tin Can nicht gesehen, sondern nur zwei kräftig gebaute Männer, die sie auf dieselbe Weise beschreiben wie Perry auch."
    „Na also", knurrte Jake Rhodan. „Und diesen Kerl namens Logan werdet ihr doch hoffentlich zu fassen kriegen."
    „Da bin ich nicht so sicher", sagte Cheney. „Die Beschreibungen sind recht oberflächlich. Der Name ist vermutlich falsch. Wenn die beiden nicht so dumm sind, das Geld hier in Manchester auszugeben, sitzen wir ziemlich auf dem Trockenen. Natürlich geben wir Beschreibungen der Schmuckstücke heraus. Wenn sie bei irgendeinem Pfandleiher wieder auftauchen, sind wir einen Schritt weiter."
    „Und was ist mit Tin Can?"
    „Den greifen wir uns. Aber wenn er leugnet und wir kein Geld bei ihm finden, dann steht Perrys Aussage gegen die seine, und was der Richter davon hält, das steht in den Sternen."
    „Verdammt", brummte Jake Rhodan. „Junge, wie konntest du nur so dumm sein!"
    „Am besten", sagte Leutnant Cheney, „schreibe ich euch beiden hier gleich eine Vorladung. Kommt morgen früh auf die Polizeiwache, da kann Perry seine Aussage zu Protokoll geben. Inzwischen..."
    Er unterbrach sich. Weiter unten am Weg waren laute Stimmen zu hören. Eine besonders durchdringende, die Perry sofort erkannte, gab heulendes Protestgeschrei von sich.
    „Das könnt ihr mit mir nicht machen, ihr verdammten... auuuh! Ja doch, ich geb's zu.
    Laßt den Arm los..."
    Ein seltsames Trio erschien am Rand des Lichtkreises. Den linken Flügel machte Leroy Washington, den rechten sein Vater Lavern, ein stämmiger Mann von gut und gern 220 Pfund. In der Mitte zwischen sich führten sie Vince Tortino, der beim Anblick der uniformierten Polizisten zu jammern und zu protestieren aufhörte.
    „Wir übergeben ihn in Ihre Obhut, Leutnant", erklärte Lavern Washington und gab Tin Can einen Schubs in Cheneys Richtung. „Er will alles zugeben - was es auch immer sein mag. Auf jeden Fall,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher