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1177 - Der Junge von Case Mountain

Titel: 1177 - Der Junge von Case Mountain
Autoren: Unbekannt
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schwarze Buick wurde nicht mehr gesehen. Weder das Geld noch der Schmuck tauchten in Connecticut auf, und über die Grenzen des Staates hinaus wurde der Fall wegen Belanglosigkeit nicht verfolgt. Von Tin Can nahm man an, daß er als Minderjähriger mit einer gelinden Strafe davonkommen würde. Die Schule allerdings schloß ihn aus. Er hatte das schulpflichtige Alter längst hinter sich, und insgeheim hatten die Schulväter von Manchester auf eine derartige Gelegenheit gewartet, den lästigen Störenfried endlich loszuwerden.
     
    *
     
    „Die Sache ist natürlich noch längst nicht ausgestanden", sagte Jake Rhodan am nächsten Abend. Der Umstand, daß er diesmal keine Zeitung zum Tisch gebracht hatte, wies darauf hin, daß eine ernstere Aussprache bevorstand. „Ich habe den ganzen Tag über Zeit gehabt, über den Fall nachzudenken. Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß du dich ausgesprochen dämlich verhalten hast, Perry."
    Der Junge ließ den Kopf sinken.
    „Ich weiß es, Pa."
    „Als der Globus verschwand, hättest du zu mir oder zu Miß Atkinson kommen sollen.
    Eine solche Sache nimmt man als Zwölfjähriger nicht selbst in die Hand. Wie die Dinge liegen, seid ihr beide, Leroy und du, noch immer nicht von allem Verdacht befreit. Es wäre eine andere Sache, wenn sie diesen Logan fingen und ein Geständnis von ihm erhielten.
    Aber damit ist wohl nicht zu rechnen."
    „Ich glaube nicht, daß Miß Atkinson glaubt, Perry oder Leroy hätten wirklich mit dem Diebstahl zu tun", verteidigte Mary Rhodan ihren Sohn.
    „Glauben ist eine Sache, wissen eine andere", schnitt Jake Rhodan den Einwand kurzerhand ab. „Ich hätte es gerne, wenn jedermann weiß, daß mein Sohn nicht stiehlt, so daß er nicht auf seinen Glauben angewiesen ist. Aber das ist nur ein Aspekt der Angelegenheit. Der andere ist noch weitaus wichtiger."
    Unter seinem strengen Blick wurde Perry unbehaglich. Jake Rhodan fuhr fort: „Vince Tortino behauptet, er hätte dich in die Sache hereingezogen, um dir einen Streich zu spielen. Ich glaube das nicht. Du hattest wegen der Globus-Sache schon Dreck am Stecken. Wäre der Überfall auf Susan und Michael abgelaufen wie geplant, hättest du ziemlich belämmert dagestanden. Eines Diebstahls verdächtigt, der Teilnahme an einem Raub überführt. Vince wollte dich mit in die Gosse hinabziehen, verstehst du das? Er steckt mit irgendwelchen Halunken unter einer Decke und braucht Helfer. Er verschafft sie sich, indem er ehrsame Leute dazu bewegt, Unrecht zu tun. Haben sie erst einmal ein paar Vorstrafen und hat erst einmal die Nachbarschaft angefangen, abfällig über sie zu reden, dann bleibt ihnen nichts mehr anderes übrig, als Vinces schmutziges Spiel mitzumachen. In deinem Fall, glaube ich, wird er an seinem Plan festhalten."
    „Aber sie haben Vince doch festgenommen, Pa!" protestierte Perry.
    „Für wie lange? Er kommt vor den Jugendrichter. Vielleicht steckt man ihn ein paar Wochen in eine Erziehungsanstalt; dann ist er wieder hier."
    „Dann müßten wir uns um Leroy ebenfalls sorgen", sagte Perry.
    Jake Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Bei Leroy ist nichts zu holen", wies er das Argument zurück. „Der Diebstahl des Globus zielte allein auf dich ab, mein Junge. Leroy kam nur zufällig ins Spiel. Du bist derjenige, den Tortino braucht. Du kennst dich an der Nordseite des Case Mountain aus, wo die reichen Leute wohnen: die Rikers, die Dziaduses, die Dennisons, die Thralls und wie sie alle heißen. Du hast beste Beziehungen zu einem Elektrogeschäft. Nein, glaub' mir. Leroy ist nicht in Gefahr, du bist es - solange Vince Tortino Zugriff zu dir hat."
    Jetzt, spürte Perry, kam die Entscheidung.
    „In Übereinstimmung mit deiner Mutter", verkündete Jake Rhodan, „habe ich arrangiert, daß du Kenneth Malone besuchst. Ich habe heute mit ihm telephoniert. Er ist einverstanden. Mehr noch: Er freut sich auf deinen Besuch. Es gibt in seiner Nähe eine Schule, die du besuchen kannst. Am wichtigsten aber ist: Vince Tortino kann sich dich nicht mehr schnappen."
    Bei der Erwähnung der Schule horchte Perry auf. Es war davon die Rede gewesen, daß er Onkel Kenneth während der großen Ferien besuchen sollte.
    „Hört sich so an", bemerkte er, „als hättet ihr meine Abreise für die nahe Zukunft geplant."
    „Für die allernächste, mein Junge. Morgen bist du unterwegs!"
     
    *
     
    So kam es, daß Perry Rhodan, der sich einen Zwölfjährigen nannte, obwohl der entsprechende Geburtstag noch einen guten Monat in
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