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1177 - Der Junge von Case Mountain

Titel: 1177 - Der Junge von Case Mountain
Autoren: Unbekannt
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der Zukunft lag, einsam und ein wenig bedrückt im Abteil eines Zuges saß, der die Strecke Boston-Miami befuhr. Er trug den stolzen Namen BLUE ZEPHYR und war einer jener Traumzüge, von denen die Eisenbahn-Fans späterer Generationen träumen würden.
    Perry freute sich auf den Besuch bei Kenneth Malone, aber der schnelle, fast überstürzte Abschied von den Eltern lag ihm auf der Seele. Erfragte sich, ob es wirklich so eilig gewesen sei. Aber auf der anderen Seite kannte er seine Eltern gut genug, um zu wissen, daß sich hinter dem abrupten Entschluß nicht etwa ein Mangel an Zuneigung verbarg. Das war so Vaters Art: Er beurteilte die Lage, erkannte die Notwendigkeit des Handelns und handelte ohne Verzögerung, ohne Hinhalten. Auf Guadalcanal hatte er mit einer Blitzentscheidung dieser Art die gesamte Kompanie vor dem Untergang bewahrt.
    Der Vorfall hatte ihm einen Spitznamen eingetragen, der ihm bis zur Entlassung aus dem Militärdienst anhing: Sergeant Slam-Bang.
    Perry schob das leere Frühstückstablett beiseite und sah zum Fenster hinaus. Die Küstenebene von Virginia zog vor seinem Auge vorbei. „Nächster Halt: Richmond" hatte es bei der Abfahrt von Washington geheißen. Perry war noch nie in Virginia gewesen, und doch erweckten die Bilder, die an seinem Fenster vorbeiglitten, den Eindruck einer eigentümlichen Vertrautheit. Das monotone Rattern der Räder machte ihn schläfrig. Rattatam... rattatam ... rattatam ... Er war auf dem Weg zu Onkel Kenneth, der einen Piloten aus ihm machen wollte. Einen Raketenpiloten womöglich!
    Mit einemmal kam es ihm so vor, als hätte er all dieses schon einmal erlebt - als befände er sich in einem Traum, in dem er seine Kindheit nachvollzog. Wenn aber dies ein Traum war, wo lag dann die Wirklichkeit? Wenn dies die Vergangenheit war, wo befand sich die Zukunft? Er dachte an die Stimme, die in dem mächtigen Kuppelraum zu ihm gesprochen hatte. Sie erschien ihm geheimnisvoll, aber er glaubte zu wissen, daß es eine Zeit geben würde, in der er mit dem Besitzer der Stimme vertraut war.
    Der Junge schlief ein ...
     
    *
     
    ... und das Bewußtsein des Patienten Perry Rhodan unternahm eine verzweifelte Anstrengung, zur Oberfläche durchzudringen. Ein neues Wissen war ihm zuteil geworden.
    Er hatte etwas erfahren, das er der Welt unbedingt und ohne Verzug mitteilen mußte. Es hatte mit der Relation zwischen Vergangenheit und Zukunft zu tun. Es war ungeheuer wichtig. Mit letzter Kraft bemühte sich das geschwächte Bewußtsein um eine Formulierung: WEISE IST, WER ERKENNT, DASS DIE VERGANGENHEIT DIE ZUKUNFT BESTIMMT.
     
    *
     
    Herth ten Var, der Chefmediker der BASIS, brachte gute Nachrichten.
    „Der Schock ist überwunden", erklärte er. „Nach allem, was wir über Medotechnik wissen, ist die Gefahr schädlicher Langzeitwirkungen damit gebannt." Er wies auf den großen Bildschirm, auf dem Perry Rhodan, reglos in einer Energieblase schwebend, zu sehen war. „Von jetzt an brauchen wir uns nur darüber zu sorgen, wann er wieder auf den Beinen sein wird."
    „Wie verläuft der Genesungsprozeß weiter?" erkundigte sich Gesil.
    „Die Wirkung der Maßnahmen, die den somatischen Schock bekämpften, wird in wenigen Minuten ausklingen", antwortete der Arzt. „Um diese Zeit wird Perry vielleicht sogar ganz aus der Ohnmacht erwachen. Es ist allerdings dafür gesorgt, daß er sofort wieder in Tiefschlaf versinkt. Er braucht viel Ruhe, um so rasch wie möglich gesund zu werden."
    Die Tür öffnete sich. Sato Ambushs schmächtige Gestalt schob sich in den halbdunklen Raum. Die Blicke der Anwesenden richteten sich gespannt auf den Pararealisten. Wenn Sato Ambush unangemeldet erschien, hieß das gewöhnlich, daß er eine weitere Falte im Gewebe der Wirklichkeit entweder entstehen oder sich glätten zu sehen erwartete.
    „Vielleicht hast du recht", antwortete er auf Nachors dementsprechende Frage. „Ich bin meiner Sache nicht sicher. Der Gradient intensiviert sich, aber ich weiß nicht immer, ob ich an der richtigen Stelle nach seiner Auswirkung suche."
    Er berichtete über seine Unterhaltung mit Arnulf Höchstens.
    „Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß die Begegnung mit dem Wesen namens Lead Can in einer Wirklichkeit stattfand, die nicht die unsere ist. Oh, gewiß - Perrys Wunde ist echt; alle Vorgänge, die sich im Cockpit des Raumboots abspielten, haben wirklich stattgefunden. Aber Lead Can - nun, sagen wir: Er tauchte vorübergehend aus einer anderen Wirklichkeitsebene auf und
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