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1177 - Der Junge von Case Mountain

Titel: 1177 - Der Junge von Case Mountain
Autoren: Unbekannt
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weiß er nicht", antwortete Alaska. „Er weiß auch nicht, daß er die drei Roboter aktiviert und ihnen aufgetragen hat, sich um den Verwundeten zu kümmern."
    Gesil lehnte sich in ihrem Sessel zurück und schloß die Augen. Bis an ihr Lebensende würde sie den Anblick nicht vergessen, der sich ihr geboten hatte, als sie aus ihrem Versteck hervorkroch und das Cockpit des Raumboots betrat. Stinkender Qualm hing in der Luft. Perry lag reglos neben der Trage, auf der Arnulf Höchstens sein Diebesgut aufgestapelt hatte. Er hatte eine tiefe, häßliche Blasterwunde in der Brust. Drei Roboter bemühten sich um ihn - dieselben, die wenige Sekunden zuvor noch reglos oben auf dem Haufen der Diebesbeute gelegen hatten. Die sie sich Perry näherte. Jercygehl An und Nachor kamen ebenfalls aus ihren Verstecken. Der Cygride fand Arnulf Höchstens, gleichfalls bewußtlos, in der Nähe des Pilotensitzes.
    Während Gesil sich die Augenblicke hilfloser, verzweifelter Panik ins Gedächtnis zurückzurufen versuchte, spürte sie, wie auch ihre Gedanken sich verwirrten. Da war ein Leichter Kreuzer gewesen, nicht wahr? Auf einem Monitor hatte sie mitverfolgt, wie Arnulf Höchstens' Boot von ihm an Bord genommen worden war. Sie erinnerte sich an den Anblick eines weiten, leeren Hangarraums. Wohin aber war der Kreuzer verschwunden?
    Als ihr die Roboter den Zutritt zu Perry verwehrten und sie sich umzusehen begann, schwebte das Boot frei im Raum. Jercygehl An hatte die Kontrollen übernommen und das kleine Fahrzeug in halsbrecherischer Fahrt zurück zur BASIS gesteuert. Dem Cygriden, das erkannte sie voller Dankbarkeit, war zu verdanken, daß Perry Rhodans Überlebenschancen, wie die Videoanzeige auswies, sich inzwischen wieder auf 75 Prozent beliefen. Ohne seine blitzschnelle Reaktion hätte auch die Fürsorge der drei mit der Medotechnik nur wenig vertrauten Roboter den Mann, den sie liebte, nicht mehr gerettet.
    Aber noch einem schuldete sie Dank: Arnulf Höchstens. Als Perry Rhodan den lebensgefährdenden Treffer erhielt, waren die Roboter noch deaktiviert. Es mußte Arnulf gewesen sein, der sie wieder zum Leben erweckte. Ungeachtet der Tatsache, daß sie in erster Linie für kämpferische Aufgaben konstruiert waren, hatte er ihnen aufgetragen, sich um den Schwerverletzten zu kümmern.
    So weit waren die Dinge klar - und keinen Zentimeter weiter. Arnulf Höchstens war unverletzt. Was hatte ihm das Bewußtsein geraubt? Die Luft war voller Qualm, Perry Rhodan hatte eine tiefe Blasterwunde in der Brust - aber wer hatte geschossen? Gesil hatte aus ihrem Versteck eine Stimme gehört, vermutlich die Stimme des Mannes, der sich Lead Can nannte. Sie hatte auch die Entladung des Blasters vernommen, aber als sie das Cockpit erreichte, war von dem Fremden keine Spur mehr. Wohin war er geflohen? Was war aus dem Leichten Kreuzer geworden, der das Boot an Bord genommen hatte?
    All diese Fragen hatte Jercygehl An der Hamiller-Tube aufgegeben. Aber selbst die Tube, sonst ein Gerät von schier unerschöpflicher Kapazität, war durch das Chaos innerhalb der Flotte überbeansprucht und konnte sich peripheren Belangen nur mit begrenzter Aufmerksamkeit widmen. Es blieb alles im dunkeln. Arnulf Höchstens erinnerte sich an nichts. Und je länger sie sich zurückzuerinnern versuchte, desto mehr schienen auch vor ihrem eigenen Auge die Dinge im Dunst der Unwirklichkeit zu verschwinden.
    Als sie nach geraumer Zeit aufsah, begegnete sie Alaska Saedelaeres Blick. Er schien zu ahnen, was ihr durch den Kopf ging.
    „Ich empfehle Sato Ambush", sagte er sanft und versuchte ein Lächeln. „Der Mann hat eine phantastische Philosophie, was den Umgang mit der Wirklichkeit angeht."
     
    *
     
    Ein geschlagener Nachmittag des Herumradelns in der Stadt brachte nichts ein. Müde kehrte Perry nach Hause zurück, gerade noch rechtzeitig zum Abendessen. Er hütete sich, wie am vergangenen Tag uninteressiert im Teller herumzustochern und tauschte statt dessen heftigen Appetit vor. Das letzte, was er jetzt brauchte, waren forschende Fragen seines Vaters. Glücklicherweise brachte die Zeitung aufregende Neuigkeiten.
    „Sie haben vor, erbeutete deutsche Vauzweier in die Luft zu schießen", berichtete Jake Rhodan sichtlich erregt. „Ich wußte doch, wenn sie diesen von Braun und sein Team aus Peenemünde hier ins Land bringen, dann wird was aus unserem Raketenprogramm."
    „Die Deutschen sind eben das Salz der Erde, nicht wahr?" bemerkte Mary Rhodan mit freundlichem
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