1167 - Die Tochter des Dämons

Aber er hat es mir nun überlassen, John. Das ist ja das Verrückte. Ich habe das Gefühl, zu seiner Nachfolgerin geworden zu sein, ohne allerdings die Informationen meines Vaters zu besitzen. Das ist schon irre und unglaublich. In den letzten Stunden hat sich so wahnsinnig viel verändert. Mein Vater ist tot, aber er ist trotzdem noch vorhanden, denn irgendetwas von ihm steckt auch in mir.«
    »Können Sie uns sagen, was das ist?«
    Alina wusste es. Da waren Jane und ich uns sicher, aber sie rückte noch nicht mit der Sprache heraus. Dafür sprach sie davon, dass sie Angst hatte.
    »Wovor?«, fragte ich.
    »Vor mir selbst.«
    »Das kann nicht sein.«
    »Doch, John, ich habe Angst vor mir und auch vor meinem Wissen, das ich mitbekommen habe. Das Erbe meines Vaters lässt sich eben nicht verleugnen. So ist das.«
    »Okay, Sie haben uns jetzt einiges gesagt, aber auf den Punkt sind Sie noch nicht gekommen.«
    »Das ist richtig.«
    »Und warum nicht?« fragte Jane.
    Sie senkte den Kopf und presste das Bild wieder an sich. »Ich kann es Ihnen sagen. Ich habe mich nicht getraut. Ich habe auch Angst davor. Und ich habe es erlebt, als ich diesen Kuttenmann gesehen habe.«
    »Was haben Sie erlebt?«
    »Er sah aus wie ein Mensch«, flüsterte Alina. »Er sah sogar sehr gut aus, doch ich… ich konnte hinter sein Gesicht sehen. Ich sah das andere, das richtige, es war eine unbeschreibliche Fratze. Wissen Sie, was das bedeutet?«
    »Das denke ich schon«, sagte ich leise. »Sie haben wohl wirklich das volle Erbe Ihres Vaters übernommen, denn Sie sind in der Lage, hinter der Fassade des normalen Menschen die Kreatur der Finsternis zu erkennen, und das ist eine verdammt schwere Bürde…«
    ENDE des ersten Teils