Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
115 - Die Höhle des Chakra

115 - Die Höhle des Chakra

Titel: 115 - Die Höhle des Chakra
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
auf gräßliche Weise krepieren für irgendwelche dämonischen Ziele. Manjushri, komm zu dir!"
    Das bildschöne Mädchen mit dem leuchtend-bunten Sari schaute zur Tempeldecke hoch. Sie zitierte die unsterblichen Verse des Brahmanen Tulsi Das.
    „Als ich so endlich sein Wesen begriff, war meiner Seele hohes Entzücken. Ich sah, wie er sorgte für die Seinen, und innige Liebe entquoll meiner Brust. Voll Tränen die Augen, wonnetrunken, pries ohne Ende in Demut ich ihn." Und Manjushri fügte noch hinzu: „Chakravartin!"
    „Manjushri!" rief Unga voller Verzweiflung.
    Er erkannte, daß sie immer noch verblendet war, ja, mehr denn je. Sie durchschaute das gräßliche Spiel nicht; sie sah nicht die furchtbaren Monster, die Chakravartin aus den Menschen, die ihm anhingen, gemacht hatte.
    Unga sah mit Entsetzen, wie Manjushris Haut von innen grünlich zu leuchten begann. Er packte sie, berührte sie mit dem Kommandostab, denn er wollte nicht, daß sie so wurde wie die anderen.
    „Nein!" stöhnte der Cro Magnon. „Nein, Manjushri! Komm zu dir! Wir wollen fortgehen von hier. Nur wir beide."
    Sie hörte nicht. Ihre Augen waren weit geöffnet. Das grüne Leuchten verblaßte. Die magische Kraft des Kommandostabs verhinderte, daß Manjushri entstellt wurde.
    „Warum hältst du mich zurück vom Wege des Heils, Unga?" fragte sie vorwurfsvoll. „Ich spüre, wie eine Veränderung in meinem Kopf vor sich geht. Es schmerzt, oh, es schmerzt! Aber das muß ich in Kauf nehmen für den Eingang ins Paradies Chakravartins."
    Sri Mahadev, der Sikh, schlug einem Chakra-Anhänger, der zu nahe herangekommen war, mit seinem Schwert den entstellten Kopf ab. Die Chakras waren doch nicht mehr zu retten. Wenn man sie tötete, starben sie nur weniger qualvoll.
    Da ertönte ein häßliches Krächzen. Vorn bei der Shivafigur stand ein Monster mit einem Totenschädel und einem Vogelschnabel. Jetzt sah man deutlich, daß es mit einem fließenden, fluoreszierenden Umhang bekleidet war, der die Konturen seines Körpers verbarg. Es schien aber annähernd menschenähnlich zu sein. Das Monster war sicher drei Meter groß. Runde Knochenwülste umgaben die dunklen Augenhöhlen, in deren Mitte die Pupillen gelb leuchteten.
    Das krächzende Monster deutete auf Unga. Sofort stürzten die Chakra-Anhänger von allen Seiten auf ihn los. Unga hieb wild mit den Fäusten um sich. Den Kommandostab hatte er in den Gürtel geschoben.
    Sri Mahadev kämpfte mit seinem Schwert wie ein Löwe, dessen Name er wie alle Sikhs trug.
    Um den kleinen Don Chapman kümmerten die Chakras sich nicht.
    Unga entriß einem der grünlich Leuchtenden ein Schwert, einem anderen eine Axt. Er überragte die Angreifer, und bald watete er in ihrem Blut.
    Trotzdem hätte er unterliegen müssen. Da gab es plötzlich einen Wirbel in der Luft. Etwas brach wie ein Damm. Dann strömten Hanuman und seine dämonischen Horden in den Kailasanath- Tempel.

    Zuerst kam der Affendämon Hanuman, der durch ein magisches Tor in den Tempel eingebrochen war. In seinen neun Armen schwang er Waffen und Totenschädel. Sein Brüllen hallte durch den Tempel. Ihm folgten gräßlich anzusehende Dämonenaffen, Nebelwesen, Wertiger und Leopardenmenschen. Sie stürzten sich auf die Chakra-Anhänger.
    Etwa zwei Dutzend Dämonen drangen in den Tempel ein, dann stockte der Nachschub.
    Die bösen Mächte im Tempel hatten sich rasch auf die neue Situation eingestellt und eine magische Sperre errichtet, durch die kein Dämon mehr durchkam. Oder sie hatten die Lücke in der ohnehin vorhandenen Sperre geschlossen.
    Ein blutiges Gemetzel begann. Die Chakras setzten sich heftig zur Wehr. Es zeigte sich, daß sie keineswegs harmlose Gegner waren. Sie kämpften wie Besessene, und ihre Waffen - Schwerter, Äxte und Speere - brachten den Dämonen schlimme Wunden bei und töteten viele.
    Für Unga, Sri Mahadev und sicher auch Don Chapman bedeutete Hanumans Eingreifen die Rettung. Der Cro Magnon sah sich wild um.
    Hanuman wütete mit seinen neun Armen. Er sah, wie seine Dämonen fielen, wie ein Wertiger vor ihm von zwei grünlich leuchtenden Chakras mit ganz normalen Schwertern in Stücke gehauen wurde. Der Affendämon begriff, daß er den Gegner unterschätzt hatte. Normalerweise hätten nur Silber oder magische Mittel eine Werkreatur töten dürfen. Aber in diesem Tempel waren die Dämonen verwundbar wie jeder Mensch und jedes Tier auf dieser Erde. Sie konnten auch ihre dämonischen Kräfte nicht einsetzen. Ihnen blieben nur ihre Wut
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher