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115 - Die Höhle des Chakra

115 - Die Höhle des Chakra

Titel: 115 - Die Höhle des Chakra
Autoren: Dämonenkiller
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große Veranda heraus. Sie schauten zu den schwarzen Wolken und zum schwefelgelb verfärbten Himmel hoch und redeten aufgeregt miteinander.
    „Sie sagen, daß der Himmel vor wenigen Minuten noch völlig klar war", sagte Sri Mahadev. „Sie können sich das nicht erklären."
    Türen und Fenster der Häuser von Ellora wurden verrammelt, das Vieh in die Ställe getrieben, Kinder hereingeholt.
    Der Führer der indischen Reisegesellschaft war in einem heftigen Streit mit dem Fahrer des Busses begriffen. Offenbar konnten sie sich nicht einigen, ob sie im Gasthaus bleiben oder mit dem Bus wegfahren sollten. Auch die ausländischen Touristen kamen und schauten sehr betroffen drein. Ein großer, schlanker, elegant gekleideter weißer Mann versuchte, sie zu beruhigen. Eine ältere Frau bekam einen hysterischen Anfall.
    „Hurrican!" schrie sie. „That's a tornado! He will destroy all and kill us!"
    Plötzlich war ein Schrei zu hören. Ein Mann stürzte hinter einem der weißen Häuser hervor, ein Inder mit Lendenschurz und Turban. In der Hand hielt er einen Kris, einen flammenförmigen malaiischen Dolch. Seine Augen waren starr, sein Gesicht verzerrt. Heisere Schreie ausstoßend, rannte er herbei. Bevor noch jemand etwas unternehmen konnte, hatte der Amokläufer schon seiner Frau den Kris in die Brust gestoßen und eine andere verwundet.
    Da handelte Unga. Mit einem Tigersatz sprang er vor und erreichte den Amokläufer. Dieser stieß mit dem Kris nach ihm. Manjushri schrie entsetzt auf. Aber Unga war zu schnell für den Amokläufer. Er blockte den Stich mit dem Unterarm ab und knallte dem Inder die Faust aufs Kinn. Es war ein Schlag, der den Amokläufer durch die Luft wirbelte und ihn mit dem Rücken gegen die Mauer unterhalb der Veranda krachen ließ. Ohnmächtig blieb er liegen.
    Der Leiter der Reisegesellschaft stürzte herbei, untersuchte die beiden verletzten Frauen und warf dann einen Blick auf den Amokläufer.
    „Sie haben ihm den Unterkiefer eingeschlagen", sagte er zu Unga.
    Der Cro Magnon lieb die Schultern. „Fesseln Sie ihn und sorgen Sie dafür, daß er kein Unheil mehr anrichten kann! Seien Sie auf der Hut! Hier wird bald einiges los sein."
    „Der Taifun, ja", sagte der Fremdenführer, offenbar ein Engländer. „Wir bleiben im Gasthof. Er sieht recht stabil aus. Ich habe keine Lust, mit dem Bus im Graben zu landen."
    Unga kehrte zum Landrover zurück. Eine Menschenmenge hatte sich um den bewußtlosen Amokläufer und die beiden verletzten Frauen gesammelt. Die Menge zerstreute sich aber schnell wieder. Die Inder stiegen in ihren Bus und fuhren davon, in Richtung Khuldabad.
    „Der Einfluß des Bösen", sagte Unga, als er in den Landrover stieg. „Dieser Inder hat nicht von ungefähr seinen Amoklauf begonnen. Die bösen Kräfte vom Kailasanath-Tempel wirken auch auf die Umgebung ein. Hier wird sich noch allerhand abspielen."
    Sri Mahadev ließ den Motor an, legte den ersten Gang ein und fuhr los.
    Manjushri, die auf der mittleren Sitzbank saß - der Landrover hatte drei Sitzbänke -, öffnete die Tragetasche und ließ Don Chapman heraus.
    „Hoffentlich setzen die Padmas trotz des Wirbelsturms ihre geistigen Kräfte gegen den im Kailasanath-Tempel lauernden Schrecken ein", sagte Unga,' als der Landrover Ellora verließ und in den Wald fuhr. „Hoffentlich erkennen sie, daß dieser Taifun den bösen Mächten nur als Deckmantel dient."
    Unga sprach absichtlich nicht von den Chakras und von Chakravartin. Er wollte Manjushri nicht unnötig gegen sich aufbringen. Sie würde die Wahrheit früh genug erkennen müssen.
    „Padma erleuchtet seine Anhänger", sagte Sri Mahadev überzeugt. „Wenn dieser Taifun von bösen Mächten hervorgerufen worden ist, dann werden die Gurus, Jogis und Sadhus der Padmas es erkennen."

    Der Wirbelsturm brach los, als der „Landrover sich noch im Wald befand. Zuvor waren ein paar Busse und Personenwagen in entgegengesetzter Richtung an dem Landrover vorbeigerast, auch zwei Polizeiautos, zwei Pferderikschas und flüchtende Fußgänger hatten den Landrover passiert. Nun wurde es plötzlich dunkel. Der Wind heulte und riß dicke Äste von den Bäumen. Es hagelte Früchte und Blätter. Im Wald krachte und prasselte es. Bäume wurden entwurzelt.
    Sri Mahadev hatte die Scheinwerfer eingeschaltet. Er trat auf das Gaspedal. Das Heulen des Taifuns wurde lauter. Ein Mann, ein verspäteter Fußgänger, kam dem Wagen entgegen, wurde von den Beinen gerissen und wie ein welkes Blatt in den Wald
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