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115 - Die Höhle des Chakra

115 - Die Höhle des Chakra

Titel: 115 - Die Höhle des Chakra
Autoren: Dämonenkiller
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getrieben. Ein Baum neigte sich und fiel hinter dem Landrover quer über die Straße.
    „Wir müssen uns in Sicherheit bringen!" rief Sri Mahadev.
    „Fahr weiter!" befahl Unga.
    Der Landrover kam aus dem Wald und wurde von Sturmböen geschüttelt. Sri Mahadev konnte nur noch im ersten Gang fahren. Der Motor dröhnte, aber der Lärm ging unter im Heulen und Brausen des Sturms. Steine wirbelten durch die Luft. Einer traf die Windschutzscheibe des Landrover und überzog sie mit einem Netz von Sprüngen.
    „Weiterfahren!" rief Unga.
    Er mußte schreien, sonst hätte ihn der Sikh nicht verstanden. Man konnte nur wenig sehen, so finster war es.
    Sri Mahadevs Lippen bewegten sich. Er betete zu Padma und zum Heiligen Granth der Sikhs.
    Der Landrover mußte sich nun ganz in der Nähe des Tempels befinden. Plötzlich heulte der Motor auf, und der Wagen machte einen Satz. Von einem Augenblick zum andern wurde es hell, und das Heulen des Sturmes verstummte.
    Sri Mahadev erschrak so, daß er voll auf die Bremse trat und den Motor abwürgte. Der Landrover hielt vor dem Kailasanath-Tempel, unterhalb der breiten Treppenstufen bei dem Platz, auf dem die Monolithensäule stand. Ihr tonnenschweres Oberteil fehlte; es hatte vor einer Woche einen Padma- Sadhu erschlagen, als es mit den geistigen Kräften der Padmas bewegt worden war.
    Der Kailasanath-Tempel war eine Insel der Ruhe. Hier schien die Sonne, und kein Lüftchen wehte. Eine dunkle, drohende Mauer umgab den Tempel und das umliegende Gelände. Das war die Sturmzone. Man konnte nicht sehen, was dort vorging.
    Unga erkannte, daß es sich um eine magisch abgegrenzte Zone handelte. Der Sturm hatte keinen natürlichen Ursprung. Übermenschliche und dämonische Kräfte bekämpften sich in, der Zone des Taifuns, der nicht weiterwanderte, sondern in diesem Gebiet verharrte.
    Bei dem schwarzen düsteren Monumentalgebäude mit den Ornamenten und den Figuren an der Außenseite hatten Padma-Sadhus Aufstellung genommen. Es waren gewiß hundert Männer und Frauen in gelben Kutten. Auch Gurus und Jogis befanden sich unter ihnen. Letztere waren Mönche wie die Sadhus, aber sie standen in der Hierarchie schon eine Stufe höher.
    Unga stieg aus und ging zu den Padma-Anhängern. Ein paar von ihnen schwebten in der Luft. Auch Felsblöcke und ein paar Tempelfiguren hatten sich scheinbar schwerelos über den Köpfen der gelbgekleideten Kuttenträger erhoben. Einige Padma-Sadhus, auch Frauen, hatten sich mit Schwertern, Dolchen und spitzen Nadeln durchbohrt. Andere griffen in glühende Kohlen oder verspeisten sie.
    Ein paar Sadhus hielten Giftschlangen oder wurden von ihnen umringelt. Einer machte auf einem Nagelbrett einen Kopfstand.
    „Ist Colonel Bixby hier?" fragte Unga.
    Er wurde nicht beachtet. Die Padmas ließen Becken und Tanzflöten erklingen, spielten Halslauten und andere Instrumente. Viele von ihnen tanzten; und alle riefen sie ihre oberste Gottheit an, Padmasambhawa Bodhisattwa..
    Sri Mahadev trat zu Unga. Manjushri und Don Chapman folgten ihm. Der Sikh sprach eine Sadhu an und unterhielt sich mit ihr in einem indischen Dialekt.
    Dann wandte sich Sri Mahadev an Unga. „Als der Sturm aufzog, sind alle von hier geflüchtet, nur die Padmas nicht. Gopa hat mir gesagt, daß niemand mehr in den Tempel hineinkommt. Dämonische Mächte haben ihn in Besitz genommen. Die Ausstrahlungen des Bösen machen sich immer wieder wie bei Eruptionen bemerkbar. Einige Padmas sind schon ums Leben gekommen. Aber sie geben nicht auf. Die Gurus sagen, daß hier etwas Entscheidendes vorgeht."
    Unga sah nun einen Padma, der in seinem Blut lag, von Dolchen durchbohrt. Die anderen Padmas, die sich Verletzungen zufügten, ' bluteten nicht. Solange die Kraft des Padma in ihnen wirkte, spürten sie keine Schmerzen, und die Wunden schlossen sich gleich wieder.
    Unga fragte sich, wer sich wohl hinter dem Namen Padmasambhawa Bodhisattwa verbarg. Aber jetzt war nicht die Zeit, sich darum zu kümmern.
    „Ich gehe in den Tempel", sagte er entschlossen. „Don, Manjushri - kommt mit!"
    „Ihr könnt nicht in den Tempel!" sagte Sri Mahadev. „Er ist magisch abgeriegelt."
    Unga schwang den Kommandostab. „Das werden wir sehen."
    Don Chapman und, die schöne Manjushri folgten ihm. Nach kurzem Zögern schloß sich auch Sri Mahadev an. Unga ging auf den Haupteingang des Tempels zu.
    Dunkelheit erfüllte den Eingang unter dem Kapitell mit den Ornamenten und Götterfiguren. Es war nicht einfach Finsternis. Unga zweifelte
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