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1148 - Die schwarze Pyramide

Titel: 1148 - Die schwarze Pyramide
Autoren: Unbekannt
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dünnen Gespinstschicht bedeckt, die aus derselben Substanz zu bestehen schien wie die silberne Hülle des Planeten - nur waren in diesem Fall die einzelnen Fäden zarter und dünner, bis maximal zur Dicke eines kleinen Fingers. Von oben her betrachtet, verschmolz der Baum mit dem silbernen Untergrund. Daher hatten die Sonden die eigenartigen Gewächse nicht sehen können.
    Die drei übrigen Space-Jets hatten wartend über der Szene gekreist, während Quzannes Fahrzeug mit der näheren Untersuchung der exotischen Pflanze beschäftigt war. Jetzt nahm der kleine Verband die übliche Formation wieder ein und glitt mit beachtlicher Geschwindigkeit nach Westen. Les Zeron machte ein langes Gesicht. Für ihn, den Nexialisten, waren die fremdartigen Lebensformen dieses Planeten weitaus interessanter als alle Armadachroniken zusammengenommen. Er wäre gerne bei dem Baum geblieben, um ihn genau zu analysieren.
    Minuten später tauchte der Beginn der Schlucht vor den Fahrzeugen auf. Auf den ersten Blick war klar, welchem Umstand sie ihre Entstehung verdankte. Die Schwarze Pyramide war in flachem Winkel durch die Atmosphäre auf die Oberfläche des Planeten zugeschossen. Sie besaß keine aerodynamisch günstige Form. Reibung hatte sie erhitzt.
    Als sie auf den silbernen Mantel des Gespinsts prallte, herrschten entlang der Kanten und in gewissen Bereichen der Seitenflächen Temperaturen von etlichen tausend Grad. Die gewaltige Hitze hatte die glitzernden Fäden geschmolzen oder verbrannt. Die letzten Kilometer des Pfades, den die abstürzende Pyramide zurückgelegt hatte, bis sie in dem von ihr selbst geschaffenen Krater zur Ruhe kam, bildeten eine riesige, häßliche Brandwunde, eine finstere Schlucht von bedeutender Tiefe.
    Während die vier Space-Jets sich in die Schlucht hineinsenkten, musterte Les Zeron die schwarzen, versengten Wände, die aus geschmolzener und wiedererstarrter Gespinstsubstanz bestanden. Ein seltsames Gefühl bemächtigte sich seiner. Er empfand Trauer... und Mitleid. Das verwirrte ihn. Er wandte den Blick und sah nach oben, wo sich über der Schlucht ein diesiger, türkisblauer Himmel wölbte.
    Ein helles Aufblitzen erweckte seine Aufmerksamkeit. Zuerst hielt er es für einen Reflex auf der Linse des Aufnahmegeräts, aber dann sah er den silbernen Faden, der mit großer Geschwindigkeit durch die Luft schoß. Er kam vom nördlichen Rand der Schlucht und bewegte sich nach Süden. Während Les Zeron, fassungslos vor Staunen, seinem raschen Lauf folgte, senkte er sich in die Tiefe. Die Spitze des Fadens verfing sich an einem Vorsprung des südlichen Schluchtrands, und so blieb er dort hängen: eine schimmernde, armdicke Brücke über den mehrere Kilometer breiten Abgrund.
    Der Vorgang war so unerklärlich, daß Les mühsam nach Worten suchte, ihn zu beschreiben. Keiner der anderen hatte ihn wahrgenommen. Jedermanns Aufmerksamkeit war nach vorne gerichtet. Und als der Nexialist schließlich begann: „Ihr hättet das sehen sollen..."
    Da unterbrach ihn Quzanne Stone voller Aufregung: „Die Pyramide! Dort vorne!"
     
    *
     
    Es wurde einem schwindlig, wenn man die steil aufragende, pechschwarze Fläche entlangblickte. Glatt und fugenlos stieg sie vorn Boden des Kraters aus über vier Kilometer in die Höhe. Die Düsterkeit der Umgebung und die Schwärze der glatten Fläche schufen optische Bedingungen, die das Auge verwirrten. Der Mangel an Kontrast ließ die Konturen verschwimmen.
    Die vier Space-Jets waren auf dem Grund des, Kraters gelandet. Viel Platz gab es hier unten nicht. Unmittelbar hinter den Fahrzeugen stieg die finstere Wand der verbrannten Gespinstmasse in die Höhe. Sie war nicht homogen. Es gab Öffnungen und Stollen, die ins Innere des planetenweiten Gespinsts führten. Manche waren von bedeutendem Umfang - weit genug, um eine Space-Jet passieren zu lassen. Perry Rhodan vermerkte sich das. Falls sie jemals ein Versteck brauchten: Im Innern der verfilzten Masse aus silbernen Fäden waren sie sicher. Der Thermoschock der abstürzenden Pyramide hatte sich im Gewirr der Fäden offenbar rasch verloren. Die Kraterwand, d. h. die Zone des durch Hitzeeinwirkung zerstörten Gespinsts, war am westlichen Rand des Kraters nur zweihundert Meter dick. Dahinter war die silberne Masse intakt. Offenbar besaßen die Fäden ein hohes Absorptionsvermögen für thermische Energie.
    Die Mannschaften blieben an Bord der Fahrzeuge. Nur vier waren ausgestiegen: Quzanne Stone, Perry Rhodan, Les Zeron und Jercygehl An,
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