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1148 - Die schwarze Pyramide

Titel: 1148 - Die schwarze Pyramide
Autoren: Unbekannt
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gleichmäßig war, wie es zuerst den Anschein gehabt hatte. Ein verwirrendes Bild entfaltete sich. Die silberne Hülle nahm von Minute zu Minute ein anderes Aussehen an. Die Sachlage wurde kompliziert durch den Umstand, daß der silberne Planet sich relativ schnell, einmal in sechzehn Stunden, um seine Achse drehte. Während die Sonden sich senkten, änderte sich der Einstrahlwinkel des Sonnenlichts kontinuierlich, so daß ständig neue Reflexe entstanden, die das Auge irritierten.
    Erst als eine der Sonden sich der Oberfläche bis auf 1500 Meter genähert hatte, wurde das Bild klarer. Jercygehl An, der neben Perry Rhodan stand, tat mit rauer Stimme einen Ausspruch in der Sprache seines Volkes und fügte im Armadaslang hinzu: „Es ist ein riesiges Gewebe, das den ganzen Planeten umspannt."
    „Organische Materie ist vorhanden", meldete Les Zeron, der Nexialist, von seinem Analysegerät. „Herkömmliche Pflanzensubstanz."
    Perry Rhodan musterte nachdenklich das faszinierende Bild. Er selbst hatte Tausende fremder Welten gesehen, und doch war die Erregung, die ihn beim Anblick eines unerforschten Planeten ergriff, noch ebenso intensiv und ursprünglich wie jene, die er empfunden hatte, als er mit der GOOD HOPE zum ersten Mal die Venus anflog - damals, vor 2043 Jahren, im Jahr 1971 alter Zeitrechnung.
    „Spinnwebe", stieß Waylon Javier aufgeregt hervor. „Wir werden ihn Spinnwebe nennen!"
    Aber er war nicht hier, um Planetographie zu betreiben. Er suchte nach der Armadachronik. Aus dem Umstand, daß die Weißen Raben ihm nur die Koordinaten eines Sonnensystems und keine nähere Beschreibung des geheimnisvollen Objekts gegeben hatten, leitete er ab, daß es sich bei der Chronik um etwas Unübersehbares handeln müsse. Sein Blick glitt über die schimmernde, silberne Fläche und suchte - ja, wonach?
    Nach einem Gegenstand, der nicht ins Bild paßte. Nach einer Spur, die darauf hinwies, daß sich hier vor kurzem Ungewöhnliches ereignet hatte.
    Seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Erst nach Stunden, während die fremde Welt unter den positronischen Augen der Mikrosonden hinwegrollte, erschien entlang der scharfgezeichneten Linie des Terminators ein Gebilde, das ohne Zweifel nicht zu der natürlichen Oberflächengestaltung des Planeten gehörte. Die am höchsten stehende Sonde, fünfzig Kilometer über der silbern schimmernden Fläche, zeichnete es als eine häßliche, schwarze Narbe auf dem Gesicht der fremden Welt, die sich von Ost nach West verbreiterte und nach mehreren Kilometern Länge in einem finsteren Loch endete. Die niedrigste der Sonden enthüllte eine Schlucht, die mit verheerender Wucht und unter enormer Hitzeentwicklung in das silberne Gespinst gerissen worden war. Sie erreichte eine Tiefe von mehreren Kilometern und endete in einem riesigen Krater - eben jenem Loch, das die hohe Sonde zeigte. Am westlichen Rand des Loches befand sich ein Gebilde, dessen Umrisse sich nur schwer erkennen ließen, da es sich kaum gegen den dunklen Hintergrund abzeichnete. Erst als Les Zeron die Sonde so manövriert hatte, daß sie mit der Sonne im Rücken arbeitete, wurde offenbar, daß es sich bei dem Objekt um eine Pyramide mit mattglänzenden, pechschwarzen Seitenflächen handelte.
    Zwei Dinge stachen ins Auge. Das Gebilde war von so ungemein regelmäßiger Form, daß es unmöglich natürlichen Ursprungs sein konnte. Es war ein Tetraeder mit gleichseitigen Dreiecken als Begrenzungsflächen. Wahrhaft atemberaubend waren angesichts des Umstands, daß es sich um ein künstliches Objekt handelte, die Ausmaße der schwarzen Pyramide. Die Distanz von einer der Ecke bis zum Lotpunkt auf der gegenüberliegenden Seitenfläche betrug mehr als vier Kilometer.
    Eine Minute lang ruhte Perry Rhodans Blick auf dem mammuthaften Gebilde. Dann wandte er sich um.
    „Laßt die Sonden, wo sie sind", sagte er. „Ich brauche eine Mannschaft, mit der ich mir das Ding aus der Nähe ansehe."
     
    *
     
    Sie war - süß; es gab kein anderes Wort dafür. Blutjung, kaum dreißig Jahre alt, mit einem unschuldigen Engelsgesicht, das Herzen schmolz. Anstelle der üblichen lindgrünen Uniform trug sie ein lockeres Gewand, das dennoch ihre Formen vorteilhaft zur Geltung brachte. Sie legte keinen besonderen Wert auf eine überschlanke Taille. Sie besaß, wie man auch im Jahr 427 neuer Zeitrechnung noch sagte, eine Rubensche Figur.
    Quzanne Stone, Staffelpilotin, 17. Space-Jet-Staffel. Perry Rhodan war nicht überrascht gewesen, als der
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