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1148 - Die schwarze Pyramide

Titel: 1148 - Die schwarze Pyramide
Autoren: Unbekannt
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auszustrecken."
    „Wer ist der Feind?"
    Ein spöttischer Unterton mischte sich in die fremde Stimme. „Perry Rhodan, das ist keine kluge Frage. Du kennst den Feind ebenso gut wie wir."
    „Sagt mir eines", bat Rhodan. „Warum gebt ihr mir die Koordinaten des Verstecks?"
    „Es herrscht Chaos im Innern der Endlosen Armada", kam kühl und sachlich die Antwort.
    „Das Armadaherz schweigt. Streit und Zwietracht breiten sich aus. Wer die Armada-Chronik besitzt und sich das gespeicherte Wissen zunutze macht, dem ist es gegeben, die Ordnung wiederherzustellen. Zwei sind es, die die Chronik an sich bringen wollen: du und der Feind. Wir halten dich für den Würdigeren."
    Als sei damit endgültig alles gesagt, setzte sich die Kette der Weißen Raben wieder in Bewegung. Mit hoher Beschleunigung nahm sie Fahrt auf, durchquerte den Bereich der Galaktischen Flotte und schoß an den Postenschiffen vorbei in den interstellaren Raum hinaus. Augenblicke später verlor sie der Orter. Die Raben hatten das vierdimensionale Kontinuum verlassen.
     
    *
     
    Niemand, der Jercygehl An begegnete, konnte ihn je wieder vergessen, Das lag weniger an seiner äußeren Erscheinung, die womöglich nur ein Terraner als exotisch empfand, als an der Art und Weise, wie er sich gab. Wer das Brummen und Knurren, die cholerischen Eruptionen und die knappen, abgehackten Sätze vernahm, mit denen der Cygride seinen Beitrag zu Diskussionen leistete, dem fiel es schwer zu glauben, daß der Verstand des Alten eine Mischung aus strategischer Genialität und staatsmännischer Weisheit war.
    Ungezählte Jahre lang hatte Jercygehl An die cygridische Armadaeinheit 176 gelenkt.
    Dann, unmittelbar nach dem Sturz durch TRIICLE-9, das die Terraner den Frostrubin nannten, hatte die Verwirrung ausgerechnet das Bordcomputersystem seines Flaggschiffs, der BOKRYL, gepackt. Die BOKRYL war aus dem Steuer gelaufen, mit der BASIS zusammengeprallt und dabei irreparabel beschädigt worden. Seitdem befand sich der Cygride mit den Überlebenden seiner Besatzung an Bord der BASIS.
    Weit über zwei Meter hoch stand der alte Recke. Die kurzen, unglaublich stämmigen Beine stützten den massigen Körper wie ein Paar dorischer Säulen. Jercygehl Ans Haut bestand aus einem Gewebe verschieden großer, blasenförmiger Zellen. Sein Schädel war haarlos. In den Fugen zwischen den Blasenzellen, die die Schädelkuppe bedeckten, nisteten die Hörstäbchen, die bis zu einer Länge von mehreren Zentimetern ausgefahren werden konnten. Wenn er zornig wurde, sträubten sie sich wie beim Menschen die Haare.
    Die Augen lagen in tiefen, dicht nebeneinander angeordneten Höhlen. Die Nase war weiter nichts als ein knorpeliger Höcker mitten im Gesicht, und den Mund bildete eine trichterförmige Öffnung, die in das weit nach vorn ragende Kinn eingelassen war. Auf dem Rücken trug der Cygride einen organisch gewachsenen Höcker, Darin speicherte er, wie, alle seine Artgenossen, Flüssigkeiten und Nährstoffe. Er konnte wochenlang ohne Trank und Nahrung auskommen, indem er von den Vorräten des Höckers zehrte. Aber solche, die ihn kannten, wußten zu berichten, daß er um so griesgrämiger und mürrischer wurde, je mehr sein „Fettbuckel" an Umfang abnahm. Der Höcker war übrigens auch Sitz des „Stahlrheumas", das den alten Hünen bei zunehmendem Alter immer häufiger plagte.
    „Was anderes kannst du tun", grollte er, „als hinfliegen und die Armadachronik in deinen Besitz bringen?"
    „Die Entfernung ist beachtlich", gab Perry Rhodan zu bedenken. „Zwölftausend Lichtjahre. Wir wissen nicht, mit welchen Schwierigkeiten zu rechnen ist. Wir werden längere Zeit unterwegs sein. Inzwischen sucht Atlan mit seinen Armadabarbaren nach Ordoban. Was, wenn er in Schwierigkeiten gerät und Hilfe braucht?"
    „Es besteht außerdem die Möglichkeit, daß Seth-Apophis sich wieder rührt", warf Waylon Javier ein.
    Das, dachte Perry, durfte man niemals übersehen. Seit dem Sturz der Galaktischen Flotte und der Endlosen Armada durch den Frostrubin hatte die fremde Superintelligenz kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben. Und doch war diese Sterneninsel, M82, ihre Galaxis. In jeder Sekunde mußte damit gerechnet werden, daß sie aus ihrer unerklärlichen Lethargie erwachte.
    Jercygehl An krümmte einen langen, erstaunlich flexiblen Arm nach rückwärts und kratzte sich mit allen äußeren Anzeichen beginnender Erregung am Fettbuckel.
    „Ihr wißt nicht, wovon ihr sprecht", dröhnte er ärgerlich. „Es geht
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