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1143 - Die Goon-Hölle

Titel: 1143 - Die Goon-Hölle
Autoren: Unbekannt
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seltsam berührte. Dann senkte das Wesen den Kopf und eilte quer durch den Raum, wobei es schien, als könne es sich nicht mehr auf den vier Beinen halten. Doch es fiel nicht. Es erreichte die gegenüberliegende Wand und strich mit seinen Händen wie suchend darüber hinweg. Es hatte an jeder Hand drei knorpelige Finger, die gut ausgebildet waren.
    Plötzlich öffneten sich mehrere kleine Fächer, in denen dunkle Kugeln lagen. Das fremde Wesen nahm sie heraus und eilte wortlos aus dem Raum, wobei es den Ilt abermals eingehend musterte.
    „Wir hätten ihn uns schnappen sollen", bemerkte Ras Tschubai.
    „Du weißt, daß das nichts gebracht hätte", winkte Jen Salik ab. „Wir müssen erst einmal unsere Situation klären. Danach sehen wir weiter."
    Überrascht stellte er fest, daß Gucky nicht zugehört hatte. Der Ilt blickte auf die Tür, als sei er von dem fremden Wesen überwältigt, das nur kurz bei ihnen gewesen war.
     
    *
     
    Catewnor und Meegoron unterbrachen ihr Gespräch, als Parwondov eintrat. Der Kommandant machte aufgrund seiner Figur einen etwas schwerfälligen Eindruck, der jedoch täuschte. Parwondov war ein kühler, berechnender Mann, der alles andere als ungeschliffen oder gar plump war.
    „Die Gefangenen haben die Paralyse überwunden", erklärte er, während er zu seinem Kommandostand ging und alle Informationen über den Bildschirm abrief, die in den letzten Stunden eingegangen waren.
    „Ich halte es nach wie vor für falsch, daß sie hierher gebracht worden sind", sagte Catewnor. „Die Gefangenen haben hier nichts zu suchen. Zwei von ihnen haben Fähigkeiten, mit denen sie uns gefährlich werden können, wenn sie außer Kontrolle geraten."
    „Ich weiß", erwiderte der Kommandant ohne jegliche Gefühlsregung. „Erstens sind unsere psionischen Sperrmaßnahmen voll wirksam, so daß sie ihre Fähigkeiten nicht ausspielen können. Zweitens haben wir in den Pellacks Helfer, auf die wir uns verlassen können, und darüber hinaus benötigen wir die drei hier, wenn wir die Terraner in eine Falle locken wollen."
    Er blickte Catewnor abweisend an.
    „Wir haben lange genug über die drei diskutiert. Es reicht."
    „Wir haben nicht ausreichend bedacht, daß wir hier das Wett haben."
    „Die Fremden könnten sich dessen bedienen."
    „Catewnor, ich erkenne dich nicht wieder", bemerkte Parwondov. Er ging zu seinem Sessel und setzte sich. „Du bist ein - Mann schneller Entscheidungen. Und ausgerechnet du willst noch einmal alles überdenken? Wir verfügen über einen Apparat, der uns zur stärksten Macht in dieser Galaxis macht, und du kommst mir mit solchen Bedenken?"
    Catewnor antwortete nicht. Er sah sich als zweiten Mann in HORTEVON an, und er empfand sich als Stellvertreter des Kommandanten. Er fühlte sich Parwondov in einigen Punkten unterlegen, in anderen jedoch klar überlegen. So war richtig, daß er sich in den meisten Fällen schneller entscheiden konnte, und er war überzeugt davon, daß diese Fähigkeit von lebenswichtiger Bedeutung war.
    Er meinte, es nicht verantworten zu können, die Gefangenen in dieser Anlage zu belassen.
    „Ich sehe, du hast begriffen", sagte Parwondov, ohne noch einmal auf die Einwände einzugehen, die Cartewnor erhoben hatte. „Überlegen wir also, wie wir die Terraner und ihre Flotte mit Hilfe unserer Gefangenen in eine Falle locken können."
    „Was ist mit Schovkrodon?" fragte Meegoron. „Wir haben nichts mehr von ihm gehört."
    „Auch das werden wir zu klären haben", erwiderte der Kommandant. „Und dann müssen wir vor allem eine geeignete Strategie für unseren Angriff auf das Armadaherz erarbeiten."
    Catewnor ließ sich in einen Sessel sinken. Es fiel ihm plötzlich schwer, sich zu konzentrieren, und er wußte auch, warum. Allzu lange schon hatte er auf weibliche Gesellschaft verzichten müssen. Er konnte nicht so völlig abschalten wie Parwondov oder Meegoron, deren Selbstdisziplin und Gefühlskälte auf ihn zuweilen erschreckend wirkten.
    Er brauchte eine emotionelle Bindung, und sei es auch nur für ein paar Stunden.
    „Catewnor!"
    Der Angesprochene fuhr auf.
    „Entschuldige, Parwondov", sagte er verstört. „Ich war mit meinen Gedanken ganz woanders."
    „Das habe ich gemerkt. Stimmt etwas nicht? Könnte es sein, daß einer der Gefangenen dich beeinflußt?"
    „Nein, bestimmt nicht", wehrte Catewnor ab.
    „Bist du sicher?" fragte Parwondov.
    Catewnor verkniff sich eine wütende Entgegnung. Für einen kurzen Moment war er versucht zu behaupten,
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