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1143 - Die Goon-Hölle

Titel: 1143 - Die Goon-Hölle
Autoren: Unbekannt
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undicht", fuhr er fort.
    Der Ritter der Tiefe und Ras Tschubai blickten sich an. Hoffnung kam in ihnen auf.
    Wenn auch nur einer der beiden Mutanten seine Fähigkeiten zurückgewann, hatten sie die Chance, sich aus diesem Gefängnis zu befreien.
    Das Türschott glitt zur Seite, und eines jener raupenähnlichen Wesen eilte mit schnellen Schritten herein. Der Fremde lief bis zu der Wand, die der Tür gegenüberlag, drehte sich davor herum und musterte die Gefangenen mit seinen weit vorgestreckten Stielaugen.
    Jen Salik fiel auf, daß bei diesem Wesen eine lange, rötliche Linie vom Kopf bis zum Rumpf herabführte. Er vermutete, daß es sich dabei um eine Narbe handelte, und er beschloß, darauf zu achten, ob es eine solche Markierung auch bei anderen Geschöpfen dieser Art gab. Wenn das nicht der Fall war, konnten sie diesen Fremden gut von anderen unterscheiden.
    Und noch etwas hatte die Aufmerksamkeit des Ritters der Tiefe erregt. Seltsame Geräusche waren durch die offene Tür hereingekommen, als der Fremde eingetreten war.
    Sie erinnerten Jen Salik an nichts, was er jemals gehört hatte. Irgend etwas Unheimliches haftete ihnen an. Gleichzeitig vermittelten sie ihm jedoch auch ein Gefühl der Größe und der Bedeutsamkeit.
    „Wer bist du?" fragte Ras das fremde Wesen in Armadaslang.
    „Schamar", antwortete es mit quäkender, heller Stimme. „Ich bin ein Pellack, ein ergebener Diener meiner Herren."
    „Schamar", wiederholte der Teleporter. „Hat der Name eine Bedeutung?"
    Der Pellack kreuzte die beiden Arme vor der Brust. Die Frage schien ihn zu überraschen.
    „Aber ja", erwiderte er. „Er bedeutet soviel wie zukünftige, aber noch unbekannte Lösung. Es ist ein bedeutsamer Name, denn was könnte wichtiger sein als die ungelösten Rätsel der Zukunft, was wichtiger als die noch im dunkeln liegenden Beschlüsse der Götter, die über unser aller Schicksal entscheiden?"
    „Warum so wichtig?" fragte Jen Salik. „Ist nicht das Heute entscheidend?"
    „Gewiß", bestätigte Schamar, sichtlich erfreut über die Zustimmung, auf die er gestoßen war, „denn alles, was wir heute tun, hat Einfluß auf das, was morgen ist. Darum muß jeder Schritt bedacht, jede Entwicklung sorgfältig beobachtet werden. Niemand kennt die unergründlichen Gedanken der Götter, und es wäre eine schwere Sünde wider den Geist der Ewigen, das Werdende schonungslos unseren eigenen Bedürfnissen anzupassen."
    Jen Salik nickte, obgleich er nicht vorbehaltlos mit dem einverstanden war, was der Pellack gesagt hatte. So konnte und durfte man nicht verallgemeinern. Doch es kam nicht darauf an, zu dieser Stunde und an dieser Stelle ein Problem auszudiskutieren, sondern einen Weg zu finden, der in die Freiheit zurückführte. Daher mußten sie die Gelegenheit beim Schöpf packen, den Fremden in eine positive Stimmung zu versetzen.
    „Mich wundert, einen so klugen und weitsichtigen Mann hier anzutreffen", sagte der Ritter der Tiefe. „Was führt dich zu uns?"
    „Die Neugier", antwortete Schamar offen. „Ich will mehr über euch wissen. Was denkt ihr? Woher kommt ihr? Weshalb seid ihr hier? Warum haben die Herren euch gefangengenommen?"
    „Es wird mir ein Vergnügen sein, eure Neugier zu befriedigen", sagte Jen Salik.
    „Jedenfalls, soweit ich es kann. Dazu benötige ich jedoch einige Informationen. Zum Beispiel: Wo sind wir?"
    „In der Armadaschmiede HORTEVON."
    Obwohl Ras Tschubai, Gucky und Jen Salik mit einer solchen Antwort gerechnet hatten, erschraken sie. Eine Armadaschmiede war ihr Ziel gewesen. Sie hatten nach diesen geheimnisvollen Gebilden gesucht, die Teil der Endlosen Armada waren, und die offenbar einen Machtfaktor von besonderer Größenordnung darstellten. Jetzt waren sie als Gefangene irgendwo in einer Armadaschmiede und hatten vorläufig so gut wie keine Aussichten, sich mit eigener Kraft daraus zu befreien.
    Jen Salik tat, als sei er keineswegs überrascht. Er lächelte, obwohl er sich darüber klar war, daß der Pellack diese Geste wahrscheinlich nicht verstand.
    „Natürlich wissen wir, daß wir in einer Armadaschmiede sind", entgegnete er betont gleichmütig. „Eine Schmiede ist jedoch ein riesiges Ding. Sind wir an der Peripherie? Oder im Zentrum? Das ist die Frage, die uns beschäftigt."
    „In der Steuerkugel." Der Pellack schien verwundert darüber zu sein, daß sie das nicht wußten.
    Jen Salik ging zu dem runden Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, und legte einen Schreibstift darauf.
    „Könntest du uns
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