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112 - Der weiße Mönch

112 - Der weiße Mönch

Titel: 112 - Der weiße Mönch
Autoren: Dämonenkiller
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kleiner Wurm."
    Er klatschte in die Hände, und die übrigen Dämonen knurrten, heulten und grunzten begeistert dazu. Luguri nickte gnädig und bat sich Ruhe aus.
    „So ist es", sagte er. „Hermes Trismegistos, so schätze ich, wird keinen Finger mehr für Hunter rühren. Vielleicht wird er mir sogar dankbar sein, wenn ich den Dämonenkiller, der doch letztlich jedem ins Handwerk pfuscht, beseitige."
    „Das ist nicht wahr!" begehrte Burian Wagner auf.
    Trotz aller Ermahnungen von Coco konnte er in diesem Augenblick einfach nicht mehr an sich halten. Er wollte so richtig loslegen und hatte noch eine Menge Schimpfworte auf Lager, die er Luguri entgegenzuschleudern gedachte, da griffen Alois und ein paar seiner Spießgesellen ein. Sie griffen nach ihm, zerrten ihn von der protestierenden Coco fort und schlugen erbost auf ihn ein.
    „Schluß", sagte Luguri schneidend. Er sah, daß Burian Wagner bewußtlos geworden war, und spitzte die dünnen Lippen. „Gut so. Jetzt wird er für die nächste Zeit das Maul halten. Später knöpfe ich ihn mir vor und denke mir was besonders Hübsches für ihn aus."
    Er lachte wieder dröhnend, dann widmete er sich erneut seinen drei erbärmlich zugerichteten Opfern Karl, Ullrich und Herbert.

    Dorian, Unga und Abi vermochten dem Weißen Mönch anhand der breiten Bleichspur zu folgen, die er hinter sich zurückließ. Trotz der Finsternis orientierten sie sich vorzüglich, denn die Fährte erzeugte einen matten Schimmer, als ob sie leicht' fluoreszierend wäre.
    „Ich möchte wissen, wo der Eremit geblieben ist", sagte Abi Flindt. „Eigentlich hätte ich mich bei ihm zu entschuldigen, weil ich Schlechtes über ihn gedacht habe. Wo mag er bloß stecken? Hätte er mich nicht geführt, wer weiß, ob ich dich jemals entdeckt hätte, Dorian."
    Unga blickte zur Seite. Trotz des Ernstes der Lage konnte er sich ein Lächeln kaum verkneifen. Die Situation war aber auch wirklich urkomisch. Abi kam einfach nicht auf die Lösung des Geheimnisses. Natürlich mangelte es ihm nicht an Intelligenz; nur mußte es für seinen Geist viel zu abwegig sein, eine entsprechende Assoziation zu knüpfen, und so kam ihm nicht einmal der geringste Verdacht.
    Dorian hatte dem Dänen eine ziemlich verworrene Geschichte aufgetischt, in der vor allem der Weiße Mönch vorkam - und wie er von diesem eingesperrt worden war. Recht schlau konnte man aus diesem Bericht nicht werden, und das war ja auch die Absicht des Dämonenkillers gewesen. Auf jeden Fall hatte er den Eremiten allein dadurch entlastet, daß er angegeben hatte, ihn nie zu Gesicht bekommen zu haben. Einer seiner Wächter konnte er also nicht gewesen sein, wie Flindt angenommen hatte.
    Dorian sagte: „Vielleicht stoßen wir später wieder auf ihn. Wahrscheinlich hat er es im entscheidenden Moment doch mit der Angst zu tun bekommen und sich aus dem Staub gemacht."
    „Aber so blitzschnell", meinte Abi.
    „Ja, er kennt sich eben blendend im Gewölbe aus."
    „Daran muß es wohl gelegen haben, daß ich ihn nicht mehr erwischt habe. Ach, Schwamm drüber." Abi warf den Freunden einen Seitenblick zu. „Was meint ihr, wie schnell marschiert dieser verdammte Weiße Mönch?"
    „Sehr flink kam er mir nicht vor", erklärte Unga.
    „Wir stellen ihn bestimmt", erwiderte der Dämonenkiller. „Bloß habe ich ein verflixt ungutes Gefühl. Ich frage mich nämlich, ob wir das Monster überhaupt bändigen können."
    „Laß das meine Sorge sein!" stieß Abi grimmig aus.
    „Nein, Abi, mit rein körperlicher Kraft und den wenigen Dämonenbannern, die wir haben, läßt sich schlecht etwas gegen Sephirotus ausrichten."
    Dorian verschwieg wohlweislich, daß er den Kommandostab, den Zirkel und den Vexierer unter der Jacke bei sich trug. Damit hätte Abi ihn garantiert entlarvt, denn er hatte den Eremiten ja beobachtet, wie dieser mit dem Kommandostab ein paar Dämonen zur Strecke gebracht hatte. Der Dämonenkiller hütete sich auch, den wahren Sachverhalt im Hinblick auf Sephirotus' Befreiung preiszugeben - zu verraten, daß er den Weißen Mönch hatte auferstehen lassen, um Luguris Kreaturen anzulocken, ja, daß er die gesamte Verantwortung für dieses Abenteuer trug.
    Dorian war sich des gewaltigen Risikos bewußt, die das Untoten-Dasein von Sephirotus mit sich brachte. Der Schweiß brach ihm aus. Was war, wenn er den Weißen Mönch nicht zur Räson brachte, wenn er ihn nicht so lenken konnte, wie er es vorhatte? Dorian wollte Luguri und seine Horden endgültig aus dem
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