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112 - Der weiße Mönch

112 - Der weiße Mönch

Titel: 112 - Der weiße Mönch
Autoren: Dämonenkiller
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alles Fluchen und Umsichschlagen nützte ihm nichts. Der Bleichtod ließ sich nicht mehr zurückdrängen.
    Unga und Abi nahmen Don mit und verließen den Kreis. Hier gab es nichts mehr für sie zu tun. Sie hetzten quer über die Lichtung. Der Cro Magnon entdeckte plötzlich die beiden Dämonen-Boten. Es bedurfte keiner großen gegenseitigen Verständigung; die drei Männer begriffen auch so, was sie zu tun hatten. Sie stürmten den Ungetümen nach. Es handelte sich um einen Untoten und einen Vampir. Der Vampir hatte schon den Rand der Lichtung erreicht und tauchte im dichten Wald unter. Den Untoten brachte Abi Flindt durch einen kühnen Satz zu Fall. Beide krachten zu Boden. Der Däne zerquetschte das Scheusal fast mit seinem Körpergewicht. Was er nicht ganz fertigbrachte, das vollendete Unga mit seinem knöchernen Kommandostab. Der Untote erwies sich als außerordentlich zäh, doch als der Cro Magnon ihm das spitze Ende des magischen Geräts in die Brust rammte, gab er nur noch einen klagenden Laut von sich und zerbröckelte dann.
    „Weiter!" rief Abi. „Bloß weiter, sonst ist es um Dorian, Coco und Burian geschehen!"
    Nach etwa zwanzig Metern trafen sie im Wald auf den Dämonenkiller. Er hatte den Vampir gefangen und ihm bereits den Garaus gemacht. Staub, der letzte Beweis für die Existenz des Wesens der Finsternis, rieselte von seinen Fingern. Sie grinsten sich zu und hasteten weiter bis zu der kleinen Lichtung.
    Die fünf Dämonen waren aufgestanden und lauschten angestrengt den gräßlichen Lauten, die von der Opferstätte herüberhallten.
    Eine Chimäre, zu einem Drittel Schwein, zu einem Drittel Vogel, zu einem Drittel Mensch, sagte: „Da ist was im Gange."
    „Du merkst aber auch alles", erwiderte ein Gnom mit außergewöhnlich großen Händen verächtlich. „Was machen wir?" wollte ein Werwolf wissen. „Ich schlage vor, wir beißen die Gefangenen gleich tot und sehen dann bei den Menhiren nach dem Rechten."
    „Ja, das wird das beste sein", meinte die Chimäre.
    Der Dämonenkiller und seine Begleiter stürmten aus dem Dickicht hervor und stürzten sich auf die kleine Meute. Binnen Sekunden hatten sie sie niedergemacht.
    Dorian befreite Coco von ihren Fesseln, und sie sanken sich in die Arme.
    Burian Wagner, dem von Unga und Abi geholfen wurde, lachte und meinte: „Ja mei, jetzt wird das Ganze doch noch eine Gaudi!"
    Dorian hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. „Tut mir leid, Burian, aber die Gaudi ist bereits gelaufen. Hört!"
    Von der Opferstätte des Luguri gellte ein nervenzerfetzender Schrei herüber. Es war der Erzdämon selbst, der ihn ausgestoßen hatte.
    „Fluch und Pest über dich, Hermes Trismegistos!" brüllte er. „Wir sprechen uns wieder!"
    Als die Freunde die Opferstätte erreichten, hatten Luguri und seine letzten Dämonen bereits das Feld geräumt. Der Weiße Mönch lag verendend inmitten seiner gebleichten Opfer. Die Menhire stürzten bröckelnd in sich zusammen. Dennoch war der Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen den Links- und Rechtshändern der Geschichte, noch lange nicht entschieden. Dorian Hunter wußte, daß das Gegenteil der Fall war. Was in der Vergangenheit begonnen hatte, wurde heute, 6500 Jahre später, durch eine kaum zu unterbrechende Serie von Schreckenstaten fortgesetzt. Der uralte unentschiedene Kampf ging weiter.
    Luguri würde die Ereignisse an der Opferstätte seinen Dämonen gegenüber gewiß so zu drehen wissen, daß, das Ganze nicht wie eine Niederlage aussah. Er war ein Meister in derlei Dingen. Er würde glaubhaft versichern, daß es sich nur um ein Scharmützel gehandelt hätte vor dem eigentlichen Beginn des großen Machtkampfes. Immerhin war Sephirotus auf der Strecke geblieben. Für den Dämonenkiller war es ein günstiger Gesichtspunkt. Obwohl seine Wiederkehr von den Vertretern des Bösen zur Kenntnis genommen wurde, blieb sie mehr oder weniger unbedeutend. Luguri sah nicht in ihm, sondern in Hermes Trismegistos den Feind. Er ahnte ebensowenig wie Dorians Freunde in der alten Clique, daß der Dämonenkiller der Dreimalgrößte war.
    „Hm", machte Burian Wagner. „Ob es im Bayerischen Wald wohl noch spuken wird?"
    „Möglich ist alles", entgegnete Abi Flindt. „Wir wissen doch, wie wir diesen Abschaum einzuschätzen haben."
    Unga sagte: „Ich glaube, Luguri ist ein für allemal die Lust vergangen, aus diesem Gebiet eine Reservation für Dämonen zu machen."
    „Wenn dem wirklich so ist, fühle ich mich besonders erleichtert", gab
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