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112 - Der weiße Mönch

112 - Der weiße Mönch

Titel: 112 - Der weiße Mönch
Autoren: Dämonenkiller
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Bayerischen Wald vertreiben und weitere Menschenopfer verhindern. Was aber, wenn sich das Blättchen zu seinen Ungunsten wendete? Durch den Weißen Mönch hatte er Luguri bereits eine empfindliche Schlappe zugefügt. Als Nebeneffekt hatte er sich selbst ins Leben zurückkehren lassen. Das waren konkrete Erfolge.
    Irgendwie hatte er aber gehofft, daß Luguri Sephirotus erledigen würde, damit die drohende Gefahr des Bleichtodes für die Menschheit überhaupt gar nicht erst zum Tragen kam. Bisher war das nicht gelungen.
    Dorian fragte sich ernsthaft, ob er sich nicht falsche Illusionen gemacht hatte. Wahrscheinlich hatte er diesmal zu hoch gesetzt. Das konnte entsetzliche Folgen haben.
    „Seht mal!" sagte Unga plötzlich.
    Die Bleichspur zog sich wie ein etwas unsauber angelegter Fahrweg vor ihnen hin. Manchmal beschrieb sie einen Knick nach links oder nach rechts, und auch bei geradem Verlauf hatte die Linie etwas Zittriges an sich.
    Der Weiße Mönch ging nicht; er wankte dahin. Jetzt hatte der Cro Magnon ihn entdeckt. Dorian und Abi reckten die Hälse und hielten Ausschau. Nun erspähten auch sie die angsterregende Gestalt, die da durch den Wald torkelte und Bäume und Büsche vor sich niederwalzte.
    „Da!" Abi Flindt hob einen Arm und wies mit dem Finger nach vorn. „Der hält sich nicht mehr lange auf den Beinen!"
    Wirklich - Sephirotus in seiner weißen Kapuzenkutte brach plötzlich zusammen und entzog sich ihren Blicken. Ein scharfes Röcheln war zu vernehmen. Dorian bemerkte, daß seine Begleiter loslaufen wollten, doch er hielt sie an den Armen zurück.
    „Moment! Das könnte eine Falle sein. Schleichen wir uns so vorsichtig wie möglich an."
    Sie trennten sich und pirschten sich von drei Seiten an die Gestalt, die einstmals der Abt der Sekte der „Reinen" gewesen war, heran. Sephirotus lag auf einer winzigen Lichtung. Rund um ihn war die Natur der Bleiche zum Opfer gefallen. Dorian war als erster bei dein Schrecklichen und erkannte, daß seine Befürchtungen grundlos gewesen waren.
    Der Bleichtod fraß den Weißen Mönch nun selbst auf. Deutlich war ihm der endgültige Verfall ins Antlitz geschrieben. Er lag verkrampft da und war unfähig, sich noch zu regen.
    Dorian winkte den Freunden zu. Sie brachen aus dem Dickicht hervor.
    „Großartig!" kommentierte Abi Flindt das Dahinsiechen der verhaßten Wesenheit. „Was Besseres hat der Kerl auch nicht verdient."
    „Er stieß Sephirotus einen Fuß in die Seite. Es knackte bedenklich im trockenen Leib des Untoten. Dieser konnte die spitzen Zähne fletschen, mehr aber auch nicht. Die Blutflecken auf seiner Kutte waren verschwunden, ebenso die roten Male, die er auf den Händen und im Gesicht getragen hatte; sie waren fortgebleicht worden.
    Während sie noch so dastanden und ihn betrachteten, wurde der Dämonenkiller von einem echten innerlichen Konflikt befallen. So paßten ihm die Dinge nun auch wieder nicht ins Konzept. Er hatte gehofft, daß das Ungetüm wenigstens noch bis zur Opferstätte vordringen und Luguri anfallen würde. Luguri hätte ihn dann bestimmt mit Hilfe seiner Satansschergen vernichtet und gleichzeitig einen nachhaltigen Schock davongetragen. Was konnte Dorian tun, um die Lage zu beeinflussen, um doch noch zum großen Erfolg zu kommen?
    Es raschelte im Unterholz. Sie zuckten zusammen und hielten Ausschau. Abi und Unga zückten sofort ihre Dämonenbanner. Der Däne bedauerte, seine mit Pyrophoritkugeln geladene Spezialpistole eingebüßt zu haben, als er von den Dämonen gefangengenommen worden war. Jetzt hätte er sie gut gebrauchen können. Was lauerte da im Dickicht? Ein Scheusal des Erzdämonen? Eine ganze Meute? Vielleicht sogar Luguri selbst?
    Etwas Winziges kam auf den kalkweißen Platz gelaufen. Abi kippte in einer Reflexhandlung die komplette Ladung Weihwasser aus dem Flakon über dem Wesen aus.
    Der Zwerg schüttelte sich und prustete, dann lachten sie alle. Sie hatten Don Chapman, den Puppenmann, vor sich.
    „Himmel noch mal!" sagte Abi verlegen. „Tut mir wirklich leid, Don."
    Der Puppenmann zupfte an seiner durchnäßten Kleidung herum. „Ist nicht so schlimm. Anders wär's gewesen, wenn du mich gepfählt hättest." Er schaute hoch, klappte den Mund auf, bemerkte jedoch rechtzeitig die warnenden Blicke von Dorian und Unga. Don, der gemeinsam mit Dula den Elfenhof des Hermes Trismegistos auf Island bewohnte, wußte ja über Dorians derzeitige Aufgabe bestens Bescheid. Nur ging es in diesem Augenblick darum, daß er begriff:
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