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1114 - Der Fluch der Kosmokratin

Titel: 1114 - Der Fluch der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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über den milchigen Untergrund hinweg.
    „Wenden", befahl Geredus. „Zurück zum Mutterschiff."
    Der Autopilot gehorchte. In weit ausholendem Bogen zog er das Fahrzeug von der Oberfläche des Viren-Imperiums hinweg und nahm Kurs auf die wartende Flotte. Der Orter projizierte zwei dunkelrot leuchtende Glutwolken, wo sich vor wenigen Minuten noch zwei mit vielen Hunderten intelligenter Wesen bemannte Raumschiffe befunden hatten.
    Das Unternehmen „Zerstörung des Viren-Imperiums" war abgeschlossen. Das Imperium hatte sich nicht zerstören lassen.
     
    *
     
    Auch aus zehn Lichtstunden Entfernung war das Viren-Imperium noch immer ein überaus imposantes Gebilde. Sein Leuchten war mden vergangenen Stunden intensiver geworden. Von den Rissen und Schrunden, die sich vor kurzem noch durch das unfertige Gebilde gezogen hatten, konnte keine Spur mehr entdeckt werden. Die Meßgeräte des UFO-Mutterschiffs, das Geredus befehligte, wiesen nach, daß von der ehemaligen Staubwolke Srakenduurn keine erkennbaren Überreste mehr vorhanden waren. Die Wolke hatte sich in das Viren-Imperium integriert.
    Belice hatte Wort gehalten. Es war zu keinerlei Feindseligkeiten mehr gekommen, seit die Flotte sich in Bewegung gesetzt hatte. Zurück geblieben waren in der Nähe des mächtigen Balls nur die Wracks der Montageballons. Eine Art Ungewisser Alltag etablierte sich an Bord des großen Mutterschiffs, in dem inzwischen alle 250 Terraner zusammengeführt worden waren. Geredus hatte man seit Stunden nicht mehr gesehen.
    Der geschlagene Feldherr entzog sich den Blicken der Öffentlichkeit. Aber Rag bezweifelte, daß er sich zurückgezogen hatte, nur um seine Wunden zu lecken.
    Wahrscheinlich stand er mit Lethos-Terakdschan und anderen Komponenten im Machtgefüge der Kosmokraten in Kontakt und beriet mit ihnen die Schritte, die als nächste zu unternehmen waren.
    Was gab es noch zu tun? Rag verließ das Terranerquartier und machte sich auf die Suche nach Quiupu. Was er von dem Virenforscher wollte, war ihm selbst nicht ganz klar.
    Er hatte das Bedürfnis, mit jemand zu sprechen, der ein wenig mehr Übersicht besaß als er selbst. Und es drängte ihn, Quiupu zu versichern, daß er seine Enttäuschung bezüglich des verlorengegangenen Viren-Imperiums mitempfand.
    Er irrte eine Zeitlang verwirrt durch die zahllosen Gänge des UFO-Mutterschiffs und fand den Virenforscher schließlich in einem kleinen Privatquartier, zu dem ihn einer der hünenhaften Androiden gewiesen hatte. Quiupu ließ ihn ein. Er wirkte so düster und niedergeschlagen wie zuvor und wies wortlos auf einen Sessel. Rag nahm Platz.
    „Was wird jetzt?" fragte er.
    Quiupu hob die Schultern.
    „Niemand weiß es", sagte er. „Geredus verhandelt mit seinen Auftraggebern, über Zwischeninstanzen selbstverständlich. Aber ich kann mir gut vorstellen, was das Endergebnis sein wird. Wir können gegen Belice nichts mehr unternehmen. Unsere Mittel reichen nicht aus, ihr das Viren-Imperium abzunehmen oder es zu zerstören."
    „Ich weiß, wie du über den Verlust empfindest", sagte Rag voller Ernst. „Und ich meine, ich sollte dich wissen lassen, daß uns Terraner dieselben Gefühle bewegen. Gewiß, wir haben uns immer nach Hause gesehnt. Aber das Viren-Imperium war zum Teil auch unser Werk. Es war nicht unser Wunsch, daß das Projekt auf diese Weise enden solle. Es macht uns traurig."
    Ein mattes Lächeln huschte über Quiupus exotisches Gesicht.
    „Danke", sagte er einfach. Nach kurzer Pause fügte er hinzu: „Die Unsicherheit, was weiter geschehen wird, betrifft nur uns Virenforscher, vielleicht auch Geredus und seinesgleichen. Ihr Terraner braucht euch keine Sorgen zu machen. Man wird euch auf dem schnellsten Weg nach Terra bringen."
    „Wie?" fragte Rag.
    „Das weiß ich nicht. Es spielt auch keine Rolle. Es stehen uns zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung."
    „Und du?"
    Quiupu machte eine Geste gespielter Verzweiflung.
    „Wer mag das wissen? Es hängt nicht von mir ab."
     
    *
     
    Das war vor sechs Stunden gewesen.
    Rag Cornus schickte sich an, in dem Quartier, das er mit Sapr Vistoy und Henry Horth teilte, zur Ruhe zu gehen, als die Alarmpfeifen zu schrillen begannen. Aus den Interkomlautsprechern plärrte die Stimme eines ungenügend auf Interkosmo trainierten Roboters: „Bildschirm beobacht! Bildschirm beobacht! Explosionen Sektor Vir-Imperium!"
    Die Videoflächen leuchteten auf. In dieser auf Visualität getrimmten Technik verfügte jeder Raum über mehrere. Ein Bild
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