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1114 - Der Fluch der Kosmokratin

Titel: 1114 - Der Fluch der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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die von Augen, Ohren und Sinnen wie den unseren wahrgenommen werden kann. Wann immer ein von der Vishna-Komponente investiertes Virenfragment entstand, manifestierte sich auch ein Teil der Persönlichkeit Vishnas. Quiupu könnte uns darüber berichten. Bei seinem ersten Versuch erschuf er, ohne es zu wollen, das Mädchen Srimavo. Nachdem die SOL auf Terra angekommen war, erschien Gesil. Und jetzt, da wir im Begriff waren, das von den Kosmokraten gewünschte Zweite Viren-Imperium zu vollenden, manifestiert sich Belice.
    Die Kosmokraten erkannten die drohende Gefahr im letzten Augenblick. Vishna stand im Begriff, sich des Zweiten Viren-Imperiums zu bemächtigen. Deswegen mußte ich euch die Anweisung überbringen, die Arbeiten sofort einzustellen. Mit dem unfertigen Informationsmechanismus konnte Vishna nichts anfangen. Aber es stellte sich heraus, daß die Kosmokraten die Schläue und den Einfallsreichtum ihrer Gegnerin abermals unterschätzt hatten. Vishna führt uns vor, was sie an Kräften und Mittel besitzt. Sie vollendet das Viren-Imperium selbst - schlimmer noch: Sie bedient sich dabei unserer Technik, nachdem sie die Virenforscher und ihre Helfer von den Montagefahrzeugen verjagt hat.
    Es ist klar, daß uns in dieser Lage nur eine Wahl bleibt. Schlimmer noch, als daß die Kosmokraten auf die Informationsgewinnung mit Hilfe des Viren-Imperiums verzichten müssen, wäre es, wenn das Imperium Vishna in die Hände fiele.
    So schwer es uns auch fallen mag, wir müssen unser eigenes Erzeugnis vernichten!"
     
    *
     
    Bedrücktes Schweigen senkte sich über den kleinen, niedrigen Raum. Rag Cornus wurde schwindlig, während sein Verstand das Gehörte zu verarbeiten suchte. Er wußte, daß er die wahren Zusammenhänge niemals würde begreifen können. Denn wenn Geredus auch von Vishna und, den Kosmokraten gesprochen hatte, als wären sie Menschen wie Rag und seinesgleichen, so verstand er doch, daß er sich der simplistischen Darstellungsweise nur bedient hatte, um seinen Bericht überhaupt an den Mann bringen zu können. In Wirklichkeit verbargen sich hinter den einfachen Namen und Titeln der Akteure kosmische Mächte von solch gigantischem Ausmaß, daß der menschliche Verstand sie unmöglich erfassen konnte.
    „Mit welchen Mitteln willst du das Viren-Imperium zerstören?" fragte Quiupu.
    „Mir stehen in diesem Augenblick einhundert UFO-Mutterschiffe zur Verfügung", antwortete Geredus. „Darüber hinaus hat uns Lethos-Terakdschan eine Flotte von mehr als eintausend Fahrzeugen aus dem Raumsektor Khrat geschickt. Insgesamt besitzen wir eine Feuerkraft, der auch ein so riesiges Objekt wie das Viren-Imperium nur kurze Zeit standhalten kann."
    „Vergiß nicht, was du zuvor sagtest: Dem Imperium stehen interne Abwehrmechanismen zur Verfügung."
    „Ich sagte auch: Die Auswahl ist begrenzt. Wenn das Imperium erkennt, daß es im Begriff steht, ernsthaften Schaden zu erleiden, wird es sich selbst vernichten."
    „Und dann kommt noch Belice", hielt Quiupu dem Humanoiden vor. „Sie wird nicht untätig zusehen, wie du vernichtest, was sie so heiß begehrt."
    Geredus machte eine zustimmende Geste.
    „Ich habe nicht gesagt, daß es einfach sein wird. Ich bin nicht einmal sicher, daß unsere Erfolgschancen größer als fünfzig Prozent sind. Wichtig ist, daß wir zumindest den Versuch unternehmen. Und zwar so bald wie möglich. Unsere Aussichten werden um so geringer, je mehr sich das Viren-Imperium der Vollendung nähert."
    Er sah seine Zuhörer der Reihe nach an und fuhr fort: „Die entscheidenden Vorbereitungen sind getroffen. Mein Plan sieht vor, daß wir zunächst einen Test unternehmen. Wir eröffnen das Feuer mit einer begrenzten Anzahl von Einheiten. Ich will wissen, wie das Viren-Imperium auf den Beschuß reagiert. Und natürlich auch", fuhr er nach einer kurzen Pause fort, „wie Belice sich dazu verhält. Alle Anwesenden sind ausreichend in die Vorgänge der letzten Tage verstrickt, so daß keine Bedenken bestehen, sie den Verlauf des Experiments beobachten zu lassen. Kommt mit."
     
    *
     
    Die Kommandozentrale des UFO-Mutterschiffs war eine beeindruckende Konstruktion.
    Der Raum hatte die Form einer Kugel von 25 Metern Durchmesser. Die Kugelschale war eine riesige Videofläche, so daß der Unbefangene den Eindruck hatte, er schwebe mitten im All. Arbeitsplätze waren am Ende von Streben angebracht, die aus der Kugelwand ragten. Dabei war Sorge getragen worden, daß die Anordnung der Streben und Konsolen den
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