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1114 - Der Fluch der Kosmokratin

Titel: 1114 - Der Fluch der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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er schon dreimal angestoßen. Lissa Montelf nahm an der Besprechung nicht teil. Rag hatte darauf bestanden, daß ein paar Medoexperten sich um sie kümmerten und zusahen, daß das heutige Abenteuer ohne nachteilige Folgen blieb. Quiupu und Geredus waren bereits anwesend. Einer der hünenhaften Androiden des UFOnauten hatte die Geretteten hier hergebracht. Der war freilich schlau genug gewesen, die Schwelle nicht zu überschreiten. Er hätte noch mehr Probleme gehabt als Sapr.
    „Ich habe etwas von dir zu hören", sagte Geredus ernst, zu Rag gewandt. „Quiupu spricht von einem Erlebnis, das du gehabt hast. Irgend etwas in meinem Unterbewußtsein sagt mir, daß dein Bericht nicht erfreulich sein wird. Trotzdem, bitte sprich."
    Rag begriff ohne weiteren Hinweis, wovon die Rede war. Der zwar höfliche, aber ungemein sachliche Empfang hatte ihn überrascht, ein wenig enttäuscht. Er war darauf gefaßt gewesen, daß Quiupu über ihre Rettung Begeisterung zeigte. Aber nun - das lag wohl in der Natur der Dinge. Es gab wichtigere Angelegenheiten als das halb tollkühne, halb törichte Unterfangen zweier Terraner, die in einen havarierten Ballon zurückkrochen, um einen ihrer Art zu retten.
    Er schilderte ruhig und objektiv:" Belices erstes Auftauchen, ihren zweiten Besuch, ihre Erscheinung auf der Videofläche seiner Helmscheibe, während sie die Fremdbeeinflussung des Drugun-Umsetzers untersuchten - und die letzte Begegnung in dem von Trümmern umrahmten Hohlraum im Innern des zerstörten Montageballons.
    Es entging ihm nicht, daß die Miene des kleinen Humanoiden sich zusehends verdüsterte. Was immer es mit Belice auf sich hatte, es mußte etwas sein, wovor Geredus tiefe Furcht empfand. Als Rag geendet hatte, herrschte eine Zeitlang tiefes, bedrücktes Schweigen. Das ging so lange, bis Sapr Vistoy, einigermaßen indigniert, vor sich hin brummte: „Nun sag doch schon einer endlich was."
    Geredus sah auf. Nur ein einziges Wort kam ihm über die Lippen: „Vishna!"
    Quiupu zuckte zusammen. Ein seltsamer Glanz stand in seinen Augen.
    „Vishna?" echote er. „Ich kenne den Namen. Was haben Rags Erlebnisse mit Vishna zu tun?"
    „Du weißt von Vishna?" fragte Geredus erstaunt.
    „Kaum mehr als den Namen. Ich weiß, daß sie die Verkörperung der destruktiven Mächte ist. Du meinst, es sei Vishna, die das Viren-Imperium ..."
    Geredus hob die Hand. Quiupu schwieg.
    „Es ist an der Zeit", sagte der UFOnaut, „daß alle Betroffenen ein wenig mehr über die Geschichte des Viren-Imperiums erfahren. Nicht viel mehr, versteht mich nicht falsch.
    Auch ich weiß nur wenig über Vishna. Das umfassende Wissen bleibt, wie immer, den Kosmokraten vorbehalten."
     
    *
     
    Geredus sprach reines, akzentfreies Interkosmo. Seine Stimme klang schwer und schleppend, aber das lag eher an dem Thema, mit dem er sich zu befassen hatte.
    „Ich weiß aus zuverlässigen Quellen, daß die Terraner und die mit ihnen verbündeten Völker sich für die Auseinandersetzung mit einem Wesen rüsten, das sich Seth-Apophis nennt und dem sie den Titel ,Superintelligenz’ geben. Seth-Apophis ist ein Geschöpf, das von Natur aus zu Höherem bestimmt war und dann auf Abwege geriet. Sie hielt die natürliche Entwicklung für zu langsam und suchte nach Möglichkeiten, sie von sich aus zu beschleunigen. Das brachte sie auf einen Pfad, der sie schließlich den destruktiven Mächten des Kosmos in die Arme führte. Das ist der heutige Stand der Dinge. Seth-Apophis schickt sich an, Rehabilitation zu erlangen, indem sie die Mächtigkeitsballung einer anderen sogenannten Superintelligenz übernimmt - eines Wesens, das die Terraner ES nennen. In diesem Zusammenhang sind die Terraner aufgerufen, sich auf eine Auseinandersetzung vorzubereiten, die jedoch nicht mit einer Vernichtung, sondern mit der Befriedigung von Seth-Apophis enden soll.
    Warum erzähle ich euch das alles? Weil es einen ähnlich gelagerten Fall gibt, wenn auch in weitaus größerem Maßstab und in noch fernerer Vergangenheit. Ein Wesen namens Vishna war auf demselben Weg wie Seth-Apophis. Aber Vishna besaß mehr Schläue, und es standen ihr größere Kräfte zur Verfügung. Sie beging keinen Fehler, als sie der Natur nachzuhelfen versuchte, um ihre Karriere zu beschleunigen. Sie gelangte in den Bereich jenseits der Materiequellen und wurde unter die Kosmokraten aufgenommen.
    Schon damals, in jener von unseren Vorstellungen weit entfernten Zeit, waren die Kosmokraten im Kampf gegen die chaotischen Mächte
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