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1114 - Der Fluch der Kosmokratin

Titel: 1114 - Der Fluch der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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aktivierte er die Diagnoseroutine und sah auf der Videoscheibe seines Helmes die Schadensmeldungen, die Lissas Computer übermittelte.
    Eine Reihe wichtiger Funktionen war ausgefallen. Der Cybermed arbeitete nur noch mit halber Kraft, und der Verlust eines Datenspeichers hatte verhindert, daß das Selbstreparierprogramm aktiviert wurde. Das waren Kleinigkeiten. Rag hatte die Schäden binnen weniger Minuten behoben. Lissas SERUN reparierte sich selbst, und der Cybermed, das medotechnische Versorgungssystem, nahm seine Tätigkeit in vollem Umfang wieder auf. Die Anzeigen, die Rag erhielt, wiesen darauf hin, daß Lissas Vitalfunktionen schwach, aber regelmäßig waren. Es bestand die Möglichkeit, daß sie infolge des Begrabenseins einen Schock erlitten hatte. Es waren keine erkennbaren Wunden vorhanden. Der Cybermed konzentrierte seine Aufmerksamkeit darauf, sie von der Ohnmacht zu befreien.
    Rag Cornus erinnerte sich an Belices Drohungen. Sollte er warten, bis Lissa zu sich kam, oder ihr Gravo-Pak mit dem seinen koppeln und sie in bewußtlosem Zustand in Richtung der Außenhülle bugsieren? Die letztere Methode war umständlich und langsam, aber sie hatte den Vorteil ...
    Die Entscheidung wurde ihm ab genommen. Ein daumendicker Energiestrahl stach knallend und fauchend durch die Dunkelheit außerhalb des Lichtkegels der Helmlampe.
    Der Schuß fuhr in den Wall aus Trümmern, hoch über Lissa und Rag. Glühendes, flüssiges Metall spritzte aus der Einschußstelle. Rag warf sich herum. Der Scheinwerfer erfaßte ein schimmerndes Gebilde von ellipsoider Form. Es schwebte dort, wo Rag die Strebe beseitigt hatte, keine zwanzig Meter entfernt.
    Das war keiner von Quiupus Räum-, Arbeits- oder Transportrobotern. Es war eine echte Kampfmaschine, ausgestattet mit schweren Waffen. Belices Drohung wurde wahr!
     
    *
     
    Der IV-Schirm aktivierte sich selbsttätig. Auch Lissas SERUN hüllte sich in ein energetisches Schirmfeld. Der zweite Schuß des Roboters lag näher am Ziel -. nahe genug, so daß Rags Schirm leise zu flackern begann. Rag hatte die Waffe im Anschlag und gab Feuer. Sein Schuß saß. Die Maschine verwandelte sich in einen Feuerball, der haltlos hin und her taumelte und in einer Reihe von puffenden, zischenden Explosionen versprühte.
    Im funkelnden Lichtschein des explodierenden Roboters sah Rag die Reflexe weiterer Kampfmaschinen, die sich aus dem Hintergrund des Korridors näherten. Er zählte vier, genug, um ihm die Hölle heiß zu machen. Er eröffnete das Feuer, sobald sie sich innerhalb der Reichweite seines Blasters befanden. Ein Robot erhielt einen Volltreffer und explodierte, aber die übrigen drei rückten unbeirrt weiter vor. Die Lage wurde ernst. IV-Schirme waren durchaus belastbar und ein vorzüglicher Schutz gegen kurzzeitige energetische Entladungen selbst hoher Intensität. Aber wenn sich die angreifenden Roboter auf langdauerndes Punktfeuer einigten, dann war er erledigt. Er suchte nach einem Ausweg. Er steckte in der Falle. Wenn es ihm gelang, den Trümmerwall im Hintergrund des Hohlraums zu beseitigen, kam er womöglich in einen Bezirk, in dem die Zerstörungen weniger ausgeprägt waren. Vielleicht gab es dort Zweiggänge und Kreuzungen, mit deren Hilfe er den Verfolgern entweichen konnte.
    Er stellte die Kopplung mit Lissas Gravo-Pak her. Er würde Lissa auf keinen Fall im Stich lassen. Er feuerte auf die Wand aus Schutt. Metall begann zu glühen und wurde flüssig, Plastik verdampfte. Die IV-Schirme leuchteten rhythmisch, während sie die mörderische Hitze absorbierten und unschädlich machten. Ein Strahlschuß von knapp einer Sekunde Dauer traf Rag in den Rücken und erzeugte knisternde Durchschlageffekte in seinem Schutzschirm. Es hatte keinen Zweck. Er würde den Durchbruch nicht mehr rechtzeitig schaffen. Seine einzige Chance bestand darin, die Angreifer zu vernichten, bevor sie ihn zu Glut und Asche schossen - eine Aussicht, auf die er unter normalen Umständen keinen einzigen Stellar verwettet hätte.
    Ringsum tobte eine Gluthölle. Er sah nichts mehr. Der krachende, fauchende Lärm war so unerträglich, daß das Außensystem automatisch auf Dämpfung geschaltet hatte. Der IV-Schirm schien in Flammen zu stehen, so dicht war die Aufeinanderfolge der Treffer.
    Rag feuerte aufs Geratewohl. Er schwenkte den Blaster wie eine Spritze, damit der Energiestrahl eine möglichst große Fläche bestrich, und dachte mit Entsetzen an den Augenblick, wenn die Servobatterie ihr letztes Quant Ladung von
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