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1113 - Die Station des Silbernen

Titel: 1113 - Die Station des Silbernen
Autoren: Unbekannt
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lange stören, Schovkrodon", erklärte Rhodan. „Allerdings erwarten wir von dir, daß du den Kyrschiffen den Abzug befiehlst. Auch die anderen Raumschiffe sollen sich aus der Nähe der Station verziehen. Wir werden PROXKON danach verlassen, und unsere Wege werden sich trennen."
    Der Armadaschmied lachte kalt. Mit jeder seiner Gesten ließ er erkennen, daß er sich den Terranern weit überlegen fühlte und es geradezu als Zumutung empfand, von ihnen angesprochen zu werden.
    „Ihr wagt es, mir Bedingungen zu stellen?"
    „Es ist kein Wagnis dabei", erwiderte Rhodan. „Beeile dich, unsere Bedingungen zu erfüllen. Es könnte sein, daß du danach keine Zeit mehr hast, dich für etwas anderes zu entscheiden."
    „Ihr seid des Todes."
    Die Terraner antworteten nicht. Nur noch etwa zwanzig Meter trennten sie von dem Silbernen.
    „Bleibt stehen", befahl Schovkrodon. „Sofort."
    Die drei Terraner gingen weiter, und der Armadaschmied wich vor ihnen zurück.
    „Der Sonnenhammer der Schmiede wird euch töten", schrie er.
    Ein flimmerndes Energiefeld erhob sich vor Rhodan, Kwohn und dem Mutanten, und der Silberne sprang mehrere Schritte weit zurück.
    „Der Sonnenhammer der Schmiede wird euch vernichten", wiederholte er mit erhobener Stimme. „Ihr werdet den Sonnenhammer kennen lernen."
    Gleichzeitig fühlten sich die drei Terraner von einer unsichtbaren Kraft gepackt und mit unwiderstehlicher Gewalt zurückgeschleudert. Sie versuchten, sich irgendwo festzuhalten, doch es gelang ihnen nicht. Wie Spielbälle wirbelten sie über den Gang bis hin zum Schott. Hier stürzten sie zu Boden.
    Sie sahen, daß sich ein Schott über den Gang schob, rafften sich auf und rannten zu ihm hin. Dann spürten sie, wie die Station erzitterte. Gleichzeitig ertönte ein infernalisches Kreischen und Donnern.
    Arker Kwohn lachte triumphierend.
    „Er will mit seinem Wohnkasten fliehen", sagte er und stützte sich an der Wand ab, um nicht umgeworfen zu werden. „Aber er kann nicht. Es ist unmöglich. Er sitzt fest."
    Einige Sekunden lang schien es tatsächlich so, als sei Schovkrodon hilflos im Schacht gefangen. Dann ertönte ein ohrenbetäubender Knall, gleichzeitig schwankte und bebte die Station, als werde sie auseinandergerissen. Danach übertönte das Donnern starker Triebwerke alle anderen Geräusche. Das Schott im Gang verfärbte sich, als es von der Glut tosender Gase überschwemmt wurde.
    „Er muß wahnsinnig sein", keuchte Kwohn. „Er versucht es tatsächlich."
    „Und er schafft es", bemerkte Rhodan.
    Das Brüllen der Goon-Blöcke der Wohneinheit verhallte in der Ferne, und nun konnte nicht mehr der geringste Zweifel daran bestehen, daß es Schovkrodon trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gelungen war, ins Weltall zu fliehen.
    Rhodan schaltete sein Armbandfunkgerät ein.
    „COBRA - kommen", rief er. „COBRA - kommen."
    Kommandant Bresson meldete sich augenblicklich.
    „Wir haben eine Art Beiboot beobachtet, das sich aus der Station geschossen hat", berichtete er. „Es hat sich ungeheuer schnell entfernt."
    „Könnt ihr es mit der Ortung verfolgen?" fragte Rhodan.
    „Ausgeschlossen. Es ist verschwunden." Bresson schwieg einige Sekunden lang. Dann sagte er: „Wir können uns nicht mehr halten. Hier wimmelt es von Armadaschiffen. Noch haben sie uns nicht entdeckt. Wir befinden uns im Ortungsschatten eines Asteroiden, aber ich gebe uns nicht mehr als fünf Minuten. Wir müssen uns zur BASIS absetzen."
    Fünf Minuten!
    Rhodan ließ den Kopf sinken.
    In fünf Minuten konnten sie die Weltraumstation auf gar keinen Fall verlassen haben.
     
    8.
     
    Genan erlitt einen schweren Schock, als Schovkrodon mit seiner Goon-Block-Kammer startete, in dem Schacht quer durch PROXKON jagte und dann in den Weltraum hinausraste, denn ein Teil seines riesigen Körpers steckte in der Wohneinheit. Hinter der transparenten Scheibe lebte eines seiner wichtigsten Nervenzentren, von dem aus Genan sich über die ganze Station ausgebreitet hatte.
    Bei dem Start Schovkrodons zerriß Genan.
    Das Nervenzentrum begleitete den Armadaschmied auf seinem Flug durch das All, starb jedoch schon nach kurzer Zeit ab. Der größte Teil seines riesigen Körpers blieb in PROXKON, hatte jedoch geistige Zentren verloren, die es nicht zu ersetzen vermochte.
    Zugleich sah sich Genan mit einem künstlichen Hirn konfrontiert, das ihm ausgerechnet in der schwersten Krise seines Lebens seinen Willen auf zwingen wollte.
    Genan wehrte sich mit aller Kraft gegen dieses Hirn. Er ahnte,
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