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110 - Zombies im Orient-Express

110 - Zombies im Orient-Express

Titel: 110 - Zombies im Orient-Express
Autoren: Larry Brent
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dass noch etwas passieren sollte, genügt ein Anruf,
Sohnemann“, teilte sie ihrem Kollegen X-RAY-3 mit. „Meine Nummer kennst du ja.“
    „Schlaf gut,
Schwedengirl“, wünschte Larry der attraktiven Kollegin und gähnte ebenfalls
ausgiebig. „Nichts macht müder als Nichtstun und Warten. In der Zwischenzeit
hätten wir einmal im Jet die ganze Welt umfliegen können ...“
    Brent verließ
wenig später sein Zimmer, um einen Blick in die Empfangshalle zu werfen. Als er
die schmale Treppe nach unten ging, hob er schnuppernd die Nase. Obwohl Iwan
Kunaritschew noch eine Etage höher einquartiert war und er bestimmt das Fenster
seines Zimmers geöffnet hatte, ließ sich der typische Geruch seiner legendären
und verschrienen Selbstgedrehten nicht verleugnen. Der bärenstarke Russe liebte
einen harten Drink und seinen pechschwarzen Machorka, einen Tabak, der ihm aus
unbekannter Quelle zufloss, über alles. Larry Brent grinste unwillkürlich. Dort
oben war also noch alles in Ordnung. David Parker hockte schläfrig auf seinem
Platz, hatte die Beine auf den Tisch gelegt und leerte die letzten Tropfen
seines Kaffees aus der Kanne. „Das ist schon die achte Tasse“, sprach er Larry
an, als dieser auf ihn zukam. „Aber der hilft auch schon nicht mehr. Langsam
fange ich zu zweifeln an, ob wir überhaupt im richtigen Haus einquartiert sind.
Seit achtzehn Stunden sitzen, stehen oder laufen wir herum, und nichts rührt
sich ...“ Parker war alles andere als ein ungeduldiger Mensch. Er hatte
manchmal schon tage- und nächtelang auf der Lauer gelegen und war das Warten
gewohnt. Geister ließen sich nicht zwingen. Heute aber wirkte Parker nervös und
ungeduldig. Entweder hing das damit zusammen, dass er sich von der Aktion im
Landhaus mehr versprochen hatte oder reichlicher Kaffeegenuss ihn fahrig werden
ließ.
    „Wenn es
heute Nacht nichts wird, haben wir noch die nächste“, erwiderte Larry Brent
freundlich und schlug Parker auf die Schultern. „So werden Sie wenigstens nicht
arbeitslos, Dave.“
    Parker
murmelte etwas in seinen Bart, das Larry nicht verstand. Dann war der Schrei zu
hören! Schrill und markerschütternd hallte er durch das stille, nächtliche
Haus. Es war genau sieben Minuten nach eins! Der Schrei kam aus Claire Feenlers Zimmer ...
     
    ●
     
    Larry Brent
warf sich herum. Oben in der zweiten Etage wurde eine Tür aufgerissen, und
schwere, polternde Schritte waren zu hören. Iwan Kunaritschew hastete durch den
Korridor. Nach der stundenlangen Ruhe herrschte nun schlagartig Hektik und
Lärm. X-RAY-3 riss die Tür zum Zimmer des kreischenden Mediums auf. Claire
Feenler hatte sich vorhin ebenfalls hingelegt und gesagt, dass sie auf jeden
Fall erwachen würde, sobald sich etwas Ungewöhnliches im Haus zeigen werde.
Dass es mit einer solchen Heftigkeit eintreten würde, hatte sie sicher nicht
erwartet. Im Zimmer war es stockfinster. Larrys Hand zuckte zum Lichtschalter.
Die Deckenlampe flammte auf. Noch ehe sich Larrys Augen an die Helligkeit
gewöhnt hatten und er seine Umgebung wahrnehmen konnte, flog ihm schon ein
Körper entgegen. Claire Feenler! Sie klammerte sich an ihn, wimmerte und
stöhnte. „Mister Brent... das ist ja ... furchtbar ...“, stieß sie hervor und
zitterte am ganzen Körper.
    „Claire ...
Was ist geschehen?“ X-RAY-3 hielt die Frau fest, deren Atem flog und deren Herz
wie rasend schlug. Im Zimmer war alles unverändert. Nichts war verwüstet, und
keine Gespenstererscheinung war darin zu sehen.
    „Ich weiß
jetzt, was hier passiert ist. Es geschieht noch immer... wie ein Fluch, der
nicht enden will. In den Keller ... wir müssen in den Keller ... von dort kommt
er immer wieder nach oben ...“
    „Wer, Claire?
Vom wem sprechen Sie?“
    Sie
schüttelte den Kopf. „Ich kenne seinen Namen nicht... noch nicht... aber ich
kann ihn erfahren, wenn ich seine Nähe suche ... In diesem Haus ist etwas
Grässliches geschehen.“
    Iwan
Kunaritschew und Morna Ulbrandson waren inzwischen näher gekommen und wurden
Zeugen der letzten Worte.
    „Der böse
Geist, der hier wirkt, geht auf einen Toten zurück, der keine Ruhe findet...“
Claire Feenler wirkte wie verklärt, und ihre Augen waren auf einen imaginären
Punkt gerichtet, als könnte sie in diesem Moment die Wände mit ihren Blicken
durchdringen. Sie löste sich von Larry, atmete tief durch und schloss die
Augen.
    „Ich bin kurz
eingenickt ... ich wurde durch das Geschehen wach, das das ganze Haus betrifft.
Ihr müsst das Haus verlassen
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