Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
110 - Zombies im Orient-Express

110 - Zombies im Orient-Express

Titel: 110 - Zombies im Orient-Express
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
brauche Ihre Hilfe ...
Wenn ich die Tür aufstoße, sollten Sie mich festhalten.“ Larry Brent nickte.
Die Vorgänge allein während der letzten Minuten waren voller Widersprüche.
Einmal wollte Claire Feenler sie so schnell wie möglich aus dem Haus wissen,
dann wieder erbat sie die Hilfe der gleichen Personen. X-RAY-3 ahnte
instinktiv, dass diese Verwirrung offensichtlich mit der Spukerscheinung im
Landhaus in unmittelbarem Zusammenhang stand. Sie hatte Furcht! Sie wollte absichtlich
verwirren, weil sie merkte, dass Gegner auftraten, die in der Lage waren, ihr
den Garaus zu machen. Claire Feenler schien die gleichen Gedanken zu hegen wie
Larry Brent und seine Begleiter. Die Schultern der kleinen Frau spannten sich,
dann tat sie einen entschlossenen Schritt vorwärts. Ihre Rechte drückte die
Klinke nach unten und stieß die Tür mit einem Ruck nach vorn. Im gleichen
Augenblick wurde das Medium von dem Sog gepackt. Die Frau verlor den Boden
unter den Füßen, ihr Körper streckte sich, und einige Sekunden sah es so aus,
als würde er in die Länge gezogen und in die Dunkelheit geschleudert werden.
Aber dann waren Larry Brent und Iwan Kunaritschew zur Stelle. Sie packten zu.
Claire Feenlers Kopf und Schultern ragten in den dunklen Raum, die Beine aber
standen fest auf dem Boden. Larry Brent und Iwan Kunaritschew merkten von dem
ungeheuerlichen Sog, der sich auf das Medium auswirkte und es wie ein Schlund
zu verschlingen drohte, nichts. Die ganze Kraft schien sich auf Claire Feenler
zu konzentrieren und wollte sie in den Abgrund reißen. Was immer sich in diesem
Haus an Bösem verbarg, in der Person Claires fand es seinen Widerpart. Der
Raum, der vor ihnen lag, war stockfinster. Und doch konnten Larry, Iwan und Morna
Ulbrandson, die dicht an sie herangerückt war und ebenfalls half, das Medium
nicht ganz in die Dunkelheit abrutschen zu lassen, schattenhafte Bewegungen
darin erkennen. Der Boden des Kellerraumes schien geöffnet. Sie konnten
hineinsehen wie in ein Grab, unter dessen schmucklosem Hügel es sich regte. Das
heisere Rufen der Trommeln war inzwischen so stark geworden, dass es in den
Ohren der Menschen, die hier versammelt waren, dröhnte. Larry und seine Freunde
glaubten, mitten in den afrikanischen Dschungel geraten zu sein. Es waren
Urwaldtrommeln, die erklangen, und geheimnisvolle, beängstigend klingende
Beschwörungsformeln erfüllten die Luft. Schatten tanzten, Namen wurden gerufen.
Einer trat dabei immer deutlicher in den Vordergrund, und dieser eine Name lag
plötzlich auch Claire Feenler auf den Lippen. „Stanley ... S-t-a-n-l-e-y ...
komm ... ich rufe dich ... du wirst nicht mehr länger tot sein ... komm heraus
aus deinem Grab! Der Voodoo-Master ist dein Herr und Meister ... du wirst ihm
treu ergeben sein und tun, was er von dir verlangt. Dafür, Stanley wirst du
leben ...“ Claire Feenlers Stimme klang wie im Fieber. Einen Moment sprach sie
mit veränderter, rauer Stimme, so dass nicht zu identifizieren war, ob die
Worte von einer Frau oder einem Mann stammten. Claire Feenlers Körper zitterte,
und kalter Schweiß trat auf ihre Stirn. Ihre kurzgeschnittenen Haare standen zu
Berge, so dass sie aussahen wie überdimensionale Stacheln.
    „Stanley,
stieß sie heiser hervor, diesmal wieder mit ihrer eigenen Stimme. „Ich bin gekommen,
um dir zu helfen.“ Die Trommelschläge erfolgten schneller, peitschten Blut und
Sinne und das unheimliche Murmeln verstärkte sich.
    „Ich werde
dich töten“, war zu vernehmen. Es klang verzerrt, als käme es aus einer anderen
Welt zu ihnen. „Dies ist mein Reich ... hier lebt mein Geist weiter ... die
Menschen sind meine Sklaven. Lass mich durch!“ Die Worte waren ein einziger
Aufschrei.
    Claire
Feenler schüttelte heftig den Kopf. „Nein, Stanley!“, sagte sie fest. „Nur...
über meine Leiche.“
    „Das-ist für
mich kein Hindernis!“
    Durch Claire
Feenlers Körper ging ein Ruck. Die Kraft von der anderen Seite wurde so stark,
dass die drei Freunde sich mit voller Anstrengung dagegenstemmen mussten, damit
das Medium ihnen nicht aus den Händen genommen wurde. Dann riss Claire den Mund
weit auf. Aber kein Wort kam über ihre Lippen, nur eine weiße, wolkige Materie.
Ektoplasma ...
    Sie holte den
Stoff aus dem Jenseits. Mit ihm zeigten sich die Materialisationen
Verstorbener. Auch die Person, die sich Stanley nannte, erstand auf diese Weise
wieder. Wie ein Geist aus der Flasche wand sich die Gestalt aus dem Mund des
Mediums. Zuerst bildete sich der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher