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110 - Im Reich der Seehexen

110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen
Autoren: A.F.Morland
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Schmerzlaut aus.
    Er darf ihn nicht wieder schwächen! durchzuckte es mich. Sonst findet Mr. Silver nicht zurück!
    Camenus holte erneut mit der magischen Peitsche aus. Ich sah Mr. Silvers leidende Miene und wußte, daß ich ihm beistehen mußte.
    Vom Pferd aus stürzte ich mich auf den einäugigen Gladiator. Ich schlug mit der Faust so wild zu, daß ich dachte, mein Mittelhandknochen wäre entzwei.
    Camenus grunzte. Ich lag auf ihm und kämpfte mit ihm um die gefährliche Peitsche.
    Mr. Silver ließ mich den Kampf nicht allein austragen. Er eilte herbei, und dann bearbeiteten wir Camenus gemeinsam. Er war gezwungen, die Peitsche fallen zu lassen.
    »Weg, Tony!« rief Mr. Silver. »Zurück!«
    Ich federte nach hinten, und der Ex-Dämon drosch mit der Flammenpeitsche zu. Er mußte mit dieser Waffe irgend etwas angestellt haben. Mir kam vor, als würde sie heller brennen.
    Befand sich jetzt auch Silbermagie in ihr? Würde die Waffe die beiden feindlichen Kräfte in sich verkraften?
    Für den Augenblick schien die Flammenpeitsche stärker denn je zu sein, und diese aufgepumpte Kraft bekam Camenus zu spüren. Ein einziger Schlag genügte, und der neue Anführer der Gladiatoren verlor sein Leben.
    Aber dann ging es auch mit der Peitsche vorbei. Flammen pufften hoch, und die magische Waffe verkohlte.
    Niemand hinderte Mr. Silver mehr daran, das Tor zu öffnen. Ich stieg wieder aufs Pferd und holte mir Renatas Zügel, und sobald das Tor offen war, ritt ich los.
    Wir blieben beisammen, Mr. Silver schloß schnell auf. Ich schaute zurück und stellte fest, daß wir nicht verfolgt wurden. Mr. Silvers Rechnung war aufgegangen.
    Die Gladiatoren hatten so viel mit den Löwen zu tun, daß sie sich um uns nicht kümmern konnten.
    Clessius… Varcus… Camenus…
    Die Schule hatte ihre stärksten Kämpfer verloren. Ich hätte es begrüßt, wenn sie sich aufgelöst hätte.
    Gladiatorenkämpfe waren noch nie nach meinem Geschmack gewesen. Es war ein barbarisches Vergnügen, dem die Römer der Antike huldigten, grausam und verwerflich.
    Aber es würde noch viel Zeit vergehen, bis man sie abschaffte.
    ***
    Wir hatten Rom hinter uns gelassen. Glücklicherweise hatte Mr. Silver nur einen Treffer mit der magischen Peitsche abbekommen. Er verkraftete ihn in verhältnismäßig kurzer Zeit und konzentrierte sich dann auf das Sternbild des Trogis.
    Wir mußten absteigen. Mr. Silver sagte, wir würden die Pferde nicht mehr brauchen.
    »Wie funktioniert so ein Zeittor?« fragte Carmine Rovere, nachdem wir die Pferde stehengelassen hatten.
    »Das ist verschieden«, antwortete der Ex-Dämon. »Eines gleicht einer Rutsche, über die man in die andere Zeit gleitet, ein anderes kann ein Katapult sein. Man stellt sich darauf und wird in die andere Zeit geschleudert.«
    »In welche Zeit?« fragte Giuliano Rovere. »Ich habe eigentlich keine Lust, im tiefsten Mittelalter zu landen.«
    »Das Sternbild des Trogis zeigt jene Tore an, die von der Vergangenheit in die Gegenwart führen«, erklärte Mr. Silver.
    »Und Gegenwart ist… das zwanzigste Jahrhundert?« fragte Renata Gallone.
    »Es ist die Zeit, aus der es uns in die Vergangenheit verschlagen hat«, sagte Mr. Silver. »Die Frage ist nur, wo wir landen werden.«
    »Wieso?« fragte Carmine Rovere. »Was heißt wo ?«
    »Nun, es muß nicht Rom sein, wohin wir geraten«, sagte Mr. Silver. »Es muß nicht einmal Italien sein. Wir können in England, Amerika, Australien herauskommen.«
    »Das ist nicht so schlimm«, sagte Carmine Rovere. »Wenn wir nur erst wieder in unserer Zeit sind.«
    Wir befanden uns in einer brettflachen Ebene. Mr. Silver wies auf zwei alte Bäume, die knapp beisammenstanden. Er sagte, dazwischen müsse sich das Zeittor befinden.
    »Bin gespannt, ob du recht hast«, sagte ich.
    »Ich hoffe es«, sagte Mr. Silver.
    »Hört sich an, als wärst du dir deiner Sache nicht besonders sicher«, raunte ich ihm zu.
    »Ich schlage vor, wir versuchen unser Glück«, sagte der Ex-Dämon.
    »Was bleibt uns anderes übrig?«
    Wir begaben uns zu den Bäumen. Ich merkte nichts von einem Zeittor. Hier schienen lediglich zwei Bäume zu stehen, mit nichts dazwischen. Ich kannte Dimensionstore. Sie waren ähnlich wie Zeittore. Vor dem letzten, das ich durchschritten hatte, hatte die Luft geflimmert. Hier war gar nichts zu erkennen.
    Hatte Trogis dem Ex-Dämon eine falsche Fährte gelegt? Oder hatte Mr. Silver den Hinweis falsch gedeutet, weil seine magischen Kräfte angeschlagen waren?
    Wir erreichten
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