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110 - Im Reich der Seehexen

110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen
Autoren: A.F.Morland
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haben Zeit«, sagte er. »Bis zum Golf von Talamone sind es etwa siebzig Kilometer, und die SIRENA ist ein langsames Schiff.«
    Während Mr. Silver das Boot steuerte, erzählte ich meinem Landsmann, was wir erlebt hatten.
    Es fiel ihm schwer, mir das alles zu glauben. »Ich habe Sie gewarnt«, sagte ich lächelnd.
    Die Zeit verging sehr schnell. Vor uns tauchte der Golf von Talamone auf. Sonne und Wind hatten unsere nassen Kleider am Körper getrocknet.
    Abgekämpft, aber nicht mehr naß, gingen wir von Bord und begaben uns geschlossen zur Hafenpolizei.
    Zwölf Stunden verbrachten wir da.
    Man holte die Toten von Bord, und ich durfte mit England telefonieren. Ich rief zuerst zu Hause an, damit sich Vicky und Jubilee keine Sorgen machten.
    Dann setzte ich mich mit Tucker Peckinpah in Verbindung. Nachdem er meinen Bericht gehört hatte, versprach er, sich für uns zu verwenden.
    Einige Stunden danach schickte Carmine Roveres Vorgesetzter, Kommissar Michel Ciangottini, einen Polizeihubschrauber, der uns abholte und nach Rom brachte.
    Renata Gallone umarmte Mr, Silver und mich auf dem Flugplatz mit Tränen in den himmelblauen Augen.
    »Danke«, sagte sie ergriffen. »Molto grazie!«
    Mr. Silver tätschelte ihre Wange und grinste. »Schon gut, kleine Signorina. Ich hoffe, Sie haben daraus Ihre Lehre gezogen.«
    »Das habe ich«, sagte Renata bestimmt.
    Giuliano drückte uns beiden mit stummer Ergriffenheit die Hand, »Alles Gute für euch beide«, sagte ich, »Danke, Tony«, erwiderte Giuliano, »Sie hören hoffentlich bald von mir«, sagte Carmine Rovere. »Kommissar Ciangottinl möchte, daß ich morgen wieder zum Dienst erscheine. Ich werde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um herauszufinden, wo sich Peter Black befindet. Sobald ich es weiß, rufe ich Sie an.«
    Ich wußte, daß ich mich auf Carmine Rovere verlassen konnte.
    Renata Gallone und die Rovere-Brüder begaben sich zu einem Polizeiwagen, der vor dem Flughafengebäude auf sie wartete, und wir suchten den Flugschalter auf, um die Tickets abzuholen, die Tucker Peckinpah für uns reservieren ließ.
    Wir traten den Heimflug an, und James Wallace nahmen wir mit.
    Vom Heathrow Airport fuhren wir mit dem Taxi in die City. Wir setzten Wallace vor seinem Haus ab und fuhren dann zu Mr. Silvers neuem Domizil weiter.
    Jahrelang hatte er bei mir gewohnt. Das tat er nun nicht mehr. Er lebte jetzt mit seiner Familie zusammen: mit dem Silberdämon Metal, seinem Sohn, und mit der Hexe Cuca, die ihm diesen Sohn geboren hatte.
    Alles war ein bißchen anders geworden. Ich bedauerte, daß die Dinge nicht mehr so wie früher waren.
    James Wallace hatte versprochen, mich morgen anzurufen. Dasselbe versprach Mr. Silver, bevor er ausstieg.
    Ich nannte dem Fahrer meine Adresse, und er brachte mich heim. Vicky Bonney, Jubilee und Boram erwarteten mich.
    »Leider kann ich dir noch nicht sagen, wer dein Vater ist«, sagte ich zu Jubilee. »Aber wir haben gute Chancen, es bald zu erfahren.«
    Vicky brachte mir einen Pernod. »Willkommen daheim, Tony«, sagte sie.
    Das Telefon schlug an.
    Keine Hiobsbotschaft! dachte ich. Ich brauche eine Verschnaufpause!
    Aber die wurde mir nicht gegönnt. Vicky nahm den Anruf entgegen. Die weichen Linien in ihrem Gesicht wurden mit einemmal hart.
    »Ja, Mr. Peckinpah, Tony ist soeben nach Hause gekommen. Einen Moment, ich gebe ihn Ihnen.«
    Sie reichte mir den Hörer. »Da bin ich wieder, Partner. Hundemüde und urlaubsreif… Was kann ich Ihnen antun?«
    Die Stimme des Industriellen hatte selten so kratzig geklungen. »Ich weiß, Sie haben eine Ruhepause nötig, Tony, aber ich kann sie Ihnen leider nicht gewähren.«
    Das hörte sich nach einer Katastrophe an.
    »Was ist passiert?« fragte ich beunruhigt.
    »Tuvvana ist verschwunden!«
    »Verschwunden?« echote ich wie vor den Kopf geschlagen.
    »Wir befürchten, daß sie einem unserer schwarzen Feinde in die Hände fiel.«
    »Großer Gott«, seufzte ich.
    »Können Sie sofort kommen?« fragte Tucker Peckinpah.
    »Selbstverständlich. Ich bin schon unterwegs«, gab ich zurück und legte auf. Dann leerte ich mein Glas, zog mich um, holte meinen schwarzen Rover aus der Garage und nahm Boram, den Nessel-Vampir, mit auf die Reise.
    Tuvvana… Wer mochte sie entführt haben?
    ENDE des Zweiteilers
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