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110 - Im Reich der Seehexen

110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen
Autoren: A.F.Morland
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gekommen, daß ein Riß in der Zeit entstanden war, und das hatte sich ein Dämon namens Clessius zunutze gemacht.
    Er hatte im antiken Rom eine Gladiatorenschule geleitet und sich Menschen aus der Zukunft geholt, um zu sehen, wie sie kämpften.
    Nun, es war uns gelungen, Clessius zu vernichten, doch als wir in das Rom des zwanzigsten Jahrhunderts zurückkehren wollten, hatte sich herausgestellt, daß sich der Zeitriß wieder geschlossen hatte. Es gab ihn nicht mehr, und wir waren Gefangene in der Vergangenheit.
    Noch waren Clessius’ Gladiatoren konfus, weil wir einen unmöglichen Sieg errungen hatten. Ich hatte den Echsendämon mit meinem Dämonendiskus geschafft, und nun standen seine kraftstrotzenden Kämpfer dumm herum, aber es würde wohl nicht allzu lange dauern, bis sie sich von dem Schock erholt hatten, und dann würden sie mit Sicherheit alles daransetzen, um Clessius’ Tod zu rächen.
    Wir waren durch einen Anruf in dieses turbulente Abenteuer geraten. Ein Ganove namens Orson Vaccaro hatte sich mit mir in Verbindung gesetzt und behauptet, er kenne Jubilees Vater. Für viel Geld wäre Vaccaro bereit gewesen, mir dessen Namen zu verraten.
    Ich hatte mich zusammen mit Mr. Silver nach Rom begeben. Und wir hatten erfahren, daß Vaccaro entführt worden war. In der Via Diavolo! Und nicht von Gangstern, sondern von Gladiatoren!
    Es war uns gelungen, Vaccaro zu folgen. Wenn ich ihm das Leben gerettet hätte, wäre er bereit gewesen, mir sein Wissen für die Hälfte der ursprünglich geplanten Summe zu nennen, aber er verlor die Nerven und brachte sich damit gewissermaßen selbst um jede Chance.
    Er lebte nicht mehr. Auch Alva Morena, ein attraktives Fotomodell, hatte ihr Leben verloren. Wir wußten es nicht genau, aber wir nahmen an, daß Clessius sie getötet hatte.
    Die Überlebenden hießen Renata Gallone, die Brüder Giuliano und Carmine Rovere, Mr. Silver und ich, Tony Ballard.
    Soeben hatte Mr, Silver festgestellt, daß wir hier nicht mehr in unsere Zeit zurückkehren konnten, und Renata Gallone weinte unglücklich. Sie war blond und blauäugig, eine Seltenheit für eine Italienerin.
    Obwohl sie gewußt hatte, daß es gefährlich war, die Via Diavolo zu betreten, hatte sie darauf bestanden, sich mit ihrem Freund Giuliano dort zu treffen.
    Wie immer hatte sie ihren Dickkopf durchgesetzt. Inzwischen hatte sie das längst bereut und geschworen, anders zu werden, wenn es ihr das Schicksal erlaubte, ins Rom des zwanzigsten Jahrhunderts zurückzukehren.
    Giuliano drückte ihr einen innigen Kuß auf die Stirn. »Nicht weinen, Renata. Hab keine Angst. Ich bin bei dir. Es wird alles gut.«
    Bestimmt glaubte er selbst nicht so recht daran, denn seine Worte klangen nicht besonders überzeugend.
    Wir befanden uns in einer Straße mit alten, einfachen Häusern, in denen niemand zu wohnen schien.
    »Was nun?« fragte Carmine Rovere, Giulianos älterer Bruder. Er war Polizist, war hinter Orson Vaccaro hergewesen und hatte gesehen, wie die Gladiatoren den Verbrecher entführten.
    Tja, was nun? Ich konnte ihm diese Frage nicht beantworten. Wie kommt man von der Vergangenheit in die Zukunft - zurück in die Zeit, in die wir gehörten?
    Wenn einer eine Antwort darauf wußte, dann war das Mr. Silver. Der Ex-Dämon stand gewissermaßen über den Dingen, hatte einen Überblick, der uns nicht möglich war.
    Wir richteten unsere fragenden Blicke auf den Hünen mit den Silberhaaren.
    »Es gibt natürlich nicht nur solche willkürlich entstandenen Öffnungen im Raum-Zeit-Gefüge«, erklärte uns Mr. Silver. »Es gibt auch echte Zeittore, die immer bestehen.«
    »Tore, die in unsere Zeit zurückführen?« fragte Giuliano Rovere hoffend. Mr. Silver nickte.
    »Wo?« fragte der 18jährige Junge aufgeregt. »Wie viele gibt es davon? Befindet sich wenigstens ein solches Tor in unserer Nähe?«
    »Kann sein«, sagte Mr. Silver. »Am Tag sind sie kaum zu finden. Aber nachts würde uns das Sternbild des Trogis den Weg weisen.«
    »Hörst du das, Renata?« rief Giuliano erregt aus. »Es gibt eine Möglichkeit, zurückzukehren. Ich wußte es. Wir brauchen nur zu warten, bis es dunkel ist.«
    »Und der Himmel muß sternenklar sein«, sagte Mr. Silver.
    »Wir werden ein solches Tor finden«, sagte Giuliano begeistert, »Wir brauchen nicht in der Vergangenheit zu bleiben, Renata. Wenn wir uns Mr. Silver anvertrauen, wird er uns sicher in unser Rom zurückführen.« Er wischte seiner Freundin die Tränen ab.
    »Es sind noch so viele Stunden bis
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