Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
110 - Im Reich der Seehexen

110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
überhaupt nichts.«
    »Ich habe sie gefühlt«, sagte Elliott Hyams. »Und er hat sie gesehen.«
    »Wen denn, verdammt noch mal?« fragte Strode. »Satans schnuckelige Partygirls?«
    »So schnuckelig sind die nicht«, sagte Hyams ernst. »Werfen wir den Motor an, ehe sie an Bord kommen.«
    »Also nun mal langsam«, sagte Strode, schon ein wenig ärgerlich. »Ich kenne mich immer noch nicht aus, und du redest schon vom Verduften. Was hast du gespürt? Was hat James denn nun wirklich gesehen?«
    Wallace fuhr sich mit zitternder Hand über die Stirn. »Da waren zuerst zwei Haie.«
    »Mit Haien muß ein Taucher immer rechnen«, sagte Strode.
    »Den einen konnte ich verjagen, den anderen habe ich abgeschossen«, sagte Wallace. »Dann tauchte ich weiter…«
    »Hast du Palmiana gesehen?« erkundigte sich George Leacock.
    »Einige Bauten.«
    »Und was noch?« wollte der Doc wissen.
    »Ein… Bitte haltet mich nicht für verrückt, Freunde. Ist nicht leicht, das von euch zu verlangen, wo mir doch Immer der Schalk im Nacken sitzt, aber diesmal ist mir nicht nach Scherzen zumute. Ich meine ernst, was ich sage: Ich habe ein Mädchen gesehen.«
    »Hat sie dich auch gesehen?« fragte Elliott Hyams erschrocken.
    »Ich weiß es nicht« antwortete Wallace. »Aber ich nehme es an.«
    »Hoffentlich nicht. Sonst kommt sie womöglich an Bord«, sagte Hyams.
    »Hört mal, ihr werdet euch doch vor keinem Mädchen fürchten«, sagte Strode. »Vier stramme Männer wie wir werden mit der Kleinen doch im Handumdrehen fertig.«
    »Hör auf mit diesem Schwachsinn!« fuhr ihn Hyams an. »Die Sache ist ernst. Hast du das immer noch nicht begriffen?«
    »Ich laß mich doch von euch nicht verarschen!« sagte Steve Strode wütend.
    »Ihr beide habt euch da was ausgedacht. Ihr habt es vor dem Frühstück ausgeheckt, aber dieses idiotische Spiel könnt ihr mit jemand anderes spielen, nicht mit mir. Los, James! Zieh die Taucherklamotten aus!«
    »Was hast du vor, Steve?« fragte Elliott Hyams, obwohl er es schon wußte.
    »Ich geh' jetzt runter und seh’ mir die Kleine an. Und wenn sie mir zusagt, wird geheiratet. Und wißt ihr, wo ich meine Flitterwochen verbringe? Auf Palmiana!«
    »Geh nicht runter, Steve«, sagte Hyams eindringlich.
    »Ich will wissen, was dort unten wirklich los ist.«
    »Das kann ich dir sagen: Der Teufel ist los!« behauptete Hyams.
    »Dann will ich ihn fragen, ob er Verwendung für zwei Blödmänner hat.«
    »Laß uns abhauen, Steve!«
    »Wir verschwinden von hier, wenn ich es sage. Ich habe die SIRENA auf meinen Namen gemietet, das bedeutet, daß ich auf diesem Kahn der Kapitän bin, und ich dulde keine Meuterei. Wer sich gegen mich stellt, den lasse ich kielholen!«
    James Wallace hatte den Taucheranzug ausgezogen, und Steve Strode zog ihn an. Elliott Hyams redete auf ihn ein, vernünftig zu sein, doch jedes Wort machte Strode nur noch störrischer.
    »Ich geh’ da runter!« sagte er zu Hyams. »Und wenn du dich auf den Kopf steilst!«
    George Leacock setzte ihm den Helm auf, und Augenblicke später befand sich Strode bereits im Wasser. Das könnt ihr Pfeifen mit mir nicht machen! dachte er und ließ die Leiter los.
    Er schien zu schweben. Aufmerksam schaute er sich um. Haie waren keine zu sehen. Strode neigte sich etwas vor, um nach unten sehen zu können.
    Auch er war ein passionierter Taucher. Als Kind hatte er viel mit dem Schnorchel getaucht. Später hatte er sich Preßluftflaschen geleistet, und je tiefer er kam, desto mehr begeisterte es ihn.
    Einmal wäre er beinahe ums Leben gekommen: Ein Tiefenrausch hatte ihm die Orientierung geraubt. Er hatte nicht mehr gewußt, wo oben und unten war, aber zum Glück waren Freunde zur Stelle gewesen, die ihn retteten.
    Es machte ihm nichts aus, Risiken einzugehen.
    Das Leben ist an und für sich lebensgefährlich, wer weiß das nicht. Auch ihm fielen jetzt die Schattenrisse der Bauten auf, die sich auf dem Meeresgrund befanden.
    Palmiana? Insel und Stadt hatten so geheißen, bevor sie der Teufel geholt hatte.
    Der Teufel - lächerlich. Alles Humbug, dachte Steve Strode. Die Menschen brauchen einen Gott, zu dem sie aufblicken können, und sie brauchen einen Teufel, vor dem sie Angst haben - damit sie nichts tun, was sich nicht gehört. Sie haben zehn Gebote erfunden, an die sie sich mehr oder weniger sklavisch halten, und sie reden jedem ein, der diese Gesetze bricht, daß er in der Hölle landet, oder zumindestens im Fegefeuer. So ein Blödsinn.
    Nun, er glaubte an all das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher