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110 - Im Reich der Seehexen

110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen
Autoren: A.F.Morland
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vollen, roten Lippen entblößten Zähne, die die Farbe von Perlen hatten.
    Steve Strode war von dieser makellosen Schönheit restlos begeistert. Das Mädchen erregte ihn. Er hatte das unbändige Verlangen, sie zu berühren.
    Immer noch wies ihre Hand auf ihn. Um ihren Zeigefinger bildete sich plötzlich ein Licht, dem eines Schweißbrenners nicht unähnlich. Es war so grell, daß Steve Strode unwillkürlich zusammenzuckte.
    Was macht sie da? fragte er sich. Welche Kräfte setzt sie frei?
    Er sollte diese Kräfte gleich zu spüren kriegen!
    Das Licht begann zu fließen. Es bewegte sich im Zickzack auf ihn zu, war sehr schnell und wurde immer schneller, verbreiterte sich dabei.
    Strode war dieses grelle Licht, das ihn an einen Blitzstrahl erinnerte, nicht geheuer. Er wollte sicherheitshalber ausweichen, doch die Energie, die das nackte Mädchen aussandte, war zu schnell.
    Sie erreichte den Mann, ehe er reagieren konnte. Ihm war, als würde ihn ein Hammerschlag treffen. Der Hieb gegen seine Brust war so enorm, daß er entsetzt aufbrüllte.
    Sein Schrei raste durch den Kugelhelm und schmerzte ihn in den Ohren, aber die anderen Schmerzen waren schlimmer!
    Der Blitzstrahl zerfetzte ihm den Taucheranzug, doch damit begnügte sich das gleißende Licht nicht. Steve Strode spürte, wie es sich in seinen Körper wühlte, sich um etwas schlang, festhielt und herausriß.
    Das Amphibienmädchen hatte ihm die Seele geraubt!
    ***
    Ich sah, wie Renata Gallone sich auf die Lippen biß. Ihr Gesicht wurde weiß wie ein Laken. Die Gladiatoren suchten uns. Es war also noch nicht ausgestanden.
    Jetzt wollten die gefährlichen Kämpfer Clessius’ Tod rächen. Jedes Haus durchsuchten sie, hatte Mr. Silver gesagt. Sie würden auch in dieses Haus kommen.
    Giuliano Rovere versuchte, seine junge Freundin zu beruhigen, obwohl er selbst ziemlich erregt war.
    Der Ex-Dämon verteilte getrocknetes Fleisch. Ich steckte es vorläufig ein, denn mir war der Appetit vergangen. Ich hatte gehofft, wir würden uns in diesem Haus von den Strapazen erholen können.
    Auch die anderen aßen ihre Trockenfleischration nicht. Carmine Rovere sah mich nervös an. »Was tun wir? Hier können wir nicht bleiben, Tony. Wenn uns die Gladiatoren finden, geht alles wieder von vorn los. Ich hätte vermutlich nicht die Kraft, das noch mal durchzustehen.«
    »Das Haus hat einen Keller«, sagte Mr. Silver.
    Giuliano Rovere war sofort dafür, sich dort zu verstecken. Der Ex-Dämon zeigte uns die Tür, die nur ihm aufgefallen war, weil ein alter, roh gezimmerter Schrank ohne Türen halb davorstand.
    Wir stiegen hinab in ein feuchtes, nach Moder und Fäulnis riechendes Reich, in eine dunkle Welt, in der es kein Licht gab, Wir lösten uns auf in der Finsternis, die hier unten herrschte.
    Jeder war für sich allein. Wie groß der Keller war, konnte nur Mr. Silver sehen, denn seine Augen vermochten die Dunkelheit zu durchdringen.
    Er zog den Schrank noch weiter vor und schloß die Tür. Ich tastete mich wie ein Blinder an den Ex-Dämon heran.
    »Versuch die Tür magisch zu verriegeln«, raunte ich ihm zu.
    »Ich fürchte, das kann ich nicht«, gab der Hüne leise zurück. Er schien mit seinen Worten Renata Gallone und die Rovere-Brüder nicht beunruhigen zu wollen.
    »Was ist los mit dir, Silver?« fragte ich nervös. »Irgend etwas stimmt mit dir nicht. Du hast in der Arena gekämpft wie ein alter Mann.«
    »Ich weiß«, erwiderte der Hüne. »Ich bin müde, fühle mich schwach und ausgelaugt.«
    »Ausgerechnet jetzt.«
    »Man kann es sich nicht aussuchen«, sagte Mr. Silver. »Ich muß mit meinen Kräften haushalten,«
    »Was hat dich geschwächt?«
    »Sie haben mich in Eisen gelegt, wie du weißt«, antwortete der Ex-Dämon, »Clessius’ Magie befand sich in diesem Eisen«, vermutete ich.
    Der Hüne legte mir die Hand auf die Schulter. »Genau, Tony. Aber mach dir um mich keine Sorgen. Ich werd’ schon wieder.«
    »Hoffentlich bald.«
    »Leider verlor ich zusätzliche Kräfte, als Varcus mich mit der Flammenpeitsche traf«, sagte Mr. Silver.
    Meine Kopfhaut zog sich zusammen. »Willst du mich etwa schonend darauf vorbereiten, daß du den Weg zurück ins zwanzigste Jahrhundert nicht finden wirst? Braucht man magische Kräfte, um das Sternbild, nach dem du dich richten mußt, zu erkennen?«
    »Ja«, sagte der Ex-Dämon, »Verdammt.«
    »Deshalb muß ich mit meinen Kräften ja so sparsam umgehen«, sagte Mr. Silver. »Sonst schlage ich womöglich den falschen Weg ein und führe
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