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1083 - Der Kometenmann

Titel: 1083 - Der Kometenmann
Autoren: Unbekannt
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einen echten Kardec-Schild zu erbeuten. Ich habe einen! Hier, in diesem tragbaren Tresor, befindet sich der Kardec-Schild des Porleyters Jygo-Zort. Ich habe ihm statt dessen meine schöne Imitation umgelegt. Nun wissen Sie, was ich mir als Hintergrundgeschehnis ausgedacht hatte. Meinetwegen können Sie auch sekundäre Operationsplanung dazu sagen. Den Begriff ,Schlitzohr’ sollten Sie jedoch vergessen, denn Rhodan wird es nicht übers Herz bringen, mich nicht damit zu konfrontieren.
    Nebenbei gesagt, verstehe ich nicht recht, warum man einen altbewährten Einsatzkommandeur mit geheimdienstähnlichen Aufgaben unbedingt ein Schlitzohr nennen muß. Aber das ist eine andere Sache. Wie sieht es nun mit Ihren Wetten aus?
    Sie haben doch gewettet, daß ich noch etwas im sogenannten Hinterstübchen aufbewahrte, oder?"
    CC hörte sich das aufklingende Gelächter geduldig an. Hier und da ging jemand auf eine andere Person zu und hielt fordernd die Hand auf.
    „Ich hatte es geahnt", seufzte Callamon. „Menschen verändern sich nie, glauben Sie mir das. Sie können aufgrund ihrer Erziehung verschiedenartig reagieren, aber die fundamentale Wesensart bleibt erhalten. Irgendwann bricht sie durch und verdrängt das Erlernte. Geben Sie beispielsweise Ihren Kindern die Erziehung, die ich genossen habe, und Sie werden bei diesen Kindern in wesentlichen Dingen des alltäglichen Beisammenseins auf Unverständnis stoßen. All das hat etwas mit dem Begriff ,Schlitzohr’ zu tun. Ich bin keins, aber ich kann denken und planen. Darf ich Ihnen vor meinem Abflug noch etwas sagen?"
    Die heitere Stimmung wurde verdrängt. Ipsborn Genartson, der Sextadimphysiker, schaute nachdenklich zu dem fast zwei Meter großen Mann hinüber, der gerade sagte: „Sie sind etwa sechzehnhundert Jahre jünger als ich. Jene Männer, die früher die SODOM flogen, sind vergangen. Sie alle sind vom gleichen Schlag, oder Sie wären nicht in den Untergrund gegangen, um Ihre Menschenwürde zu wahren. Daraus ergibt sich wieder einmal die menschlich bedingte Tatsache, daß man sich nur ungern bevormunden läßt. Jeder Zwang wird eines Tages abgeschüttelt. Ich tat es mit den Breitseiten meiner SODOM. Sie wählten einen anderen Weg. Ich habe mich dazu bekehren lassen."
    Clifton Callamon startete eine halbe Stunde später mit einem kleinen Rettungsgleiter.
    Die Distanz bis zur alten USO-Station betrug nur dreißig Kilometer.
    Er trug einen modernen Kampfanzug der LFT, aber er hatte es nicht über das Herz gebracht, auf seinen goldenen Admirals-Kometen zu verzichten.
    Ob er das veraltete Rangabzeichen nur als Marotte ansah oder als unentbehrliche Erinnerung an die Vergangenheit, war niemand ganz klar geworden. CC mußte entweder sehr gefühlsbetont oder schalkhaft sein. Vielleicht machte es ihm nur Spaß, andere Leute zu verblüffen.
     
    *
     
    Die Schleusentore von SONORA-III hatten sich nach der Abstrahlung des Kodeimpulses geöffnet.
    CC vernahm das Fauchen der einströmenden Luftmassen. Er registrierte auch die Anzeigen der Druckmesser. Es schien alles in Ordnung zu sein.
    Perry Rhodan erschien zwischen den aufgleitenden Innentoren. In seiner Rechten glänzte der Lauf eines Thermostrahlers. Vor der Mündung flimmerte das hochenergetische Abstrahlfeld zur Gleichrichtung freiwerdender Energien.
    Als er die aufgeklappte Panzerplastkuppel des Gleiters bemerkte, ging er bemerkenswert schnell in Deckung.
    „Callamon!"
    Ein tiefes, sonor klingendes Lachen ertönte. Hinter dem Gleiter erschien CC. Auch in seiner Hand flimmerte ein Thermostrahler.
    „Hervorragend, Sir", wurde Rhodan angesprochen. „Sie haben es noch nicht verlernt.
    Trau schau wem, was? Ein Tölpel ist der, der sich auf eine Funkidentifizierung verläßt."
    Rhodan richtete sich auf, steckte den Strahler in die Gürteltasche und schritt hinter dem Strahltor hervor.
    „Sie sind ein verdammtes Schlitzohr, Callamon."
    „Ich habe es gewußt", seufzte der Hüne. „Darf ich den Begriff zurückgeben? Sie hatten schließlich auch einen Heißluftpuster in der Hand."
    Perry grinste, winkte ab und schüttelte dem großartigen Mann die Hand.
    „Willkommen auf SONORA-III. Wir sind allein, und ich habe wenig Zeit. Auf Terra erwartet mich ein wutrasender Porleyter namens Lafsater-Koro-Soth."
    „Demnach ist die PENASTO bereits angekommen."
    „Worauf Sie sich verlassen können. Metagrav-Schiffe sind eben doch ein bißchen schneller als Ihre alte SODOM."
    „Dazu hätte ich, äh - einige Vorschläge zu machen, Sir.
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