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1077 - Aura des Schreckens

Titel: 1077 - Aura des Schreckens
Autoren: Unbekannt
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Hauptsache, sie empfangen Rhodans Sendungen und denken darüber nach."
    „Ach was", winkte Vejlo ab. „Die hocken irgendwo beisammen und beratschlagen, auf welche Weise sie uns endgültig den Garaus machen können."
    Saray verzog die Mundwinkel.
    „Wenn sie das wollten, hätten sie es längst getan", versicherte er und setzte den Kopfhörer wieder auf. „Das glaubst du doch wohl."
    Vejlo knurrte etwas Unverständliches vor sich hin und widmete sich, verärgerter als zuvor, der Beobachtung der Übertragungsschirme.
    Die beiden Analytiker versahen ihren Dienst in einem vergleichsweise kleinen Raum.
    Insgesamt maß er höchstens 30 Quadratmeter. Von hier aus ließen sich alle schiffseigenen Beobachtungs- und Übertragungssysteme in beliebigen Kombinationen zusammenschalten. So konnte ein vollständigerer Überblick als von der Zentrale aus über die Vorgänge außerhalb der RAKAL WOOLVER gewonnen werden. Alle ungewöhnlichen Beobachtungen wurden ausgewertet und analysiert, notfalls unter Zuhilfenahme des verfügbaren Rechnerelements, und je nach Wichtigkeit weitergemeldet - für den Fall, daß sie an verantwortlicher Stelle noch nicht registriert worden waren.
    Bis jetzt blieb jedoch alles ruhig, und insbesondere Vejlo war davon überzeugt, daß die drei Stunden, die sie hier verbringen mußten, ausgesprochen langweilig würden. In gleichmäßigen Intervallen veränderte er den Erfassungswinkel der Objektive, aber welche Perspektive er auch wählte, es zeigte sich immer das gleiche, leblose Bild. Dem Srilanker erging es diesbezüglich nicht besser. In bestimmten Abständen schaltete er die jeweils in andere Richtungen weisenden Mikrofone abwechselnd auf den Kopfhörer.
    Er verzog keine Miene dabei und hielt die Augen geschlossen. Vejlo zweifelte nicht daran, daß auch er seine Schicht ohne besondere Vorkommnisse beenden würde. Ihre Arbeit hier hielt er ohnehin für eine Farce, denn die parallel durchgeführten Computerbeobachtungen würden die möglichen Ereignisse schneller und genauer analysieren können als jeder Mensch.
    Durch Sarays schmächtigen Körper ging plötzlich ein Ruck. Sein Kopf fuhr hoch, er riß die Augen auf und saß bolzengerade.
    „He", stieß er hervor, „da draußen kracht's."
    Vejlo starrte ihn entgeistert an. Ungeduldig wartete er, bis der Srilanker den Kopfhörer abnahm und beiseite legte.
    „Was heißt das: Es kracht?"
    Saray betätigte einen Regler und schaltete das Mikrofon, das er gerade abgehört hatte, auf den zentralen Lautsprecher des Raumes.
    „Da kannst du's selbst hören."
    Vejlo glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Er vernahm berstende und schleifende Geräusche, die sich mit fernem, rollendem Donner vermischten. Hastig überflog er die Kette der Bildschirme, aber dort gab es nichts zu sehen, was als Ursache der seltsamen Laute in Frage kam. Optisch hatte sich nichts verändert.
    „Das ist ja merkwürdig", murmelte er fassungslos. Er änderte den Aufnahmewinkel eines der Monitoren, um das Gebiet, aus dem das Krachen empfangen wurde, besser überblicken zu können. Tot und ohne jede Bewegung präsentierte sich die lückenlos bebaute Planetenoberfläche. „Es hört sich an, als würden dort Sprengungen durchgeführt - aber da ist nichts."
    „Vielleicht unterirdisch", vermutete Saray, „oder in sehr großer Entfernung."
    „Hier." Vejlo deutete auf einen Schirm, dessen Bild von einer in der oberen Polregion der RAKAL WOOLVER installierten 360-Grad-Kamera aufgefangen wurde. Aus dieser Höhe ließen sich auch weite Teile der außerhalb des Talkessels gelegenen Landschaft überblicken. „Alles ruhig."
    In die Geräusche mischte sich jetzt ein auf- und abschwellender Heulton, dann ein klagender Schrei, der den Männern kalte Schauer den Rücken hinabjagte. Sekunden später brach alles ab. Plötzlich war wieder Stille.
    Die Analytiker rührten sich nicht. Schweigend saßen sie da, als fürchteten sie sich davor, ein weiteres Wort zu sagen.
    „So etwas habe ich im Leben noch nicht gehört", flüsterte Saray schließlich beklommen. „Das war... unheimlich."
    Vejlo nickte langsam und holte tief Luft. Dann hatte er sich wieder gefangen.
    „Es muß eine Erklärung dafür geben. Die Porleyter führen irgendeine Teufelei im Schilde, das garantiere ich dir."
    „Vielleicht wollen sie uns nur nervös machen", überlegte der Srilanker, „oder uns Angst einjagen."
    „Schon möglich. Eine Art Psycho-Terror."
    Saray drehte seinen Sessel.
    „Ich gebe vorsichtshalber eine Meldung an
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