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1077 - Aura des Schreckens

Titel: 1077 - Aura des Schreckens
Autoren: Unbekannt
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plötzlich gedämpftes Stimmengewirr in der Zentrale der RAKAL WOOLVER. Die Leute redeten aufeinander ein, als wüßte jeder eine andere Erklärung für das Phänomen.
    Eine weitere Leuchtblase hob sich in den Himmel von Zhruut.
    „Kurskontrolle!" rief Perry Rhodan. Seine Stimme übertönte alle anderen. „Wohin fliegen sie?"
    „Bis jetzt sind drei Objekte unterwegs", meldete der Orter. „Zwei davon in Richtung Schanad oder Yurgill, das dritte Richtung Ezy oder Lydon - so genau läßt sich das nicht feststellen."
    Rhodan blickte erregt auf den Schirm. Abermals stieg ein Lichtpunkt hinter der Kimmung hervor und jagte in den Weltraum hinaus.
    „Ezy oder Lydon", kommentierte der Orter unaufgefordert. „Achtung! Zwei der Körper sind aus dem Einstein-Kontinuum verschwunden. Hyper- oder Linearflug."
    Mit brennenden Augen starrte Rhodan ins Leere. Neben ihm sagte Clifton Callamon etwas, aber er verstand den Sinn nicht. Fiebernd wartete er auf die nächste Meldung, die unweigerlich kommen mußte.
    Und sie kam: „Objekt drei ebenfalls ... ich korrigiere, auch Objekt vier ... Beide jetzt im Interdimensionsflug...!"
    Jemand rüttelte Rhodan an der Schulter.
    „Perry! Ist dir klar, was das bedeutet?"
    Es war Geoffrys Stimme. Die unmittelbare Gegenwart des Freundes half ihm in die Wirklichkeit zurück. Er nickte schwer. Seine Hoffnung, daß sich alles zum Guten wenden könnte, zerbrach auf einen Schlag.
    Schanad und Yurgill waren die inneren, Ezy und Lydon die äußeren Welten des Systems Neu-Moragan-Pordh. Zhruut, das Gefängnis der RAKAL WOOLVER, befand sich dazwischen. Alle fünf Planeten bewegten sich auf der gleichen Ebene und der gleichen Achse um die rote Riesensonne; wie Perlen auf einer Schnur. Im Zusammenhang mit der Aussage des Orters ergab sich daraus eine logische Folgerung.
    „Jede dieser Lichtblasen", stammelte Rhodan entsetzt, „ist zu einer der anderen Welten unterwegs ..."
    „Genau das!" bekräftigte Geoffry. Dann schwieg er, um seinem früheren Schwiegervater Gelegenheit zu geben, zu sich selbst zu finden und die Konsequenzen zu überdenken.
    Perry Rhodan brauchte dazu nicht lange. Als Sofortumschalter bekannt, war er im Hintergrund seiner Überlegungen bereits beim nächsten Teil seines Drei-Stufen-Plans. Was ihm schwerfiel, war das Wegstecken der neuerlichen Enttäuschung. Weder das ruhige Abwarten der letzten Tage noch die beschwörenden Funkanrufe hatten den Erfolg gebracht, den er insgeheim erhofft hatte.
    „Bislang glaubte ich, die Porleyter würden sich rechtzeitig besinnen und auf ihrem unheilvollen Weg umkehren", sagte er. „Es sieht so aus, als hätte ich mich gründlich geirrt."
    Es war eine beschönigende Umschreibung. Callamon wollte etwas dazu sagen, doch Waringer packte ihn am Handgelenk und drückte so fest zu, daß er schwieg.
    „Ich habe vorhin mit den diensttuenden Analytikern gesprochen", fuhr Rhodan fort.
    „Sie sind sich über Ursache, Wirkung und Zweck der vielen optischen und akustischen Phänomene ebenso im unklaren wie wir. Sie halten es jedoch für denkbar, daß die Porleyter im Begriff stehen, die meisten alten Anlagen wieder zu aktivieren und daß dabei diese Effekte auftreten."
    „Und du?" fragte Ronald Tekener. „Glaubst du das auch?"
    „Ja", antwortete Rhodan mit einem Anflug von Verbitterung in der Stimme. „Mittlerweile bin ich sogar davon überzeugt."
    „Die Beobachtungen lassen gar keinen anderen Schluß zu", ergänzte Waringer.
    „Nachdem sie auf Zhruut alles in Ordnung gebracht haben, sind einige Porleyter jetzt zu den übrigen Welten unterwegs. Anscheinend wollen sie die gesamte Fünf-Planeten-Anlage entmotten."
    Rhodan nickte bekräftigend. Seine Lippen waren ein schmaler Strich.
    „Davon müssen wir ausgehen."
    „Aber wozu?" warf Wido Helfrich ein. „Was bezwecken sie damit?"
    „Ich wage kaum, darüber nachzudenken", sagte Rhodan leise. „Auf jeden Fall scheinen sie nicht bereit zu sein, auf Dauer passiv in ihrem Versteck zu bleiben. Welche Folgen ihre plötzliche Aktivität haben wird, kann ich im Moment noch nicht abschätzen."
    „Aber sie wird Folgen haben!" ließ sich Callamon vernehmen. „Und die werden mit Sicherheit unangenehm für uns sein!"
    „Tatsache ist", ging Rhodan darauf ein, „daß ich die weitere psychische Entwicklung der Porleyter falsch eingeschätzt habe und daß die Maßnahmen, die auf meine Veranlassung bisher getroffen wurden, ihre Wirkung verfehlten."
    Das klang nüchtern und teilnahmslos, aber wer ihn kannte, der
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