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1077 - Aura des Schreckens

Titel: 1077 - Aura des Schreckens
Autoren: Unbekannt
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Stunden hinauszögern lassen. Ihr Gesundheitszustand war jedoch weiterhin so schlecht, daß sie nur vereinzelt eingreifen konnten und damit doch nichts ausrichteten. Auch die Dargheten, die sich den Eroberern entgegenstellten, blieben erfolglos.
    Bereits nach fünfzig Minuten war die RAKAL WOOLVER nicht mehr in menschlicher Hand. Unterdessen hatte ein Ärzteteam das Schiff verlassen und die Mitglieder von Carfeschs Expedition geborgen. Erschöpft und kraftlos erholten sie sich jetzt in der Medo-Station von den Strapazen.
    Im Zentrum des Raumers warteten die Verantwortlichen auf den letzten Akt des Dramas - die Besetzung der Zentrale. Rhodan hatte Anweisung gegeben, keinen Widerstand mehr zu leisten. Es wäre ohnehin zwecklos gewesen.
    Fünf Porleyter schoben sich durch das geschlossene Schott und verteilten sich. Einer von ihnen hielt zielstrebig auf den Kommandostand zu. Rhodan spürte, wie er plötzlich völlig ruhig wurde. Alle Nervosität schien von ihm abzufallen.
    „Du bist Koro", erriet er, als der Porleyter vor ihm und Jen Salik stehenblieb. „Du verwaltest das Erbe deines Volkes auf ziemlich verbrecherische Weise."
    „Einer deiner Freunde hat mir Ähnliches vorgehalten", entgegnete der Porleyter, „und du wirst zugeben, daß es eine Frage der Anschauung ist. Immerhin haben wir das Recht, dieses Erbe zu verwalten, im Gegensatz zu dir und diesem Mann, der sich Salik nennt. Ihr wollt Ritter der Tiefe sein, den Anspruch erhebt ihr doch? Die letzten dazu, so heißt es."
    „Es ist die Wahrheit."
    „Schöne Ritter seid ihr", spottete Koro. „Zwei lächerliche Gestalten, die nicht einmal fähig sind, ihr Raumschiff zu bedienen und es vor Eindringlingen zu schützen! Ihr wolltet das Erbe der Porleyter antreten und die Aufträge der Kosmokraten ausführen?"
    „Wir wurden dazu bestimmt. Wir haben die Ritterweihe erhalten und damit alle Legitimationen."
    „Worte! Nichts als leere Worte." Mit einer seiner Greif klauen machte Koro eine energische Geste. „In Zukunft werden wir das selbst wieder in die Hand nehmen. Wir sind die rechtmäßigen Nachkommen des Wächterordens. Ihr beide seid abgesetzt."
    In Rhodan stieg bohrende Wut auf, aber er beherrschte sich.
    „Um uns abzusetzen, müßtest du mächtiger sein als die Kosmokraten selbst", sagte er. „Woher nimmst du diesen frevlerischen Anspruch?"
    Unbewußt hoffte er wahrscheinlich, daß sich der Porleyter im letzten Moment doch noch besinnen würde. Koro jedoch ließ sich von dem einmal eingeschlagenen Weg nicht mehr abbringen. Er überging Rhodans Bemerkung einfach und wandte sich dem Kommandostand zu.
    „Wir starten", ordnete er an.
    Bradleys Augen blitzten gefährlich, doch bevor er auch nur einen Finger rühren konnte, zuckte Koros Aura auf ihn zu. Er erlag dem suggestiven Einfluß sofort. Wortund widerstandslos beugte er sich über die Kontrollen.
    „Keine Sorge", sagte der Porleyter, der die geheimsten Gedanken der Menschen zu kennen schien. „Wir haben mittlerweile dafür gesorgt, daß die Blockade aufgehoben wurde."
    Was früher schon Anlaß zu Spekulationen gewesen war, verdichtete sich damit zur Gewißheit. Die Porleyter waren durch die Kraft ihres Geistes in der Lage, bestimmte Mechanismen der Fünf-Planeten-Anlage zu steuern.
    Langsam löste sich die RAKAL WOOLVER vom Boden des Talkessels, an den sie so lange gefesselt war, und stieg in die Höhe. Die SODOM, Callamons veralteter Raumer, blieb unter ihr zurück. Dann nahm sie Fahrt auf und raste hinaus ins All.
     
    *
     
    Die gemischte Flotte aus Einheiten der Liga Freier Terraner und der Kosmischen Hanse stand abwartend an den bekannten Koordinaten, obwohl keiner daran zweifelte, daß auch sie ihre Bewegungsfreiheit inzwischen wiedererlangt hatte. Auf den Schiffen wußte naturgemäß niemand, was der unerwartete Start der RAKAL WOOLVER bedeutete. Rhodan registrierte eine Vielzahl von Funkanfragen.
    „Sollen wir nicht antworten?" drängte Bradley. „Wenn sie auf die Idee kommen, daß bei uns etwas nicht stimmt, könnten sie sich dazu verleiten lassen, Sperrfeuer zu schießen."
    „Bevor sie das tun", beschied Koro gelassen, „sind wir längst vorbei. Wir antworten nicht."
    Keiner besaß die Kraft und den Willen, sich den Anordnungen des Porleyters zu widersetzen. Das Flaggschiff ignorierte die Flotte.
    Rhodan beobachtete Lafsater-Koro-Soth, der sich sehr selbstsicher gab und keine Sekunde Zweifel darüber aufkommen ließ, daß er die Lage kontrollierte und die Dinge fest in der Hand
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