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1077 - Aura des Schreckens

Titel: 1077 - Aura des Schreckens
Autoren: Unbekannt
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ungutes Gefühl", bemerkte Bradley flüsternd. „Die vertrauen sich einer Technik an, die sie glauben zu verstehen. In Wirklichkeit ..."
    Er brach ab, als der Interkom ein tiefes Brummen übertrug. Rhodan ballte die Hände zu Fausten. Eiskalt lief es ihm den Rücken hinab.
    „Das ist phantastisch", vernahm er Verenas Stimme. „Es funktioniert."
    Das Brummen wurde lauter. Einer der Männer gab einen erstickten Laut von sich, ein anderer schrie ...
    Dann war Stille.
    „Kontakt!" bellte Rhodan. „Wir brauchen Funkkontakt!"
    Er warf einen hastigen Blick auf die n-D-Anzeige. Dort regte sich nichts. Die Anmessung von Hyperschocks, wie sie bei Transitionen oder Transmitterdurchgängen auftraten, war eine der Funktionen, die wie die Triebwerke blockiert wurden. Es ließ sich nicht kontrollieren, ob die von Carfeschs Leuten in Betrieb genommene Anlage tatsächlich den erwarteten Effekt herstellte.
    Bradley betätigte in fliegender Hast mehrere Kontaktplatten, die das Empfangsspektrum des Interkoms auf alle gebräuchlichen Frequenzen öffnete. Er erzielte keinerlei Wirkung.
    „Nichts!" stieß er hervor. „Der Funkkontakt ist unterbrochen!"
    „Mein Gott!" stammelte Rhodan. „Auf was haben wir uns da eingelassen ...!"
     
    6.
     
    Nach allen Überlegungen, Messungen und Tests war sich Verena ihrer Sache sicher.
    Ohne zu zögern, betätigte sie die Schaltung.
    Ein dumpfer, brummender Ton entstand. Sie blickte nach oben und sah, wie die orangefarbene Kugel heftiger zu pulsieren begann und sich langsam ausdehnte.
    „Das ist phantastisch", sagte sie, als sei sie trotz allem von dem Erfolg selbst überrascht. „Es funktioniert."
    Schnell gesellte sie sich zu den anderen auf den weißen Kreis, der nach ihrem Verständnis den Abstrahlbereich markierte. In den Gesichtern der Männer konnte sie erkennen, daß auch diese Angst hatten vor den nächsten Minuten. Selbst der sonst so stolze Vejlo Thesst war leichenblaß.
    Das Brummen wurde durchdringender und schmerzte in den Ohren, gleichzeitig schwoll die Kugel weiter an. Der Gedanke begann Verena zu beschäftigen, ob sie sich nicht doch viel zu sorglos einer völlig fremden Technik anvertrauten. Sie fand keine Antwort mehr darauf.
    Plötzlich beschleunigte sich die Ausdehnung der Kugel rapide. Der untere Rand schoß förmlich auf sie zu. Herkam öffnete voller Furcht den Mund, doch er brachte nur ein heiseres Krächzen hervor. Vejlo schrie auf.
    Dann war das Gebilde heran. Das orangerote Leuchten hüllte sie ein. Verena spürte ein Kribbeln, das auf der Haut entstand und ihren Körper durchdrang. Sie verlor jeden Bezug zur Umgebung. Ein schmerzhafter Schlag hämmerte durch ihren Schädel.
    Sie war allein - allein mit sich und ihrer verzweifelten Panik. Die anderen waren verschwunden. Sie wurde angehoben und durch eine enge Röhre geschossen. Mit den Windungen einer vielfarbigen Spirale drehte sie sich in die Unendlichkeit.
    In weiter Ferne tauchte ein winziger Punkt auf. Er war tiefschwarz und vergrößerte sich rasch. Er raste auf sie zu - oder sie auf ihn. Verena wußte es nicht, fragte nicht danach. Sie konnte nicht denken und nicht handeln. Alle Energie und jeglicher Lebenswille flössen unhaltbar aus ihr heraus.
    Sie tauchte ein ins Nichts, in dieses schwarze, endlose Meer. Alles blieb dahinter zurück - die Spirale, die Farben, Gefühle, Schmerzen... sie selbst.
    Es ist, als wäre ich tot.
    Das war der letzte Gedanke. Sie verlor ihn. Er strömte von ihr weg und versickerte in der Leere.
    Dann - nichts mehr.
     
    *
     
    Die Rückkehr des Bewußtseins war wie das Erwachen in einer neuen, viel zu engen Haut, die jeder Bewegung starken Widerstand entgegensetzte. Keine Faser ihres Körpers, die nicht schmerzte. Selbst die flachen Atemzüge verursachten unangenehmes Prickeln in der Nase.
    Verena öffnete die Lider. Gelbes Licht stach ihr grell in die Augen, die sofort zu tränen begannen. Es dauerte eine Weile, bis sich die Pupillen darauf eingestellt hatten. Wie durch einen Schleier erkannte sie Herkam Myrek, der über sie gebeugt stand und sie besorgt musterte.
    „Du hast lange gebraucht, Mädchen. Wie fühlst du dich?"
    Ein Schwall tiefer Erleichterung erfaßte sie. Sie lebte, sie befand sich an einem unbekannten Ort, die anderen waren da - die Anlage der Porleyter hatte sie durch den Hyperraum befördert und wohlbehalten wieder freigegeben. All die angsteinflößenden Eindrücke waren optische Begleiterscheinungen einer fremden Technik gewesen. Nur ihr Körper schmerzte
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