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1077 - Aura des Schreckens

Titel: 1077 - Aura des Schreckens
Autoren: Unbekannt
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erwiderte er, „daß seit unserem Transmitterdurchgang die Funkverbindung unterbrochen ist?"
     
    *
     
    Die Porleyter hatten sie sofort bemerkt, als sie sich vom Höhlenausgang lösten. Einige von ihnen versammelten sich dort, wo der Pfad zu ebener Erde in den Boden des Talkessels überging, und erwarteten sie.
    „Das Wichtigste ist jetzt, Ruhe zu bewahren", raunte Carfesch den anderen zu. „Keine unüberlegten Handlungen, keine Provokationen. Waffen stecken lassen, diplomatisch vorgehen."
    Verena bebte innerlich. Sie konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Völlig unbewußt, in einer rein instinktiv gesteuerten Reaktion des Körpers auf die nagenden Ängste, hatte sie sich etwas zurückfallen lassen und marschierte einige Schritte hinter den Kameraden den Pfad hinab.
    Die Porleyter verhielten sich abwartend. Reglos standen sie da und blickten den Menschen aus ihren acht kreisförmig angeordneten Augen entgegen. Immer noch waren sie in die rosaroten Auren gehüllt.
    Als sie den Talgrund erreichten, blieben die Männer stehen. Auch Verena verhielt in ihrem Schritt. Die anderen schienen gar nicht zu merken, daß sie hinter ihnen zurückblieb, so gespannt warteten sie auf das, was nun geschehen würde. Der Technischen Spezialistin war es nur recht. Von hier aus hatte sie nicht nur einen guten Überblick, sie fühlte sich auch wesentlich sicherer als in unmittelbarer Nähe der Porleyter. Sie spürte, wie sie ruhiger wurde.
    Eines der krabbenähnlichen Wesen sagte etwas Unverständliches. Carfeschs Translator, auf die Sprache der Mächtigen programmiert, übersetzte.
    „Was wollt ihr hier?"
    Verena bemerkte, daß sich die Auren der Porleyter veränderten. Hatten sie eben noch eng angelegen, waberten sie jetzt in unruhigen Schlieren um die Trägerkörper.
    Entweder maßen die Männer dem keine Bedeutung bei, oder es fiel ihnen nicht auf - möglich auch, daß sie ganz bewußt keine Kenntnis davon nahmen.
    Auf jeden Fall schienen sie völlig gelassen zu bleiben.
    „Wir sind hergekommen", antwortete Carfesch ruhig, „um mit euch zu reden und zu verhandeln."
    „Worüber?"
    „Über die Zukunft - eure und unsere."
    „Die Zukunft bestimmen wir", sagte der Porleyter, „niemand sonst. Es wird keine Verhandlungen geben."
    Carfesch kam nicht mehr dazu, ein weiteres Wort zu formulieren. Plötzlich und unerwartet, im Bruchteil einer Sekunde, dehnte sich die Kardec-Aura des zuvorderst stehenden Porleyters aus und berührte den Sorgoren. Gleich darauf zog sie sich wieder zurück und schoß dann auf Herkam zu, der viel zu überrascht war, um sich auch nur zu rühren. Lediglich Vejlo machte den Versuch einer Gegenwehr. Er sprang einen Schritt zur Seite und zog den Paralysator aus dem Halfter. Doch auch er wurde von dem rosaroten Leuchten ereilt, es streifte ihn kurz und blitzartig. Kraftlos fiel ihm die Waffe aus der Hand, seine Bewegungen wurden träge, und er blieb wie abwartend stehen.
    Verena beobachtete das alles aus schreckgeweiteten Augen. Sie begriff nicht, was dort geschah, registrierte nur, daß die Männer offenbar keinen körperlichen Schaden nahmen. Wieder peitschte die Angst in ihr hoch. In einem unüberlegten, panischen Impuls wandte sie sich zur Flucht. Keuchend begann sie den Pfad hinaufzuhetzen.
    Dann stolperte sie - aber sie fiel nicht.
    Etwas bremste ihren Sturz. Eine unheimliche Kraft griff nach ihr und richtete sie auf.
    Sie spürte keinen Boden mehr unter den Füßen, schwerelos schwebte sie in den Talkessel hinab, ohne das geringste dagegen ausrichten zu können. Dieselbe Macht, die auch Stahlklötze durch die Luft segeln ließ, hatte sie gepackt. Sie schrie, als es ihr bewußt wurde.
    Neben den Männern, die teilnahmslos bei den Porleytern standen, setzte sie auf. Die telekinetische Kraft floß von ihr ab, aber sie fand keine Zeit, die wiedergewonnene Bewegungsfreiheit zu nutzen. Rosarotes Leuchten raste auf sie zu und zog sich sofort wieder zurück.
    Die Berührung war völlig schmerzlos. Sie spürte nichts davon.
    Dennoch übte der Einfluß des Kardec-Schildes eine Wirkung aus. Verena wurde ruhiger, ihre Nervosität schwand, die Angst ließ nach. Zwar hatte sie weiterhin kein Vertrauen in die Porleyter, doch sie wußte, daß sie alles tun würde, was diese von ihr verlangten.
    Sie besaß keinen eigenen Willen mehr!
    „Folgt mir", forderte einer der Porleyter die Menschen auf. „Ich führe euch zu Lafsater-Koro-Soth. Ich denke, daß er euch sehen will."
     
    *
     
    Untereinander identifizierten
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