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1077 - Aura des Schreckens

Titel: 1077 - Aura des Schreckens
Autoren: Unbekannt
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nickte.
    „Telekinese und Teleportation", ergänzte sie.
    Seit sie hier standen und beobachteten, hatten sie bereits mehrmals verfolgen können, wie einzelne Porleyter plötzlich verschwanden und an anderer Stelle wieder auftauchten. Es war ein Vorgang, den nur parapsychisch begabte Lebewesen ausführen konnten. Entweder besaßen die Porleyter latente Fähigkeiten dieser Art, die durch die Aura verstärkt wurden - oder der Kardec-Schild selbst setzte entsprechende technisch erzeugte Kräfte frei.
    „Dieser Talkessel ist ein einziges Experimentierfeld", murmelte Herkam fassungslos.
    Er schien gleichermaßen fasziniert und entsetzt. „Wo haben die das ganze Zeug her?"
    Seine Bemerkung war nicht übertrieben. In den vergangenen Tagen mußten die Porleyter alles, was auf Zhruut nicht niet- und nagelfest war, hierher geschafft haben. Überall lagen die unterschiedlichsten Gegenstände herum, die sie irgendwo auf dem Planeten aufgelesen hatten und mit denen sie nun ihre Versuche anstellten. Die optischen und akustischen Effekte, die auf der RAKAL WOOLVER registriert worden waren, hingen zum Teil vermutlich mit dieser Sammel- und Transportaktion zusammen.
    Einer der Gegenstände, ein großes, flaschenförmiges Metallgebilde, hob jetzt vom Boden ab, schwebte zunächst ruhig und begann sich dann um die Längsachse zu drehen.
    Plötzlich ging ein Ruck durch das Versuchsobjekt, es beschleunigte und raste in wahnwitzigem Tempo quer durch den Talkessel. Die verdrängte Luft erzeugte ein lautes Zischen. Krachend prallte das Ding am gegenüberliegenden Hang auf. Von der Wucht des Aufschlags wurde es förmlich zerfetzt und in Tausende winzige Splitter zerrissen, die prasselnd herniederregneten.
    „Das war bestimmt nicht geplant", kommentierte Vejlo.
    „Eine Panne?" ging Carfesch darauf ein. „Das würde bedeuten, daß sie mit den Schilden noch nicht richtig umgehen können."
    „Natürlich nicht", sagte der Analytiker, „sonst brauchten sie keine Experimente durchzuführen."
    Keiner erwiderte etwas darauf. Ihre Aufmerksamkeit wurde von einem neuen Vorgang gefesselt, der sich nicht weit von ihrem Beobachtungsort abspielte. Dort bewegte sich ein Porleyter auf einen wuchtigen Stahlklotz zu - so langsam, als müßte er sich innerlich sammeln, bevor er den geplanten Versuch startete. Die scherenförmigen, sechsfingerigen Enden der Arme flogen über die Tastatur des silbernen Gürtels. Wenig später blähte sich die bislang eng anliegende Aura auf, sie verbreiterte sich und rückte auf den Stahlklotz zu. Als sie ihn berührte, schien er erst transparent zu werden, dann lösten sich seine Strukturen auf, er zerfaserte und verschwamm zu diffusem Nebel, den der Wind in dünnen Schwaden davontrug und verteilte. Nichts blieb von ihm übrig.
    Der Porleyter wandte sich ab und stapfte fort, während die Aura wieder schrumpfte und sich eng an den Aktionskörper schmiegte.
    „Das ist... ungeheuerlich!" stieß Herkam hervor. „Was können sie mit den Kardec-Schilden noch alles anstellen ...?"
    Carfesch hatte dem Treiben im Talkessel bislang so unbeweglich zugesehen, als wäre er versteinert. Jetzt kam mit einemmal wieder Leben in seine zierliche Gestalt.
    „Gehen wir hin und fragen wir sie!"
    So locker das klang, Verena war sich darüber im klaren, daß ihnen der schwerste und gefährlichste Teil des Unternehmens noch bevorstand. Ohne ihr Zutun ging ihr Atem schneller, als sie sich vergegenwärtigte, was aus den einstmals friedlichen Porleytern geworden war, auf welch drastische Weise sich das Gedankengut dieser Wesen verändert hatte. Wie würden sie auf die Anwesenheit der vier Menschen reagieren?
    Verena merkte, wie die Angst machtvoller denn je in ihr hochstieg. Plötzlich bereute sie, daß sie sich zu dem Unternehmen freiwillig gemeldet hatte, sie sah ein, daß sie den psychischen Anforderungen keineswegs gewachsen war. Den Impuls, einfach davonzulaufen, mußte sie gewaltsam unterdrücken. Sie hatte keine Wahl, als es durchzustehen. Ein Kloß schien in ihrer Kehle zu stecken.
    „Wäre es nicht vernünftiger", brachte sie mühsam hervor, „zunächst Perry Rhodan zu benachrichtigen?"
    Irgendwie klammerte sie sich an die Vorstellung, der Kontakt mit der Schiffsführung könnte sie beruhigen. Vielleicht hoffte sie auch, daß Rhodan sie zurückpfiff, wenn er erfuhr, was hier an unheimlichen Dingen geschah.
    Carfeschs Antwort war jedoch so ruhig und sachlich, als fiele ihm nichts an Verenas Zustand auf.
    „Hat dir Herkam nicht gesagt",
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