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1077 - Aura des Schreckens

Titel: 1077 - Aura des Schreckens
Autoren: Unbekannt
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erbittert geführte Auseinandersetzung. Dabei kamen nicht nur zwei Terraner und die Gegenseite ums Leben, obendrein büßte auch Voire ihre Existenz ein - Voire, die als Inkarnation des Guten, als Reservoir positiver Geistesinhalte galt und den integrierten Porleytern als jederzeit abrufbare moralische Stütze diente.
    Als die RAKAL WOOLVER endlich auf Zhruut landete, war längst alles zu spät. Voires Ende bedeutete zugleich den Niedergang der positiven ethischen Grundwerte der meisten porleytischen Gäste an Bord. Ohnehin in zwei Lager gespalten, erhielten jene immer mehr Zulauf, die den Terranern den Einblick in die Geheimnisse der Anlage verwehren wollten. Schließlich kehrten sie ihren Befreiern vollends den Rücken und verließen das Schiff.
    Seitdem wurden sie nicht mehr gesehen, aber sie verstanden es, den Menschen das Leben schwer zu machen. Zahlreiche Suchkommandos mußten unter Lebensgefahr aufgeben und unverrichteter Dinge zurückkehren. Den Meinungsverschiedenheiten unter den Porleytern fiel auch einer der Ihren selbst zum Opfer: Clynvanth-Oso-Megh, dem es mit letzter Kraft gelang, zur RAKAL WOOLVER zurückzukehren. Mit ihm starb einer der letzten Freunde, die Perry Rhodans Expedition in M3 noch besaß.
    So uneinig die Porleyter anfangs waren, ob sie die Menschen vertreiben oder festhalten sollten, so schnell verständigten sie sich nun auf eine gemeinsame Linie. Mit Hilfe ihrer hochentwickelten technischen Möglichkeiten verhinderten sie den Start der RAKAL WOOLVER und blockierten viele wichtige Funktionen des Schiffes. Durch hyperphysikalische Barrieren wurde außerdem die im Raum wartende Einsatzflotte in Fesseln gelegt - sie konnte weder nach Zhruut vorstoßen noch sich aus dem Zentrum des Sternhaufens zurückziehen. Mit diesen Maßnahmen wollten die Porleyter ihr Geheimnis um Neu-Moragan-Pordh, die Fünf-Planeten-Anlage, wahren.
    Zwei Tage lang blieb die Situation unverändert, und auch heute, am 8. September 425 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, hatte sich noch nichts ereignet, was des Aufsehens wert gewesen wäre. Dennoch, oder gerade deshalb, vergrößerte sich die überall im Schiff schwelende Unruhe ständig. Jeder wußte, daß dies nicht der letzte Stand der Dinge sein konnte. Es würde etwas geschehen - so oder so.
     
    *
     
    Vielleicht war die Zentrale der einzige Ort, an dem sich zumindest ein Teil der üblicherweise an Bord eines Großraumschiffs herrschenden Betriebsamkeit widerspiegelte.
    Gerade in dieser Phase des erzwungenen Stillhaltens durften die Kontroll- und Steuerinstrumente nicht unbesetzt bleiben, mußten alle Funktionsanzeigen mit größter Aufmerksamkeit überwacht werden. Jede Differenzierung der porleytischen Maßnahmen, jede noch so geringfügige Änderung mochte unvermittelt dazu führen, daß die RAKAL WOOLVER wieder flugfähig wurde. Dann galt es, schnell und gezielt zu reagieren.
    Trotzdem schien über den Menschen eine lähmende Atmosphäre zu lasten. Perry Rhodan merkte es sofort, als er die Zentrale betrat. Rein äußerlich gab es keinen Unterschied zu sonst, keine konkrete, faßbare Veränderung. Gleichwohl konnte er sich dem Eindruck nicht entziehen.
    Kurz blieb er stehen und verschaffte sich einen Überblick.
    Auf dem Panoramabildschirm war weiterhin die Umgebung des Landeplatzes zu erkennen. Nichts regte sich dort draußen. Die zwar harmonische, insgesamt jedoch lebensverachtende Architektur erschreckte ihn jedes Mal aufs neue. Die Farbe, die bei den Gebäuden im Talkessel vorherrschte, drang über die optischen Erfassungssysteme bis in die Zentrale und erzeugte rundum einen kalten Schimmer blauen Lichts.
    Die Besatzung hatte sich daran längst gewöhnt und nahm den seltsamen Schein kaum noch zur Kenntnis. Drüben, hinter der geöffneten Verkleidung eines Schaltelements, bemühte sich ein Team von fünf Spezialisten immer noch darum, die gestörten Triebwerksfunktionen durch ausgeklügelte Tricks zu überbrücken. Allein die Tatsache, daß die RAKAL WOOLVER sich weiterhin nicht vom Fleck rührte, bewies, wie wenig Erfolg ihrer Arbeit beschieden war.
    Viel Hoffnung hatte Perry Rhodan ohnehin nicht gehabt. Natürlich mußte alles versucht werden, doch bei dem enormen Wissensvorsprung und den technischen Möglichkeiten der Porleyter schien menschliches Bemühen von vornherein aussichtslos...
    Erstmals wurde dem Terraner in diesem Moment bewußt, daß auch er, trotz seiner mehrtausendjährigen Erfahrung, nicht dagegen gefeit war, in Bahnen zu denken, die Resignation
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