Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1076 - Der Weg der Porleyter

Titel: 1076 - Der Weg der Porleyter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
du dich auch austoben."
    Sie winkte ab und ging um den kleinen Tisch herum.
    „Das mag sein, Greg. Aber ich werde verdammt froh sein, wenn wir sie endlich wieder von Bord haben."
    Damit sprach sie aus, was viele dachten, denen der porleytische Reflex noch allzu gut in Erinnerung war.
    Joan kam nicht bis zum Eingang. Harry, der einen weiteren Blick in den Korridor hinein gewagt hatte, stieß einen Schrei aus und rannte ihr geradewegs in die Arme.
    Dort, wo er eben noch gestanden hatte, schob sich jetzt der vordere Teil eines Aktionskörpers in die Türöffnung. Joan ließ Harry los und machte unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Für Sekunden blickte sie in das ockergelbe Gesicht des Porleyters, sah das breite zahnlose Maul mit den harten Kiefern und die acht kreisförmig angeordneten blauen Augen. Dann glitten ihre Blicke über den sich nach oben hin verjüngenden Oberkörper mit den beiden Armen, an deren scherenähnlichen Enden jeweils sechs Finger saßen.
    Der Aktionskörper rückte weiter vor und füllte den gesamten Eingang aus, aufgerichtet auf den beiden kurzen, stämmigen Hinterbeinen mit den scharf eingekerbten Gelenken und den beiden etwas längeren mittleren Gliedmaßen.
    Gregor, Don und Mason Fowley sprangen auf und standen da wie angenagelt. Harry beeilte sich, zum Tisch zu kommen. Nur Joan blieb stehen, wo sie war.
    Der Oberkörper der Riesenkrabbe schwang hin und her. Joan konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die starren Augen sie regelrecht durchleuchteten, daß der Porleyter etwas suchte und daß er nicht gekommen war, um einen Freundschaftsbesuch abzustatten.
    Die anderen mußten die Bedrohung ebenfalls spüren, denn Fowley sagte leise: „Ganz ruhig bleiben, Mädchen."
    „Ich glaube, er... will etwas von uns", flüsterte Harry.
    „Er hat sich ganz bestimmt nicht hierher verlaufen", sagte Joan. Sie aktivierte ihren kleinen Translator, doch bevor sie auch nur ein einziges Wort an den Porleyter richten konnte, drehte dieser sich um und verschwand wieder im Korridor.
    „Puh!" machte Don. „Und ich hatte schon geglaubt, es geht wieder los."
    „Überlegt besser einmal, wohin der Porleyter will", sagte Joan.
    Harry wurde bleich.
    „Du meinst zum Hangar?"
    „Du hast's tatsächlich erfaßt. Genau in diese Richtung geht er jetzt. Und dort steht eine betriebsbereite Space-Jet. Na, dämmert's?"
    Harry schüttelte heftig den Kopf.
    „Ich weiß, was du denkst, Joan. Aber das vergißt du am besten ganz schnell wieder."
    „Warum? Wir wissen, daß eine Gruppe Porleyter uns Menschen dafür verantwortlich macht, daß die RAKAL nicht durch die Barriere und in ihr Fünf-Planeten-System kommt.
    Allein, denken sie, schaffen sie's."
    „Und Gucky ist mit einem Beiboot durch die Barriere!" Fowley pfiff durch die Zähne.
    „Sicher wissen das alle Porleyter an Bord. Du meinst, dieser eine will mit der Space-Jet auf die gleiche Weise versuchen ...?"
    „Wir müssen die Zentrale verständigen!" rief Harry aufgeregt.
    „Ach was, das nehmen wir selbst in die Hand." Joan ging zu einem Wandschrank und öffnete ihn. „Wir gehen ihm nach und werden gleich wissen, ob ich recht habe oder nicht."
    Sie nahm einen Paralysator von einem Regal und schloß den Schrank wieder.
    Sie winkte mit der Waffe.
    „Worauf wartet ihr?"
    Harry starrte entgeistert auf ihre Hand.
    „Tu das Ding weg, Joan! Wenn Rhodan erfährt, daß du einen Porleyter damit bedrohen willst, gibt's für uns alle eine Menge Ärger!"
    „Wenn Rhodan plötzlich eine davonschießende Space-Jet auf den Schirmen hat, gibt's erst recht Ärger."
    Joan winkte nur ab, als auch Fowley und Gregor sie warnten, und verließ den Raum.
    Bis zum Hangarschott gab es keine Abzweigungen mehr. Der Porleyter stand vor dem Schott und versuchte ganz offensichtlich, es zu öffnen.
    Joan näherte sich ihm bis auf etwa zehn Meter und richtete den Paralysator auf ihn.
    „Wir gehen alle zum Teufel, Joan!" war wieder Harrys Stimme zu hören. Die Techniker und Fowley hatten zu ihr aufgeschlossen. Harry versuchte, Joans Arm nach unten zu drücken. Sie wich ihm aus.
    „Porleyter!" rief sie. „Nimm jetzt die Finger von den Kontrollen und dreh dich ganz langsam um. Ja, so ist's recht. Wir wollen keine Schwierigkeiten, also gehst du jetzt besser dorthin zurück, wo du hingehörst."
    Der Aktionskörper hatte sich um 180 Grad gedreht. Die blauen Augen funkelten die Menschen drohend an.
    Wieder hatte Joan das Gefühl, durchleuchtet zu werden. Für Augenblicke kam sie sich klein und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher