Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1076 - Der Weg der Porleyter

Titel: 1076 - Der Weg der Porleyter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Möglichkeit, wieder zu uns ... zu finden."
    Wieder wurde der Aktionskörper von heftigem Zittern durchlaufen..
    Rhodan blickte sich hilfesuchend um und sah erst jetzt die beiden Materiesuggestoren, was noch einmal schwache Hoffnung für Oso in ihm aufkeimen ließ. Wenn jemand ihm helfen, ihn gar retten konnte, so waren sie es.
    Oso lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
    „Koro und ... die meisten von uns haben beschlossen, euch festzuhalten. Hier im ...
    Zentrum des Sternhaufens. Ihr... sollt niemals die Möglichkeit finden, das Geheimnis unseres Verstecks... zu verraten. Die wenigen, die wie ich an euch glaubten, wollten dies mit mir zusammen verhindern. Wir ... waren verantwortlich für die Barrieren und Effekte, die euch von Zhruut vertreiben sollten, Perry Rhodan. Aber wir ... haben versagt. Nun wird keines eurer Schiffe mehr gegen den Willen der Porleyter M3 verlassen können. Es... tut mir leid. Ich ... wollte es nicht."
    „Ruhig, Oso", hörte Rhodan sich sagen, obwohl ihm eine Frage auf der Seele brannte.
    Oso schien sie zu erahnen. In einem allerletzten Aufbäumen stieß er hervor: „Der Frostrubin ist eine... eine ..."
    Als seine Augen erloschen und er in verkrampfter Haltung vor Rhodan lag, wußte dieser, daß er die Antwort von ihm nie mehr erhalten würde.
    Oso hatte sein Versprechen wahrmachen wollen.
    Zum Teufel damit! dachte Rhodan den Tränen nahe. Vor ihm lag ein toter Aktionskörper, unbelebt wie vor jenem schicksalhaftem Augenblick, in dem Oso aus dem kristallinen Integrationsobjekt auf Klatau in ihn überwechselte.
    Hier vor seinen Augen war ein Leben erloschen, das länger als zwei Millionen Jahre gewährt hatte. Er sah Osos Aktionskörper vor sich, wie dieser sich aufrichtete, und hörte die Worte des Befreiten wieder, die von soviel Dank und Lebensmut zeugten - die Worte eines Wesens, das plötzlich wieder eine Zukunft gehabt hatte.
    Erloschen in einem kurzen Augenblick - und warum? Was war dieses Opfer wert?
    Rhodan erhob sich und trat an Alaska und den inzwischen hier eingetroffenen Ronald Tekener, Jennifer Thyron, Gucky, Jen Salik und Carfesch vorbei. Niemand wagte es, ihn jetzt anzusprechen. Rhodan blieb vor den Dargheten stehen und blickte sie fragend an.
    „Wir konnten nichts mehr tun", erklärte Kerma-Jo. „Es wäre anders gewesen, hätten wir mehr Zeit gehabt. Sein Aktionskörper war von innen heraus zerstört, wie von Millionen winziger Parasiten zerfressen. Doch dieser Vergleich ist nur ein Vergleich und trifft nur zur Veranschaulichung seines Zustandes zu."
    „Mit mehr Zeit zur Verfügung", schloß sich Sagus-Rhet an, „hätten wir die submolekularen Strukturen möglicherweise ordnen können."
    „Wurde er im Kampf verletzt oder bei einem Unfall?" wollte Perry Rhodan nur wissen.
    „Beides kann die Ursache gewesen sein."
    Rhodan ging mit gesenktem Kopf davon. Niemand kam auf den Gedanken, ihm jetzt zu folgen. Er mußte mit sich allein sein, um den Schmerz zu verwinden und sich über eine Menge Dinge klar zu werden.
    Mit Oso, das wußte er schon jetzt, hatte er einen seiner letzten Freunde unter den Porleytern verloren - vielleicht den allerletzten.
    Übrig blieben 2010 Mitglieder dieses einst so großen Volkes, die sich physisch zum Negativen hin verändert hatten und nun dort draußen Dinge taten, an die er nicht denken wollte.
    Die Porleyter hatten so viele bittere Enttäuschungen erlebt, hatten zwei Millionen Jahre lang in ihren Integrationskörpern gelitten und nun feststellen müssen, daß Voire, ihre Seele, nicht mehr war.
    Konnte er ihnen dann bei aller Verbitterung einen Vorwurf machen?
    Wie er es auch zu betrachten versuchte - von den hohen moralischen Werten der Vorläuferorganisation der Ritter der Tiefe schien nichts mehr geblieben zu sein.
    Irgendwo hörte Perry Rhodan, daß weitere Versuche mit Robotern ergeben hatten, daß die Barrieren rings um die RAKAL WOOLVER wieder standen.
    Niemand begegnete ihm in den langen Korridoren des Gigantschiffs. Eine unheilvolle Stille hatte sich über die RAKAL und den großen Talkessel gesenkt.
    Wir sind Gefangene! durchfuhr es Rhodan. Wir und die Flotte!
    Und jeder Mann und jede Frau an Bord der RAKAL WOOLVER mochte ahnen, daß diese Stille die Ruhe vor dem alles hinwegfegenden Sturm war.
     
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher