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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet
Autoren: Theodore R. Cogswell
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1.
     
    Kommandantenlog – Sternendatum 6720.8
    Das ist nun unser achter Tag im Orbit um den Planeten Kyros der Klasse M. Dr. McCoy berichtet, daß die ersten Versuche mit zephalischen Telescan-Implantaten, wie sie vom Starfleet Cultural Surrey Bureau zur Verfügung gestellt wurden, erfolgreich waren. Einige Mitglieder des Überwachungs-Teams beklagten sich zwar über ein Gefühl der Desorientierung, nachdem sie mit den kyrosianischen Geistern verschlüsselt wurden, doch Dr. McCoy ist überzeugt, daß die einzelnen Gruppenmitglieder das Gefühl des Eindringens einer fremden Persönlichkeit unter Kontrolle bringen, sobald sie sich der Verschlüsselung bewußt sind. Dann wird auch das Gefühl, zwei verschiedene Persönlichkeiten zu sein, schwinden.
    Die erfolgreiche Durchführung unserer Mission auf Kyros wird dann die allgemeine Verwendung der Telescan-Implantate als Routine-Überwachungswerkzeug zur Folge haben.
     
    Captain James T. Kirk, Kommandant des Sternschiffs Enterprise , schaltete mit einem Fingerdruck den Log-Computer aus.
    Er streckte sich und gähnte. Die Überwachungsgruppe war am frühen Morgen, als er noch schlief, für den dritten Tag auf Kyros nach unten transportiert worden. Seine Wache war reine Routine und ein bißchen langweilig gewesen. Jetzt sehnte er sich nach einem behaglichen Drink, einer guten Mahlzeit und einer Stunde des Alleinseins, ehe er später am Abend, wenn das Team zurückkehrte, dessen Bericht entgegennahm.
    Er lehnte sich in seinen schwarzen Kommandantensessel zurück und sah sich auf der Brücke des großen Sternenschiffs um. Die Mannschaft ging ruhig und tüchtig wie immer ihren Arbeiten nach. Es war schon eine sehr schwierige und anspruchsvolle Arbeit, ein so großes Schiff zu führen.
    Die Brücke war eine runde ›Kammer‹ auf dem obersten Deck des riesigen tellerförmigen Schiffes. Links befand sich die Konsole des Chefingenieurs, die im Moment mit Lt. Commander Montgomery Scott besetzt war; dann kamen die Umgebungskontroll-Konsole, die Monitorstation für die einzelnen Ingenieurs-Unterabteilungen, danach der Sichtmonitor, ein Schirm, auf dem jeder Schiffsaußenteil überwacht werden konnte, jetzt aber nur den wolkenverhangenen Planeten Kyros zeigte, der sich ungefähr sechzehnhundert Kilometer unter dem Schiff befand; dann kam der Monitor für das Verteidigungssystem, die Konsole für Waffeneinsatz, die für Navigation, den Hauptcomputer und die wissenschaftliche Station, die nun vom Zweiten Wissenschaftlichen Offizier, Lt. Commander Helman, bedient wurde, und den Schluß bildete die Kommunikationskonsole, wo Lt. Uhura, eine entzückende Frau aus dem Stamm der Bantu, ein Überwachungsprogramm für Kameras für Normallicht und Infrarotstrahlen zur Erforschung des Planeten Kyros ausarbeitete.
    Direkt vor Kirk befand sich eine Doppelkonsole für den Navigator rechts und den Rudergänger links.
    Kirk musterte den Planeten Kyros auf dem großen Schirm als er hörte, daß sich hinter ihm die Türen des Turbolifts öffneten. Navigator Vitali und Rudergänger Shaffer drehten sich auf ihren Sitzen um und nickten den ankommenden Offizieren zu.
    »Lieutenant Sulu ...«, begann der eine.
    »Fähnrich Chekow ...«, sagte gleichzeitig der andere.
    »... melden sich zum Dienst, Sir«, endeten sie einstimmig.
    »Weitermachen, Gentlemen«, antwortete Kirk lächelnd, »und einen schönen guten Abend.«
    Lt. Sulu war ein orientalischer Mischling, bei dem die japanischen Vorfahren den Ton angaben; er war auf Alpha Mensa Five geboren. Fähnrich Pavel Chekow hatte buschiges schwarzes Haar und ein rundes, jugendliches Gesicht. Er war russischer Abkunft. Beide nahmen ihre Plätze an der Doppelkonsole vor Kirk ein, als ihre Schichtvorgänger sich erhoben und genüßlich streckten.
    »War eine lange Wache, Fähnrich Shaffer?« fragte Kirk den jungen Mann.
    Shaffer nickte. »Jawohl, Sir.« Er deutete auf den Schirm, auf dem Kyros zu sehen war. »Ein neuer Planet ist immer interessant, und da sind die ersten paar Tage nicht schlimm, aber nach einer Weile kann er einem schon den Nerv töten, Sir.«
    »Nach der langen Anreise hierher ist es ganz angenehm, einmal nichts tun zu brauchen«, sagte der weibliche Navigator. »Manchmal war der Kurs, dem wir folgten, schon ziemlich haarig. Man kommt leicht zu Falten, wenn man einen kartographisch noch unbekannten Sternensektor zu erschließen hat.«
    »Aber wir hatten Glück, Lieutenant«, antwortete Kirk. »Daß wir schon im dritten System, das wir
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