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1067 - Am Rand des Nichts

Titel: 1067 - Am Rand des Nichts
Autoren: Unbekannt
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schwebte. Er war fasziniert, weil der schwarze Handschuh endlich wieder aktiv geworden war, und er war neugierig. Er wollte wissen, weshalb das geheimnisvolle Werkzeug der Superintelligenz sich von ihm gelöst hatte und was es jetzt tun würde.
    Der Handschuh schwebte von ihm weg und geriet in den Lichtkegel der Bordscheinwerfer, so daß ihm keine seiner Bewegungen verborgen blieb. Während er selbst auf der Stelle verharrte, flog das schwarze Gebilde weiter. Es drang rasch in die Zone ein, die Ahrrhed und Gerrend zum Verhängnis geworden war.
    Icho Tolot horchte in sich hinein.
    Er wartete auf den Befehl weiterzufliegen, doch niemand versuchte, ihn hinter dem Handschuh herzuschicken.
    Plötzlich schien das seltsame Werkzeug der Seth-Apophis von einem heftigen Schlag getroffen zu werden, der es mehrere Meter weit in die Höhe riß. Schon glaubte der Haluter, daß auch der Handschuh sich nicht gegen die unsichtbare Kraft wehren konnte, da senkte sich dieser ruckend und taumelnd wieder herab.
    Er kämpft dagegen an, erkannte er bewundernd, und er schafft es! Er hat eine Positronik, die blitzschnell auf jeden Einfluß von außen kontert. Niemand und nichts sonst könnte so rasch reagieren. Auch ich nicht.
    Der Handschuh schien in eine wildbewegte Brandung geraten zu sein, in der er mal nach oben geworfen, mal in die Tiefe geschleudert wurde, in der er mal auf den Wellen tanzte und dann wieder von einer übermächtigen Strömung herumgewirbelt wurde. Unverdrossen aber kämpfte er sich weiter vor. Meter um Meter flog er mit den ausgestreckten Fingern voraus in das Energiefeld hinein, das den Materiebrocken umgab.
    Voller Sorge dachte Icho Tolot daran, daß der Handschuh seine Energie mit großer Wahrscheinlichkeit von den Sternen bezog. Über wie viele Reserven verfügte er noch?
    Wie lange konnte er den Kampf gegen einen Gegner durchstehen, der offenbar nicht zu beeindrucken war? In der Nähe befand sich keine Sonne, aus der er weitere Energie hätte beziehen können, und aus dem Raumschiff konnte der Handschuh ohne entsprechende technische Vorbereitungen keine Energie ableiten.
    Möglicherweise holt er sich alles, was er braucht, aus dem Kraftfeld, mit dem er kämpft, dachte der Haluter. Ein solcher Trick wäre Seth-Apophis durchaus zuzutrauen.
    Erst als der Handschuh sich dem Materiebrocken bis auf etwa zehn Meter genähert hatte, löste er sich von seinem unsichtbaren Gegner und flog ruhig weiter. Trotz der großen Entfernung konnte Icho Tolot sehen, daß Energiestrahlen aus den Fingerspitzen des Kleinstroboters schossen und einen großen Würfel aus dem Trümmerstück herausschnitten. Nach wenigen Minuten war diese Arbeit beendet. Der Handschuh ergriff seine Beute und machte sich damit auf den Rückweg, und abermals begann ein Kampf, den jeder andere verloren hätte. Der Handschuh aber arbeitete sich durch das tückische Kraftfeld, und es gelang ihm, bis zu dem Haluter zu kommen.
    Icho Tolots Arme schossen vor. Sie legten sich um den Materiebrocken. Mit einer freien Hand schaltete er den Antigrav seines Raumanzugs ein.
    Das Aggregat gehorchte" seinen Befehlen. Es trug ihn zum Raumschiff zurück.
    Ein ungeheurer Jubel erfüllte ihn.
    Ganz knapp war er einem sicher erscheinenden Tod entgangen. Der Handschuh hatte sein Leben gerettet und eine Arbeit für ihn erledigt, die er nicht hätte ausführen können, weil er gar nicht erst bis zu dem Materiebrocken gekommen wäre.
    Icho Tolot lachte dröhnend, als er in die Schleusenkammer schwebte. Achtlos ließ er den Materiebrocken auf den Boden fallen. In diesen Sekunden interessierte ihn nicht, woraus er bestand. Er lebte, und das allein war wichtig.
    Das innere Schleusenschott öffnete sich, und zwei Roboter kamen herein. Sie nahmen den Würfel auf, den der Handschuh aus dem Trümmerstück geschnitten hatte, und trugen ihn davon. Icho Tolot streifte sich den Raumanzug ab.
    Geradezu gleichgültig registrierte er, daß der Handschuh heranschwebte und sich über seine Hand schob. Er empfand keine Dankbarkeit für den Roboter der Superintelligenz. Dieser hatte ihm zwar das Leben gerettet, aber er hatte es nur getan, weil es ihm um eine Probe von dem Trümmerstück gegangen war, nicht aber um ihn.
    Ein weiterer Roboter kam zu dem Haluter.
    „Geh in die Zentrale!" befahl er. „Wir fliegen zurück. Wir haben, was wir haben wollten."
    „Was ist mit Bruke Tosen?" fragte der Haluter. „Sein Zustand ist unverändert. Du wirst dich um ihn kümmern."
    Seltsam, daß ich an Bruke
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