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1067 - Am Rand des Nichts

Titel: 1067 - Am Rand des Nichts
Autoren: Unbekannt
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und in die Höhe getragen wurden.
     
    *
     
    Icho Tolot war entschlossen, sich zu wehren, soweit ihm das nur möglich war. Auf keinen Fall wollte er sich widerstandslos von den Robotern in das Trümmerfeld schicken und sich dort für tödliche Experimente opfern lassen.
    Er spürte die Nähe von Seth-Apophis, während die Roboter ihn in sein Raumschiff brachten. Als die Schleusenschotte sich hinter ihm und seinen Begleitern schlossen, fühlte er, wie der geistige Druck der Superintelligenz größer wurde, und jede Faser seines mächtigen Körpers schien sich zu spannen.
    Fieberhaft suchte er nach einer Möglichkeit, dem drohenden Ende zu entgehen, und gleichzeitig ging ihm immer wieder durch den Sinn, was mit Bruke Tosen geschehen war. Bis zuletzt hatte er gehofft, dieses Ende verhindern zu können, und er war verzweifelt, daß es ihm nicht gelungen war.
    Seth-Apophis war unerbittlich.
    Sie kannte keine Gnade für Wesen, die im Rahmen der kosmischen Evolution weit unter ihr standen.
    In der Tür zur Zentrale drehte der Haluter sich um und blickte zurück. Er war allein mit fünf kampfstarken Robotern, die alle vom gleichen, humanoiden Typ waren.
    „Wo ist Ahrrhed?" fragte der Haluter überrascht, als er den Phygo nicht sah. „Er war eben noch bei uns."
    „Er bleibt zurück", erklärte einer der Roboter. „Er ist nicht gehorsam, sondern zeigt Widerstand."
    Verwundert stellte Icho Tolot fest, daß er nicht wußte, ob Ahrrhed schon gefehlt hatte, als sie die Schleuse des Schiffes betreten hatten, oder ob er da noch unter ihnen gewesen war. Auf der einen Seite bedauerte er, daß der Phygo fehlte, denn er mochte ihn, wenngleich er sich über seinen Geisteszustand nicht ganz im klaren war. Auf der anderen Seite aber war er auch froh, daß Ahrrhed nicht mitflog.
    Wenn er hier wäre, dann wäre es sein Ende, dachte er und setzte sich in den Pilotensessel. Ebenso wie es für mich das Ende ist. Von diesen Expeditionen ist noch keiner lebend zurückgekehrt, und ich werde nicht die Ausnahme sein.
    Icho Tolot konnte nur vermuten, warum die Superintelligenz ihn ausgewählt hatte. Die ihm bevorstehende Aufgabe war offenbar so schwierig, daß ganz besondere Fähigkeiten dazu gehörten, sie zu bewältigen.
    Fähigkeiten, wie er sie hatte?
    Der Haluter nahm die notwendigen Schaltungen vor und startete das Raumschiff. Von unsichtbaren Antigravfeldern getragen, erhob es sich vom Landefeld der Anlage und entfernte sich mit mäßiger Beschleunigung von ihr.
    Sie haben gesagt, daß Ahrrhed dabeisein soll, fuhr es ihm durch den Kopf. Wenn er nicht da ist, haben sie ihn getötet!
    Er fuhr herum und blickte die Roboter an, die starr in der Zentrale standen.
    „Ihr habt Ahrrhed umgebracht", klagte er sie an. „Er hat sich euch nicht gefügt, und das hat er mit dem Leben bezahlt."
    „Du irrst dich", antwortete einer der Automaten mit monotoner Stimme. „Dem Phygo ist nichts geschehen. Wir töten nicht, wenn es nicht unumgänglich ist."
    Zögernd schwenkte der Haluter seinen Sessel wieder herum, so daß die Instrumente auf dem Steuerpult wieder in sein Blickfeld gerieten. Er hatte so gut wie nichts zu tun, denn die Roboter hatten das Schiff vorprogrammiert und es folgte diesem Programm.
    Daher erhob Icho Tolot sich.
    „Ich muß etwas essen", verkündete er. „Es ist schon lange her, daß ich etwas in den Magen bekommen habe."
    „Wir haben nichts dagegen", erwiderte der gleiche Roboter, der auch vorher auf ihn eingegangen war. „Wo gehst du hin?"
    „Meine Räume schließen sich direkt an die Zentrale an. Du kannst ja mitgehen, wenn dir das lieber ist."
    „Wir bleiben hier, da wir wissen, daß du keinen Schaden anrichten kannst."
    Da hast du recht! dachte der Haluter erbittert. Ich kann wirklich nichts tun. Seth-Apophis überwacht mich. Für sie bin ich nicht mehr als ihr.
    Er verließ die Zentrale und betrat die Wohneinheit, die sich neben ihr befand. Aus einem Automaten entnahm er ein riesiges Stück gegartes Fleisch, das ausgereicht hätte, zehn erwachsene Männer zu sättigen. Er schlang es hinunter und ließ ein zweites Stück der gleichen Größe folgen, da er fürchtete, für lange Zeit nichts essen zu können.
    Plötzlich bemerkte er einen hellen Schatten neben sich. Überrascht drehte er sich um.
    Er glaubte, von einer jener geisterhaften Erscheinungen belästigt zu werden, die er in den letzten Tagen so häufig gesehen hatte. Doch er irrte sich.
    Neben der Tür stand Ahrrhed. Warnend legte der Phygo einen Finger an den
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