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1066 - Gesils Punkt

Titel: 1066 - Gesils Punkt
Autoren: Unbekannt
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Bescam versicherten ihm, daß sie sein Geheimnis wahren wurden. Es bestand auch kein Grund für eine Meldung, denn Kater war zahm.
    Melborn und Bescam hatten selbst ein Geheimnis, abgesehen davon, daß sie den größten Teil ihrer Freizeit in Gesils Nähe verbrachten und alle paranormalen Phänomene festhielten.
    Dieses Geheimnis war erst eine Woche alt.
    Sie hatten es entdeckt, als sie Gesil zu den Laderäumen der SZ-1 gefolgt waren. Es war nicht schwer, dieser geheimnisvollen Frau zu folgen, zumindest für Melborn und Bescam nicht, denn sie brauchten sich nur an der Vision von schwarzen Flammen zu orientieren. Und es hatte sie schon die längste Zeit gewundert, warum Atlan und seine Leute nicht dieselbe Methode anwandten, um herauszufinden, wohin Gesil verschwand.
    Sie suchte immer die Spoodies in den Laderäumen auf, ohne dort jedoch groß etwas mit ihnen anzustellen.
    „Ich glaube, den anderen verschließt sich Gesil manchmal", hatte Bescam vermutet.
    Und Melborn fügte in fast feierlichem Ernst hinzu: „Ja, wir beide sind ihre Günstlinge."
    Wie auch immer, Bescam und Melborn wußten schon längst, wohin Gesil ihre heimlichen Ausflüge machte. Und als sie ihr das vorletzte Mal folgten, entdeckte Bescam diese unbekannte Sektion.
    Da Bescam dem technischen Personal der SOL schon seit zwei Jahren angehörte und einige Flüge nach Varnhagher-Ghynnst zur Beschaffung von Spoodies für die Kranen mitgemacht hatte, behauptete er Melborn gegenüber, der als Orakeldiener ein Neuling an Bord war, daß er jeden Winkel des Schiffes kenne.
    Und dann entdeckte er bei der Verfolgung Gesils eine Trennwand, die es nach seiner Meinung „eigentlich nicht geben dürfte". Als sie eine der Metall platten abmontierten, fanden sie dahinter ein Schott. Und hinter dem Schott gab es einige Räume, die schon seit Generationen keines Menschen Fuß betreten hatte.
    Melborn war von dieser Entdeckung nicht so angetan wie Bescam, denn die Räume waren allesamt leer - bis auf einige Trümmer von technischen Geräten. Es schien, daß hier schon vor langer Zeit das gesamte Inventar gewaltsam entfernt oder zerstört worden war. Bescams Begeisterung hatte besondere Gründe, die er Melborn folgendermaßen erläuterte: „Die SOL hat eine lange, wechselvolle Geschichte, die großteils im dunkeln liegt.
    Natürlich gibt es ein Logbuch mit einer Chronik, doch die gestörte Positronik gibt sie nicht lückenlos frei. Atlan ist ein Eingeweihter, aber auch er behält sein Wissen für sich.
    Aus welchen Gründen auch immer. Dazu kommt noch, daß fast alle Zeitdokumente während verschiedener Wirren vernichtet wurden. Ich erinnere nur an den Exodus der Nichtsolaner zur BASIS."
    „Alles schön und gut", meinte Melborn. „Aber hier gibt es nichts Sehenswertes. Wir sollten unser Interesse lieber Gesil zuwenden."
    „Was haben wir schon davon", erwiderte Bescam. „Gesil steht doch nur da und starrt die Spoodies an, als wolle sie sie hypnotisieren. Ich jedenfalls bleibe."
    Melborn war gegangen und hatte in den schwarzen Flammen Gesils seinen Geist baden lassen. Immerhin war Melborn Zeuge geworden, wie Gesil den Roboter eines Suchkommandos offenbar telekinetisch irreleitete, als er ihr auf die Spur gekommen war.
    Als Melborn bei ihrem nächsten Treffen von seinem Erlebnis erzählte, trumpfte Bescam mit einem noch sensationelleren Bericht auf.
    „Ich habe einen weiteren Geheimraum entdeckt", erzählte er mit geheimnisvoll gesenkter Stimme. „Den Zugang habe ich bereits geöffnet, doch ich konnte den Raum nicht erforschen, weil es keine Beleuchtung gab und ich keinen Scheinwerfer mit hatte.
    Das nächstemal untersuchen wir das Geheimversteck gemeinsam."
    Melborns Verdacht, daß Bescam nur Angst hatte, allein in unbekannte Bereiche vorzudringen, bestätigte sich in der folgenden Woche. Irgendwie schafften sie es nicht, sich zu verabreden und sich gemeinsam mit Gesil zu beschäftigen. Sie hatten zwar einige Male Bildsprechverbindung miteinander aufgenommen. Doch auf das Geheimversteck angesprochen, hatte Bescam behauptet, noch keine Zeit gefunden zu haben, es zu erforschen.
    Als sie sich nun im Gemeinschaftsraum von Gesils Wohnbezirk trafen, da war das Geheimnis immer noch unerforscht. Bescam hatte Melborn vor Dienstantritt versichert, daß er nur deswegen nichts unternommen habe, um ihn an diesem Erfolg teilhaben zu lassen.
    Dieser Feigling!
    „Gesil verdreht allen Männern an Bord den Kopf", sagte Bescam und klopfte Melborn auf die Schulter. „Aber wir beide
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