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1065 - Die Superviren

Titel: 1065 - Die Superviren
Autoren: Unbekannt
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Charakterbild, das er bislang von Quiupu besessen hatte.
    Er beschloß, keine Zeit mehr zu verlieren.
    Als Vlora Montana die Ankunft ihres kleinen Verbands im Solsystem ankündigte, begab sich Deighton per Transmitter an Bord des Schiffes und gab sofort die Anweisung, den Kurs zu ändern und das Scarfaaru-System, das in 36.414 Lichtjahren Entfernung stand, anzufliegen.
    Die Begrüßung mit Vlora Montana fiel daher denkbar kurz aus.
    Die Frau von etwa 50 Jahren machte auf den Gefühlsmechaniker einen vertrauenserweckenden und selbstsicheren Eindruck. Deighton wußte damit, daß er sich auf die Frau verlassen konnte, egal, welche Abenteuer ihn auf Lokvorth erwarteten.
    Als am Morgen des 22. Juni 425 NGZ der Verband der vier Schiffe am Rand des Scarfaaru-Systems im Normalraum auftauchte, ahnte der Gefühlsmechaniker noch nicht, welche Eigenmächtigkeiten Quiupu inzwischen bereits in die Tat umgesetzt hatte.
    Auch die Strahlen der solähnlichen, gelben Sonne Scarfaaru, die durch die Panoramafenster in das Innere der JINGUISEM fielen, erweckten einen warmen und freundlichen Eindruck in Deighton, der ganz froh war, nach vielen Jahren wieder einmal Terra verlassen zu haben.
    Er begab sich in die Kommandozentrale, die sich im oberen Drittel des Raumschiffs befand, um die Landung zu verfolgen.
    „Ein Notruf von Lokvorth", begrüßte ihn Vlora Montana und hielt ihm eine Lesefolie entgegen.
     
    3.
     
    Jakob Ellmer befand sich in Begleitung seines Freundes, des Matten-Willys Parnatzel, in dem obersten Stockwerks eines Nebengebäudes, von dem aus man die drei zentralen Kuppelbauten der Forschungsstation genau beobachten konnte. Die beiden ungleichen Wesen hockten hinter einer Dachluke und blickten durch diese nach draußen. Ein kaum wahrnehmbarer Energieschirm, der über allen Gebäuden lag, seit man auf die Mordsamen gestoßen war, behinderte die Sicht kaum.
    In etwa 25 Metern Entfernung erhob sich der zentrale Kuppelbau, der einen kreisförmigen Durchmesser von 80 Metern besaß und etwas höher als 100 Meter war. Im oberen Drittel dieser Kuppel gab es mehrere Panoramafenster, durch die man in das Innere blicken konnte.
    Dort war jedoch in der Regel nur ein matter Lichtschimmer zu bemerken, denn Quiupu zog es vor, ohne grelle Beleuchtung zu arbeiten. Das war typisch für den Virenmann, überlegte Jakob Ellmer, der ehemalige Raumfahrer. Alles, was dort geschah, war in jeder Hinsicht in ein geheimnisvolles Dunkel gehüllt.
    Ellmer hatte sich daher entsprechende Geräte besorgt. Vor ihm waren ein Restlichtverstärker und ein Infrarotwandler aufgebaut, durch die er und Parnatzel abwechselnd schauten. Durch diese Geräte konnten sie verschiedene Einzelheiten im Kuppelinnern erkennen.
    Diese Beobachtungstätigkeit führten die beiden nun schon seit drei Wochen durch.
    Meistens waren sie beide in diesem Versteck, und wenn Ellmer einmal eine Ruhepause benötigte, blieb der Matten-Willy allein an diesem Ort. Der ehemalige Raumfahrer hatte sich aber inzwischen eine einfache Liege besorgt und hier aufgestellt. So konnte er jederzeit von Parnatzel geweckt werden, wenn etwas Entscheidendes geschehen würde.
    Das Interesse der beiden galt nicht in erster Linie Quiupu und seinem Experiment.
    Dieses war eher Mittel zum Zweck.
    Seit den seltsamen Vorkommnissen in den Höhlen von Lokvorth war Jakob Ellmer von einer fixen Idee besessen, die ihn in keiner Sekunde mehr in Ruhe ließ. Selbst in seinen Träumen bewegte sich alles nur um eine Person und eine Sache.
    Um Srimavo und ihr unerklärliches Verschwinden!
    Es gab die wildesten Gerüchte im Sumpftal, die das schwarzhaarige Mädchen betrafen.
    Ellmer hörte sie oft, aber er glaubte inzwischen nur an seine eigene Theorie. Der gutmütige und hilfsbereite Parnatzel unterstützte ihn dabei willig, obwohl das wenig besagte, denn der Matten-Willy war nicht mit großen Geistesgaben gesegnet.
    Jakob Ellmer ging von der festen Überzeugung aus, daß das Mädchen noch lebte. Er hatte daran nicht den geringsten Zweifel.
    Ebenso sicher stand für ihn fest, daß Quiupu durch einen gemeinen Trick Sri aus der realen Welt verbannt hatte.
    Obwohl Ellmer die kleine Sphinx als ein normales Kind betrachtete, stellten die seltsamen Erlebnisse, bei denen sie ihre Umgebung beeinflußt hatte, für ihn nichts Unnormales dar. Sri konnte eben das Wetter oder die Natur in bestimmten Momenten entweder beeinflussen oder - auch das betrachtete Ellmer als normal - die Natur zeigte ihr gegenüber eine große
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