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1065 - Die Superviren

Titel: 1065 - Die Superviren
Autoren: Unbekannt
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haben. Das muß ihre Störungen ausgelöst haben. Dazu kam wahrscheinlich die ausnahmsweise negative Wirkung ihres Supervirus. Als ihr Vater starb, zersprangen die Saiten ihrer Geige. Aus dem und dem, was sie selbst gestern in ihrem Wahn gesagt hat, kann ich nur eine Folgerung ziehen.
    Sarga will ihren Vater vom Tod erretten. Sie erkennt nicht, daß dies alles längst Vergangenheit ist. Auch bildet sie sich ein, daß der Zellaktivator ihr dabei helfen könnte."
    „So ist das also", sagte Galbraith Deighton nur. Er kannte die Einzelheiten der Vorkommnisse auf Lokvorth nicht und mußte sich daher auf die Menschen hier verlassen.
    Daß ausgerechnet eine junge Frau, die Träger eines Supervirus war, die entscheidende Rolle spielen sollte, benagte ihm wenig.
    „Kirt!" fuhr Adelaie fort. „Mache alle Gleiter klar. Wir selbst fliegen sofort los. Vlora Montana muß informiert werden. Die Beiboote der Raumschiffe müssen sich auch an der Suche beteiligen. Es wäre doch gelacht, wenn wir Sarga nicht finden würden."
    Die Laborantin rannte schon wieder aus dem Raum, Deighton und Dr. Lambertz hinterher.
    Kirt Dorell-Ehkesh begab sich in die Funkzentrale, um von dort eine groß angelegte Suchorganisation zu starten.
    „Nach Norden fliegen", ordnete Adelaie kurz an.
    Neben ihr stand Galbraith Deighton an der Steuerung des Gleiters.
    „Dort irgendwo kam ihr Vater ums Leben. Nach den dürftigen Hinweisen, die wir von den Ereignissen vor unserer Ankunft erhielten, hat sich dort auch das Wurzelwesen herumgetrieben. Sie kann nur diese Richtung gewählt haben."
    Adelaie schaltete die kleine Ortungsanlage des Gleiters ein. Im gleichen Moment meldete sich Vlora Montana über Funk.
    „Meine Beiboote starten gleich", meldete die Kommandantin der JINGUISEM. „Wir haben eine Energieortung."
    Es folgten Koordinaten, die ziemlich genau in Flugrichtung des Gleiters lagen. Deighton nahm eine Kurskorrektur vor und beschleunigte auf höchste Werte.
    Sie überquerten den Virenstrom und erreichten die Nordregion des Tales.
    „Da ist sie." Dr. Lambertz deutete nach vorn.
    Der Gleiter, der noch etwa drei Kilometer entfernt war, kurvte in wilden und unregelmäßigen Bewegungen über eine Stelle des Sumpftals, die sich in nichts von der Umgebung unterschied. Dabei feuerte die Impulskanone des Gleiters ohne Unterlaß.
    Sarga traf teilweise den Boden, der in riesigen Dampfwolken in die Höhe geschleudert wurde, teilweise verpufften die Schüsse sinnlos im Raum.
    „Vorsicht!" warnte Adelaie. „Sie könnte uns treffen."
    Sie schaltete die Funkanlage ein und rief nach Sarga.
    Es dauerte eine Weile, bis die Frau antwortete.
    „Wollt ihr mir helfen?" fragte sie schrill. „Oder wollt ihr mich stören?"
    „Natürlich helfen", antwortete Adelaie rasch. „Was machst du da?"
    „Das seht ihr doch, ihr Narren", schimpfte Sarga. „Ich muß die Gigantwurzel vernichten, bevor sie meinen Vater erreicht."
    „Sie ist wahnsinnig geworden", erklärte Dr. Lambertz. „Dort draußen ist doch nichts."
    Galbraith Deighton hatte inzwischen den noch immer feuernden Gleiter umrundet. Dabei wich er geschickt dem Flammenstrahl der Kanone aus.
    Keiner der drei konnte eine Spur von einer Riesenwurzel oder von etwas Ähnlichem erkennen.
    „Sie sieht Trugbilder und kämpft gegen etwas, was nicht vorhanden ist." Adelaie schüttelte den Kopf. „Arme Sarga."
    Noch bevor die Beiboote der vier Kugelraumschiffe und die anderen Gleiter der Forschungsstation zur Stelle waren, trat eine Wende in den Ereignissen ein.
    Sargas Gleiter stellte plötzlich das Feuer ein. Sie hörten die Frau schimpfen und fluchen, weil die Kanone versagte oder die Energievorräte aufgebraucht waren.
    „Haltet euch fern", rief Sarga Ehkesh über Funk. Ihre Stimme klang wieder ruhig und gefaßt. „Ich habe die Gigantwurzel nicht entscheidend treffen können. Jetzt muß ich zum letzten Mittel greifen."
    „Vorsicht, Deighton", sagte Dr. Lambertz rasch. „Sie ist in ein neues und noch gefährliches Stadium getreten. Ihre Stimme klang kalt und berechnend."
    „Was mag sie vorhaben?" Adelaies Augen verfolgten den Flug von Sarga, die ihren Gleiter in die Höhe zog.
    Plötzlich schwenkte sie herum und raste senkrecht nach unten.
    „Hör auf, Sarga!" schrie die Laborantin in das Mikrofon, aber sie erhielt keine Antwort.
    Der Gleiter der Wissenschaftlerin fixierte ein imaginäres Ziel an und raste in den Sumpf.
    Es gab eine kleine Explosion. Schlamm und Dreck spritzten in die Höhe. Dann herrschte
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