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1065 - Die Superviren

Titel: 1065 - Die Superviren
Autoren: Unbekannt
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und den Abtransport der von Superviren befallenen Menschen blieben ihr nicht verborgen. Darauf baute sie ihren Plan auf.
    Mit ihren neu erworbenen geistigen Fähigkeiten, zu denen auch eine größere Geschicklichkeit kam, war es für sie kein Problem, die automatischen Einrichtungen ihres Krankenzimmers so umzubauen, daß sie sie als Helfer und Waffe verwenden konnte.
    Hemmungen kannte Sarga Ehkesh jetzt nicht mehr, denn für sie war jede Sekunde wichtig. In einer Stunde schon konnte Prester Ehkesh dem Wurzelwesen begegnen, das ihn in seinen Körper aufnehmen würde.
    Dann wäre ihr Vater verloren, und ihr Sohn Kirt würde ihn eines Tages in die Luft sprengen. Hilfe versprach nur der Zellaktivator Deightons.
    Daß Sarga dabei längst Geschehenes, Unwirkliches und Reales miteinander vermischte, konnte sie trotz ihrer gesteigerten geistigen Fähigkeiten nicht erkennen. Der Schock vom Tod ihres Vaters beherrschte ihr gesamtes Bewußtsein.
    Die Überwindung von Deighton, Dr. Lambertz und dem Roboter ließ sich rasch bewerkstelligen. Dann holte sie die wichtigen Dinge aus ihrer Privatunterkunft, die sie brauchen würde. Die Codeverriegelungen des Gleiterhangars und die automatischen Schleusen der Station stellten für sie kein Hindernis dar. Sie war schließlich die wissenschaftliche Leiterin von Lokvorth.
    Von dem Moment, in dem Deighton und Lambertz ihre Krankenzimmer betreten hatten, bis zu dem Augenblick, da sie in einem Gleiter die nördlichen Regionen des Sumpftals anflog, vergingen keine fünfzehn Minuten.
    Schon von weitem sah sie, daß sie noch rechtzeitig kommen würde. Das Fahrzeug ihres Vaters stand auf einer kleinen, trockenen Fläche.
    Prester Ehkesh sammelte mit Hilfe seines Bio-Robots Pflanzenproben ein. Das riesige Wurzelwesen, das sich in seinem Rücken näherte, bemerkte er nicht. Das Ding hatte mindestens tausend Beine, die zum Teil tief im Erdreich steckten. Es stapfte lautlos näher und tastete sich vorsichtig an den alten Mann heran.
    „Vater!" schrie Sarga Ehkesh. „Ich komme. Ich werde dir helfen!"
    Noch war sie mit ihrem Gleiter zu weit entfernt, aber sie konnte jede Einzelheit erkennen.
    Mit geschickten Handgriffen machte sie die kleine Impulskanone startklar. Sie griff noch einmal in ihre Kombination, wo sie das kleine und leicht pulsierende Ei spürte, das sie Deighton abgenommen hatte.
    Sie würde ihren Vater retten!
    Ihr Blick fiel auf die Geige, deren Saiten straff gespannt waren und nur darauf warteten, daß sie ihnen wieder die wohlklingenden Töne entlockte.
    Jetzt war das Wurzelungeheuer in Reichweite der Kanone.
    Sarga Ehkesh drückte auf den Auslöser.
     
    *
     
    In aller Eile herbeigerufene Mediziner brachten Deighton und Dr. Lambertz rasch wieder zu Bewußtsein.
    Kirt Dorell-Ehkesh und Adelaie wunderten sich, wie gelassen Galbraith Deighton den Diebstahl seines Zellaktivators zur Kenntnis nahm.
    „Wohin kann sie geflohen sein?" fragte der Gefühlsmechaniker.
    Kirt stand schon an dem Interkomanschluß. Kurz darauf hatte er einen ersten Hinweis.
    „Sie hat mit einem Gleiter die Station verlassen."
    „Das ist schlimm", gestand Deighton. „Da draußen in der Wildnis gibt es eine Unzahl von Verstecken. Wie sollen wir sie finden? Ich kann nicht unbegrenzt ohne den Zellaktivator existieren."
    „Wartet", sagte Adelaie. „Sarga ist vollkommen verwirrt. Auch Verrückte handeln nach einem bestimmten Schema. Dieses muß ich erkennen. Wir besitzen ja ein paar Hinweise über die Art ihrer Wahnvorstellungen. Kommt mit."
    Die Laborantin wartete keine Antwort ab und stürmte aus dem Zimmer. Durch zwei Verbindungstunnels erreichte sie das Wohngebäude mit Sargas Privatunterkunft.
    Deighton, Lambertz und Kirt schlossen sich ihr an.
    Adelaine warf einen Blick in die Räume der Wissenschaftlerin.
    „Ich habe so etwas vermutet", sagte sie. „Ihre Geige ist weg."
    „Die Geige?" Deighton konnte mit dieser Aussage nichts anfangen, aber er spürte, daß sich Adelaie um eine Lösung seines Problems intensiv bemühte.
    „Für lange Erklärungen ist wohl keine Zeit", erklärte die Laborantin. „Aber folgendes mußt du wissen. Sargas Vater war früher auf Lokvorth. Er ging eine Zwangssymbiose mit einem riesigen Wurzelwesen ein, das uns anfangs hier die Hölle heiß machte. KM hat dieses Biest dann in die Luft gesprengt. Sargas Vater fand dabei endgültig den Tod. Es muß eine starke innere Bindung zwischen ihr und ihrem Vater gegeben haben, denn innerlich scheint sie den Tod nie überwunden zu
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