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1065 - Die Superviren

Titel: 1065 - Die Superviren
Autoren: Unbekannt
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sogar, daß eine riesige Ansammlung von solchen Superviren. die in einem höheren Grad integriert sein könnten, ein echtes und wahrhaft gewaltiges Intelligenzpotential schaffen könnte. Das klingt für mich etwas spekulativ, aber es deckt sich doch irgendwo mit den unklaren Aussagen unseres Freundes Quiupu, der ein Viren-Imperium bauen will."
    „Was macht die Mediziner so sicher, daß keine schädlichen Nebenwirkungen auftreten können?" wollte Deighton wissen.
    „Sicher sind wir nicht. Es gibt immer Ausnahmen. Bis jetzt ist nur keine aufgetreten, daher sind wir geneigt, die Auswirkungen der Superviren generell als positiv zu klassifizieren."
    „Wie dem auch sei", blieb der Aktivatorträger bei seiner Meinung. „Es werden alle Betroffenen Lokvorth verlassen. Diese vierundzwanzig Personen müssen auf der Erde untersucht und beobachtet werden. Vielleicht bekommen wir so zumindest einen konkreteren Hinweis auf das, was Quiupu als Viren-Imperium bezeichnet."
    Inzwischen weilte auch Demos Yoorn in der Forschungsstation. Er rätselte immer noch über das Versagen der Aggregate seiner LUZFRIG nach und fand keine Antwort.
    Deighton tröstete ihn, denn das war nur eine von vielen Fragen, die sich nicht mit reiner Vernunft beantworten ließen. Das Auftauchen und Verschwinden Srimavos war wohl das größte Rätsel. Aber auch die merkwürdige Zeitverschiebung, von der Jakob Ellmer und Parnatzel berichtet hatten, ließ sich nicht deuten. Die Superviren selbst stellten etwas Geheimnisvolles dar, und Quiupus Aktivitäten ließen sich letztlich auch nicht erklären.
    Im Einverständnis mit Demos Yoorn setzte Deighton den Sohn von Sarga Ehkesh, den Biochemiker Kirt Dorell-Ehkesh, als verantwortlichen Kopf der Forscher ein. Sarga sollte selbst, da sich ihr Zustand nur geringfügig gebessert hatte, mit zur Erde fliegen.
    Kirt war zwar keine geschulte wissenschaftliche Persönlichkeit, aber er hatte mit seinem Organisationstalent bewiesen, daß er für diese Aufgabe besser geeignet war als einer der älteren Wissenschaftler. Auf Adelaie mußte der junge Mann in Zukunft allerdings verzichten müssen, denn sie mußte Deighton begleiten, da sie ebenfalls ein Supervirus trug. Von Quiupu gab es keine erwähnenswerten Neuigkeiten. Der Virenmann bastelte an seinem zerbrochenen Gebilde herum und zeigte sich wortkarg und ablehnend bei allen Anfragen. Sein dringendster Wunsch war, daß man ihn vorerst in Ruhe ließ.
    Gegen Mittag stand dem Start zur Erde nichts mehr im Weg. Deighton versammelte die Supervirusträger in dem Besprechungsraum neben der Funkzentrale. Dr. Lambertz brannte förmlich darauf, mit besseren Untersuchungsmethoden auf der Erde das Geheimnis der kleinen Gäste unter der Kopfhaut zu ergründen.
    Nur Sarga Ehkesh fehlte noch. Galbraith Deighton und Dr. Ernest Lambertz gingen persönlich in Begleitung eines Transportroboters in die Medo-Station, um die kranke Wissenschaftlerin zu holen.
    Als sie nach einer halben Stunde nicht zurückgekehrt waren, wurde Adelaie unruhig.
    „Kirt", sagte sie, „ich weiß, daß da etwas nicht stimmt. Komm!"
    Als sie den Krankenraum betrat, fanden sie Galbraith Deighton und Dr. Lambertz bewußtlos auf dem Boden liegen. Der Transportroboter war total verbeult und deaktiviert.
    Kirt Dorell-Ehkesh beugte sich über den Gefühlsmechaniker.
    „Sein Zellaktivator ist weg", erklärte er erschrocken.
    „Damit haben wir den befürchteten Fall einer negativen Auswirkung der Superviren", folgerte Adelaie. „Jetzt heißt es, kühl und logisch zu bleiben, um etwas Schlimmes zu verhindern."
     
    9.
     
    Für Sarga Ehkeshs Handlungen waren mehrere Faktoren verantwortlich.
    Der Parasit, der unter ihrer Kopfhaut saß, verlieh ihr neue Kräfte und bessere Erkenntnisse. Der Zeitpunkt, zu dem das Supervirus sich bei ihr eingenistet hatte, war jedoch entscheidend gewesen. Sie stand da noch unter dem Einfluß ihres gestörten Bewußtseins, so daß sich der Parasit nicht positiv auswirken konnte. Es ließ sich später nicht feststellen, ob Sarga nicht auch in gesundem und normalen Zustand negativ auf den kleinen Parasiten reagiert hätte.
    Parallel mit der Stärkung ihres Körpers und ihres Verstands ging daher die Vervollkommnung ihrer Wahnvorstellungen.
    Sie erkannte ihre ganze Lage. Zumindest glaubte sie das.
    Alle Menschen in ihrer Umgebung hatten nur ein Verlangen, nämlich den Tod ihres Vaters endgültig zu besiegeln. Sie aber wußte, wie sie ihn retten konnte.
    Die Vorbereitungen für den Abflug zur Erde
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