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Ketten der Lust - Erotischer Roman

Ketten der Lust - Erotischer Roman

Titel: Ketten der Lust - Erotischer Roman
Autoren: Eden Bradley
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    Mia Rose Curry blickte auf den überfüllten Hörsaal, die Stuhlreihen voller erwartungsvoller Gesichter, die Studenten, die sich in der Tür drängten.
    »Dieser Kurs ist voll«, verkündete sie. »Wenn Sie nicht bereits eingeschrieben sind und sich für die Warteliste bewerben möchten, gehen Sie bitte zur Anmeldung.«
    »Dieser Kurs ist immer voll«, murrte jemand in der Nähe der Tür.
    Mia lächelte. Es stimmte. Der Kurs für »Außergewöhnlichen Sex«, den sie an der San Francisco State gab, war jedes Semester aufs Neue höchst begehrt. Hauptsächlich kamen die Studenten wegen des reizvollen Themas und der Aussicht auf einen leichten Schein, aber sie ließ sie dafür hart arbeiten. Sie mussten recherchieren, Aufsätze schreiben. Sie versuchte, ihnen etwas über die soziologischen Effekte der Sexualkultur beizubringen. Und ein paar von ihnen lernten sogar etwas. Und sie lernte von ihnen, indem sie sie beobachtete. Sie beobachtete, wie sie auf das reagierten, was sie ihnen im Unterricht beibrachte, auf die Filme, die sie ihnen zeigte. Sie war eben Soziologie-Professorin und fand Menschen unendlich faszinierend. Ihr ganzes Leben lang hatte sie schon Menschen studiert und versucht, sie zu verstehen.
    Jetzt blickte sie sich im Klassenzimmer um und musterte jeden neuen Schüler. Für gewöhnlich konnte sie schon im Vorhinein sagen, wer eifrig teilnehmen und sich an den Diskussionen beteiligen würde. Wer sich hinten im Hörsaal verstecken und vor sich hin grinsen würde. Und wer aufstehen und gehen würde, wenn kontroverse Themen zur Sprache kamen.
    Sie betrachtete die Gesichter in der ersten Reihe, und auf einmal hielt sie inne.
    Gott, war dieser junge Mann schön. Ihr Student, rief sie sich rasch ins Gedächtnis. Vielleicht ein bisschen älter als die meisten, aber trotzdem …
    Haut in der Farbe von Milchkaffee, dunkle, gelockte Haare mit goldenen Spitzen, als wäre er in der Sonne gewesen. Ein kurz gestutztes Bärtchen umrahmte üppige, sinnliche Lippen. Und wunderschöne Augen von einem klaren Kristallgrau, das einen erstaunlichem Kontrast zur braunen Haut bildete. O ja, wunderschön. Und er blickte sie direkt an mit seinen klaren grauen Augen. Sie erschauerte.
    Dein Student.
    Sie wandte den Blick ab, sah aber noch sein Lächeln. Und das war ebenso schön wie der gesamte Rest.
    Sie holte tief Luft und konzentrierte sich auf ihren Job: Sie musterte ihre Schüler und machte sich Notizen. Sie musste sich regelrecht zwingen, ihn nicht anzusehen, aber allein zu wissen, dass er da war, brachte sie zum Schwitzen, obwohl es draußen winterlich kühl war.
    Sie trank einen Schluck aus ihrer Wasserflasche und begann. »Ich begrüße Sie herzlich zu unserem Kurs Alternative Sexualität. Wir wollen die verschiedenen Wege von Sexualität erkunden, die viele von Ihnen als ›von der Norm abweichend‹ ansehen mögen. Nicht allen wird das Material, das wir uns anschauen werden, gefallen, und wir werden auch kontroverse Themen behandeln.«
    Sie trat vor ihren Schreibtisch und lehnte sich dagegen. »Wir werden zahlreiche perverse und alternative Praktiken diskutieren, zum Beispiel Fuß-Fetische, Cross-Dressing, Bondage und Mumifizierung, Domination und Unterwerfung, das Spiel mit Schmerz, Leder-, Gummi- und Latex-Fetische, Fetische, die verschiedene Arten von Flüssigkeiten beinhalten, und noch viele mehr.«
    Hinten aus dem Vorlesungssaal drang das übliche Kichern. Das kannte sie bereits, und es machte ihr nichts aus.
    »Für viele von Ihnen sind die Personen, die diese Formen der Sexualität praktizieren, Freaks, und selbst ich muss zugeben, dass ich einige dieser Praktiken widerwärtig oder sogar schädlich finde, und auch darüber werden wir sprechen. Aber ich bitte Sie trotzdem, offen an diese Dinge heranzugehen und sie möglichst aus einer objektiven, wissenschaftlichen Perspektive zu betrachten. Häufig sind sie die Reaktion eines Menschen auf seine Umwelt.«
    Sie legte ihren Notizblock beiseite und suchte den Blickkontakt mit einigen Studenten. »Das ist das Thema, auf das wir uns hauptsächlich konzentrieren werden. Was veranlasst Menschen dazu? Sind Fetische eine gesunde Reaktion auf bestimmte Stimuli? Oder stellen sie einen psychischen Defekt dar?«
    »Was glauben Sie denn, Professor Curry?«
    Ah. Gott, das war er. Der Schöne. Und schon wieder beobachtete er sie so aufmerksam. Oder bildete sie sich das nur ein? Sie holte tief Luft. Die Frage, warum gerade er eine solche Wirkung auf sie hatte, musste sie auf
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